Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Tourismusverband bekommt neue Leitung
Sandra Flucht löst am 1. Juni Werner Müller als Vorsitzenden der Ferienregion Nördlicher Bodensee ab
(sz) - Die Ferienregion Nördlicher Bodensee steht ab 1. Juni unter neuer Leitung. Laut einer Pressemitteilung wird der bisherige Vorsitzende, Bürgermeister Werner Müller aus Wald (Kreis Sigmaringen), abgelöst von Sandra Flucht, seit vier Jahren Bürgermeisterin der Gemeinde Wilhelmsdorf (Kreis Ravensburg). Müller geht demnach als Bürgermeister in den Ruhestand, weshalb die Führung der Tourismuskooperation in neue Hände gelegt werden muss. In der Ferienregion Nördlicher Bodensee sind die fünf Städte und Gemeinden Pfullendorf, Illmensee, Ostrach, Wald und Wilhelmsdorf
vereinigt. Aufgabe ist die Bündelung touristischer Maßnahmen sowie die Entwicklung von Tourismusangeboten in dieser Kreisgrenzen überschreitenden Kooperation.
Werner Müller steht dem Tourismusverband seit Anfang 2012 vor, heißt es in der Mitteilung „Die Bemühungen, die landschaftlich überaus reizvolle Region im Hinterland des Bodensees für Urlauber attraktiv darzustellen, begannen mit Gründung des Verbands im Jahr 1999 bei null“, wird Werner Müller in der Pressemitteilung zitiert. Zwischenzeitlich sei viel erreicht worden.
„Der Tourismus in unserer Region ist aber weiter ausbaufähig“, so Müller.
Große Aufgabe des Verbands wird es laut Pressemitteilung sein, weitere Gastgeber zu finden, die Ferienwohnungen für Urlauber anbieten. Das ist derzeit gar nicht so leicht, wird Geschäftsführerin Ulrike Schwichtenberg zitiert. Der Trend gehe derzeit in Richtung fester Vermietung von Wohnungen, da die Nachfrage groß sei. Außerdem wählten vor allem jüngere Gastgeber den eigenen Weg über selbst gestaltete Internetauftritte. Diese müssten davon überzeugt werden, dass der Verband
einen umfassenden Service als Gesamtpaket für Gastgeber bietet.
Derzeit sind im Verbandsgebiet rund 70 Vermieter aufgelistet, heißt es in der Mitteilung. Allein 17 davon seien in Wilhelmsdorf zu finden. Der Verband sei bemüht, den beteiligten Vermietern von Ferienwohnungen Hilfen anzubieten, damit diese den gestiegenen Ansprüchen der Kunden gerecht werden können. Einmal im Jahr gibt es laut Pressemitteilung einen Gastgeberabend, an dem alle Bereiche angesprochen werden können. 2019 lag die Auslastung der Ferienwohnungen laut Verband bei 31,9 Prozent, also 2,4 Tage im Durchschnitt.
„Für uns ist das eine gute Zahl“, kommentiert Ulrike Schwichtenberg diesen Wert.
Ein weiterer zentraler Punkt der Verbandsarbeit ist die Förderung des Tagestourismus, heißt es in der Pressemitteilung. Die Leute sollen demnach sehen, dass im Hinterland des Bodensees guter und preiswerter Urlaub möglich ist. Als neueste Attraktion gebe es direkt beim Naturschutzzentrum einen Erlebnis-Parcours für Kinder zwischen zwei und zehn Jahren, der zum aktiven Spielen einlädt. Weiterhin biete sich Illmensee zum Baden an. Zudem gebe es viele weitere Freizeitangebote und
Attraktionen in der Region, die Touristen anlocken könnten.
Die Saison läuft laut Mitteilung hauptsächlich von Ostern bis in den Herbst hinein, wobei der Trend hin zu einer Verlängerung der Urlaubszeiten in die zweite Jahreshälfte hinein geht.
Die neue Verbandschefin Sandra Flucht appelliert deshalb an die Gastgeber: „Um Erfolg zu haben, auch in Zeiten der Corona-Krise, ist mehr als je das Engagement der einzelnen Gastgeber gefragt, um Urlauber von ihren Angeboten zu überzeugen. Die Gäste suchen das Gefühl, willkommener Gast zu sein.“