Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Ellek beklagt mangelnde Rückendeckung
Handball: Der scheidende Trainer der TG Biberach geht mit gemischten Gefühlen
- Ein Abschiedsspiel bleibt dem scheidenden Trainer der TG Biberach, Dominic Ellek, verwehrt. Die Saison in der HandballLandesliga ist wegen der CoronaPandemie abgebrochen worden. Dadurch war sein letztes Spiel an der Seitenlinie das gegen den VfL Kirchheim Ende Februar, das mit einem 29:28-Erfolg endete. Sein Abgang ist nicht frei von Störgeräuschen, er beklagt rückblickend mangelnde Rückendeckung vonseiten des TG-Abteilungsvorstands.
„Diese Saison war meine intensivste im Handball“, beschreibt der scheidende TG-Trainer Dominic Ellek die vorzeitig abgebrochene Spielzeit 2019/20. „Knappe Spiele wurden oftmals gegen Ende der Partie aus der Hand gegeben. Das sorgte für Frust“, so Dominic Ellek. Auf der anderen Seite spricht er begeistert von den technischen Fortschritten seiner Spieler und vor allem den hervorragenden Teamgeist. Insgesamt war die Saison geprägt von einem stetigen Auf und Ab. Konstanz war zu keinem Zeitpunkt der Saison gegeben. Erfolgreiche Auftritte in Begegnungen gegen Spitzenteams wie den VfL Kirchheim oder im Lokalderby gegen den TSV Bad Saulgau sorgten für Euphorie, aber stets folgte die Enttäuschung in der darauffolgenden Woche – meistens auswärts. Hinzu kamen verletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle. Los ging es mit Andreas Senciuc in der Vorbereitung, später kamen Jan Wille und Simon Krais dazu. „Zudem habe ich den zeitlichen Aufwand unterschätzt“, so Dominic Ellek. „Mit den derzeitigen Strukturen im Verein reicht es eben nicht ‚nur‘ als Trainer für das sportliche Geschehen verantwortlich zu sein.“Das führte seinen Angaben nach dazu, dass er gegenüber der Vereinsführung Ende Dezember angedeutet hatte, nächstes Jahr nicht mehr als TG-Trainer zur Verfügung zu stehen.
Dass die Saison jetzt vorzeitig endet, ist für Dominic Ellek eine Enttäuschung. Gerne hätte er in den verbleibenden sechs Spielen mit seinem Team noch mal alles gegeben, zudem hatte er sein Team auf einem guten Weg gesehen. „Wir haben zuletzt, unter anderem im Spiel gegen Kirchheim, gezeigt, dass wir auch gegen Top-Mannschaften gewinnen können“, so der scheidende TG-Trainer.
Vor allem ist er aber enttäuscht von der Zusammenarbeit mit dem Abteilungsvorstand. „Ein Austausch mit dem Vorstand oder Unterstützung gab es wenig“, beklagt Dominic Ellek. Zudem sei er gegen Ende aus den Reihen des Vorstands für taktische Entscheidungen kritisiert worden und ihm sei außerdem vereinsschädigendes Verhalten vorgeworfen worden. „Ich wurde für meine Entscheidung der Spielanteile einiger Spieler und meine taktischen Vorgaben in Spielen über die Saison hinweg kritisiert“, erklärt Dominic Ellek seine Unzufriedenheit.
Trotzdem ist Dominic Ellek dankbar über die Erfahrung in diesem Traineramt und betont, dass er sich in dieser Position wohlgefühlt hat. „Das war auf jeden Fall der richtige Job für mich und ich kann mir gut vorstellen in Zukunft wieder in ähnlicher Position tätig zu werden.“Zudem betont er, wie sehr er die schönen Erfahrungen in der vergangenen Spielzeit genossen habe. Dankbar ist Dominic Ellek auch über die Unterstützung, die er durch seinen Trainerstab, zu dem Co-Trainer Simon Kruse, Athletikcoach Wolfgang Weiß und Organisator Maurizio Reinhold gehörten, erfahren hat.
Bei seinem Nachfolger Gabriel Senciuc sieht Dominic Ellek das TGTeam in guten Händen. „Gabriel ist ein exzellenter Trainer, ich habe mit ihm viele Jahre zusammengearbeitet.“Wann es für Senciuc dann wirklich mit der Vorbereitung für die Landesliga-Saison 2020/21 losgehen kann, steht derzeit noch in den Sternen.