Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Über 66 Stufen von der Donau zum Fruchtkasten
Die Stadt Scheer steigt in die Planung der Außenanlagen für die Großinvestition ein
– Die Planung der neuen Mitte von Scheer schreitet voran: Derzeit arbeitet Architekt Patrik Dorn an der Gestaltung der Außenanlage. Die hohen Förderungen von Bund und Land verlangen im Vorfeld detaillierte Pläne. So stellte Dorn den Gemeinderäten den Entwurf des Wegenetzes und der Außenanlagen vor, um darüber zu debattieren. Die Erschließungswege zur Sporthalle und zum Fruchtkasten müssen gut durchdacht werden. Ebenso die Lage der Außensportanlagen wie Volleyballfeld und Bahnen für Leichtathletik. Auch sind künstlerische Elemente angedacht, die der Anlage einen Mehrwert geben sollen. Die Frage nach den Kosten muss noch beantwortet werden. Dies sagte Architekt Dorn zu.
Die Attraktivität des Geländes soll durch die Erschließung und Gestaltung in verschiedenen Hinsichten gesteigert werden, erklärte Bürgermeister Lothar Fischer. Architekt Dorn führte die wichtigen Punkte auf. Der geplante Fußgänger-Steg über die Donau wird nun ein wenig ausgebaut, damit er von Radfahrern genutzt werden kann. Auch sollen zwei Anglerbuchten eingerichtet werden. Am Donau-Ufer sind Sitzsteine platziert, sodass das Verweilen am Fluss angenehm sein wird.
Der Weg zu den zwei Parkplätzen mit jeweils rund 30 Plätzen ist steil. Der Höhenunterschied kann entweder mit 66 Stufen überwunden werden oder über einen Weg, der sich in mehreren Windungen hochschlängelt. Architekt Dorn hat sich für einen Weg entschieden und ihm den romantischen Namen „Philosophenweg“gegeben. Rätin Ursula Herla fragte, woher dieser Namen komme. Es sei nur ein Arbeitstitel, er könne auch umbenannt werden, erklärte der Architekt. In den Kehren stellt sich Dorn Gestaltungselemente wie zum Beispiel eine Klanginstallation vor.
Aus dem Gremium kam die Frage, ob Menschen mit Gehhilfen diesen Weg gehen können. Dies verneinte Dorn: Elf Prozent Steigung sei zu viel. Da müsse der längere Weg über den Gehweg an der Bundesstraße entlang gegangen werden. Eine andere Lösung etwa mit einem Aufzug wurde ins Gremium eingebracht.
Für den Schulsport sind Anlagen geplant. Die Grundschüler sollen draußen unter anderem Weitsprung, Kugelstoßen und Sprinten üben können. Diese Anlage hat Architekt Dorn auf halber Höhe geplant. Darüber möchten die Räte nochmals nachdenken: Vielleicht wäre es besser, dass sich die Anlagen weiter unten bei der Donau befänden, dort wo das Gelände nicht so abschüssig sei, wurde aus dem Gremium angeregt. Es wurde die Idee formuliert, ob es nicht besser wäre, alle Sportanlagen gebündelt am Ufer zu platzieren. Die Räte kamen überein, dass die Sportlehrer in die Planung einbezogen werden sollten, um besser zu definieren, welche Sportarten und Anlagen zueinander passten.
Über die Zufahrt für die Anlieferung wurde diskutiert. Dorn schlägt für Lieferfahrzeuge vor, einzufahren, zurückzustoßen, um ebenerdig abladen zu können. Dies erweise sich allerdings als unsicher, weil die Zufahrt über die Bundesstraße genauer mit den Behörden geklärt werden müsse. Drei Parkplätze sind an der Eingangslobby geplant, so können Brautpaare oder Menschen, die gehbehindert sind, zur Sporthalle und zum Fruchtkasten hochfahren.
Das große, brachliegende Gelände werde modelliert und größere Erdbewegungen seien geplant, erklärte Architekt Dorn. Mit Stützmauern werden Terrassen gestaltet, um die Höhenunterschiede aufzufangen. Aus dem Gremium wurde ein Spielplatz angeregt. Bürgermeister Fischer berichtete, dieser werde eher am Donauufer angelegt. Er kündigte an, dass ein Gremium zur Planung der Außenanlage gebildet werde.