Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Ellek beklagt mangelnde Rückendeck­ung

Handball: Der scheidende Trainer der TG Biberach geht mit gemischten Gefühlen

- Von Philipp Braun

- Ein Abschiedss­piel bleibt dem scheidende­n Trainer der TG Biberach, Dominic Ellek, verwehrt. Die Saison in der HandballLa­ndesliga ist wegen der CoronaPand­emie abgebroche­n worden. Dadurch war sein letztes Spiel an der Seitenlini­e das gegen den VfL Kirchheim Ende Februar, das mit einem 29:28-Erfolg endete. Sein Abgang ist nicht frei von Störgeräus­chen, er beklagt rückblicke­nd mangelnde Rückendeck­ung vonseiten des TG-Abteilungs­vorstands.

„Diese Saison war meine intensivst­e im Handball“, beschreibt der scheidende TG-Trainer Dominic Ellek die vorzeitig abgebroche­ne Spielzeit 2019/20. „Knappe Spiele wurden oftmals gegen Ende der Partie aus der Hand gegeben. Das sorgte für Frust“, so Dominic Ellek. Auf der anderen Seite spricht er begeistert von den technische­n Fortschrit­ten seiner Spieler und vor allem den hervorrage­nden Teamgeist. Insgesamt war die Saison geprägt von einem stetigen Auf und Ab. Konstanz war zu keinem Zeitpunkt der Saison gegeben. Erfolgreic­he Auftritte in Begegnunge­n gegen Spitzentea­ms wie den VfL Kirchheim oder im Lokalderby gegen den TSV Bad Saulgau sorgten für Euphorie, aber stets folgte die Enttäuschu­ng in der darauffolg­enden Woche – meistens auswärts. Hinzu kamen verletzung­s- und krankheits­bedingte Ausfälle. Los ging es mit Andreas Senciuc in der Vorbereitu­ng, später kamen Jan Wille und Simon Krais dazu. „Zudem habe ich den zeitlichen Aufwand unterschät­zt“, so Dominic Ellek. „Mit den derzeitige­n Strukturen im Verein reicht es eben nicht ‚nur‘ als Trainer für das sportliche Geschehen verantwort­lich zu sein.“Das führte seinen Angaben nach dazu, dass er gegenüber der Vereinsfüh­rung Ende Dezember angedeutet hatte, nächstes Jahr nicht mehr als TG-Trainer zur Verfügung zu stehen.

Dass die Saison jetzt vorzeitig endet, ist für Dominic Ellek eine Enttäuschu­ng. Gerne hätte er in den verbleiben­den sechs Spielen mit seinem Team noch mal alles gegeben, zudem hatte er sein Team auf einem guten Weg gesehen. „Wir haben zuletzt, unter anderem im Spiel gegen Kirchheim, gezeigt, dass wir auch gegen Top-Mannschaft­en gewinnen können“, so der scheidende TG-Trainer.

Vor allem ist er aber enttäuscht von der Zusammenar­beit mit dem Abteilungs­vorstand. „Ein Austausch mit dem Vorstand oder Unterstütz­ung gab es wenig“, beklagt Dominic Ellek. Zudem sei er gegen Ende aus den Reihen des Vorstands für taktische Entscheidu­ngen kritisiert worden und ihm sei außerdem vereinssch­ädigendes Verhalten vorgeworfe­n worden. „Ich wurde für meine Entscheidu­ng der Spielantei­le einiger Spieler und meine taktischen Vorgaben in Spielen über die Saison hinweg kritisiert“, erklärt Dominic Ellek seine Unzufriede­nheit.

Trotzdem ist Dominic Ellek dankbar über die Erfahrung in diesem Traineramt und betont, dass er sich in dieser Position wohlgefühl­t hat. „Das war auf jeden Fall der richtige Job für mich und ich kann mir gut vorstellen in Zukunft wieder in ähnlicher Position tätig zu werden.“Zudem betont er, wie sehr er die schönen Erfahrunge­n in der vergangene­n Spielzeit genossen habe. Dankbar ist Dominic Ellek auch über die Unterstütz­ung, die er durch seinen Trainersta­b, zu dem Co-Trainer Simon Kruse, Athletikco­ach Wolfgang Weiß und Organisato­r Maurizio Reinhold gehörten, erfahren hat.

Bei seinem Nachfolger Gabriel Senciuc sieht Dominic Ellek das TGTeam in guten Händen. „Gabriel ist ein exzellente­r Trainer, ich habe mit ihm viele Jahre zusammenge­arbeitet.“Wann es für Senciuc dann wirklich mit der Vorbereitu­ng für die Landesliga-Saison 2020/21 losgehen kann, steht derzeit noch in den Sternen.

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TG-Coach Dominic Ellek spricht von einer „intensiven Saison“.

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