Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Auch die Oberschwabenschau fällt aus
Messe im Oktober kann wegen Corona nicht stattfinden – Auch kein Bürgerempfang
(sz/bua) - Herber Schlag für alle eingefleischten Ravensburger: Nach der Absage des Rutenfests 2020 kommt nun auch die Nachricht, dass die Oberschwabenschau im Herbst der Corona-Krise zum Opfer fällt und nicht stattfinden kann.
Die Ravensburger Oberschwabenschau ist die größte regionale Verbrauchermesse im Südwesten der Bundesrepublik. Jährlich kommen – seit 1967 – bis zu 90 000 Besucher, um sich an neun Tagen bei den rund 600 Ausstellern über Bau, Energietechnik, Wohnen, Landwirtschaft, Mode und vieles mehr zu informieren. Nun ist die für den 10. bis 18. Oktober 2020 geplante Landwirtschaftsund Verbrauchermesse abgesagt worden.
Am Mittwoch kam die offizielle Absage des Veranstalters. In einer Pressemitteilung heißt es: „Abstand halten, desinfizieren, Infektionsschutzregeln einhalten: Was vielerorts gut funktioniert, würde die Oberschwabenschau zu sehr verändern. Zu dieser Überzeugung sind die Organisatoren der traditionsreichen Ravensburger Herbstmesse jetzt gekommen. Deswegen sagen sie nun ab.“
„Was die Oberschwabenschau ausmacht, das sind die persönlichen Kontakte, die Nähe, die Gemütlichkeit. Aber genau das können wir 2020 nicht bieten. Das Wesentliche fehlt“, sagt Messechef Stephan Drescher.
Noch sei nicht klar, welche gesetzlichen Regelungen für Großveranstaltungen im Herbst 2020 gelten werden, ob sie ganz verboten oder nur unter Einschränkungen erlaubt sein werden. Drescher: „Wenn die Messe stattfinden kann, wenn wir alle Sicherheitsvorkehrungen umsetzen und die Risiken für unsere Gäste minimieren – dann ist die Oberschwabenschau einfach nicht mehr die Oberschwabenschau. Und dann sind alle enttäuscht: die Besucher, die Aussteller und unsere vielen ehrenamtlichen Helfer.“
Nach eigenen Angaben sei es für das Messeteam keine leichte Entscheidung gewesen, die Oberschwabenschau
2020 abzusagen. In der Pressemitteilung heißt es dazu: „Wir wissen, dass viele unserer Aussteller, Partner und Dienstleister einen großen Vorlauf für die Messe haben. Sie planen und investieren frühzeitig. Genau deswegen müssen wir die Weichen jetzt stellen, wir können nicht länger abwarten. Das geschieht vor allem auch zum Schutz unserer Kunden und aller Partner.“
Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp sagt: „Das ist schade für Ravensburg und für alle Freunde der Oberschwabenschau. Aber es ist auch verständlich und richtig. Eine spätere Absage würde größeren Schaden verursachen. Umso mehr werden wir uns auf die Oberschwabenschau 2021 freuen.“Und er ergänzt: „Sehr bedauerlich ist auch, dass es den inzwischen fast schon traditionellen Bürgerempfang am Eröffnungssamstag nicht geben kann, zu dem immer Hunderte Bürgerinnen und Bürger kamen, um sich über aktuelle landes- und kommunalpolitische Themen zu informieren. Sobald die Corona-Lage es zulässt, holen wir das aber nach.“