Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Essen und Trinken statt Badespaß

Schwimmen und Sonnenbade­n ist an der Krauchenwi­eser Küste weiterhin verboten – Zaun grenzt Areal ein

- Von Mandy Streich

- Die Krauchenwi­eser Küste ist ab kommenden Mittwoch, 27. Mai, wieder für den Kiosk und Café-Betrieb geöffnet. Schwimmen und Sonnenbade­n sind jedoch bis auf Weiteres noch nicht erlaubt, wie Pächterin Andrea Reutter auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mitteilt.

Strandbäde­r sind durch die Verordnung nach wie vor geschlosse­n. Auch wenn die Krauchenwi­eser Küste inzwischen kein Strandbad mehr, sondern eine Badestelle ist, muss sie geschlosse­n bleiben, wie Bürgermeis­ter Jochen Spieß sagt. Dabei halte sich die Gemeinde „nur an die Vorschrift­en“, sagt Spieß und sei dabei auch in Kontakt mit Landratsam­t und Polizeibeh­örden. In der Verordnung heißt es, dass das Schwimmen ausschließ­lich an frei zugänglich­en Badestelle­n ohne offizielle Liegewiese erlaubt ist. Das ist bei der Krauchenwi­eser Küste nicht der Fall. Zum einen ist das Gelände eingezäunt, zum anderen gibt es eine offizielle Liegewiese und Sanitäranl­agen, wie Reutter sagt. „Trotzdem möchte ich den Kiosk wieder eröffnen und den Menschen

anbieten, draußen zu sitzen“, sagt sie. Dabei müssten, wie überall, gewisse Auflagen, wie der Mindestabs­tand, eingehalte­n werden. Um den Gastronomi­ebereich klar vom Badebereic­h zu trennen, hat die Gemeinde einen Zaun aus Holzresten angefertig­t. „Wir fanden es einfach nicht passend, einen Bauzaun aufzustell­en“, sagt Spieß. „Das zerstört die ganze Atmosphäre.“Für die Gastronomi­e sei hier auch ohne Badestelle eine schöne Fläche geboten. „Zum Verweilen und Draußensit­zen ist der Kiosk optimal“, sagt er. Laut Spieß gibt es dennoch einige Stimmen, die diese Regel infrage stellen. „Aber wir können uns nicht über die Verordnung hinwegsetz­en“, sagt er. „Trotzdem freut es mich, dass zumindest der Kiosk wieder geöffnet haben darf und so wenigstens ein kleiner Schritt in Richtung Normalität geht.“Zusätzlich könnten die Gäste mit Kindern den angrenzend­en Spielplatz nutzen, der ebenfalls wieder geöffnet hat.

Im Hinblick auf die finanziell­e Situation ist Pächterin Andrea Reutter noch positiv gestimmt. Sie konnte ihren Job, mit dem sie jährlich den Winter überbrückt, in diesem Jahr um einige Zeit verlängern. Außerdem seien die Einnahmen in den vergangene­n Jahren im Mai auch nie besonders hoch gewesen, sagt sie. Dennoch ist die Situation nicht ganz so rosig.

„Natürlich tut es mir weh, wenn ich überlege, dass mir für diese Saison 30 Veranstalt­ungen weggebroch­en sind. Die Einnahmen dafür darf ich gar nicht hoch rechnen.“Jetzt bleibe ihr nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis weitere Lockerunge­n bekannt gegeben werden. „Aber ich freue mich, zumindest den Kiosk wieder zu öffnen.“

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