Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Netto soll 800 Quadratmeter groß werden
Der geplante Supermarkt-Neubau ist Thema im Herbertinger Gemeinderat
- Eine ungewohnt große Zuhörerzahl und das „in exponierter Lage“, so Bürgermeister Magnus Hoppe, nämlich auf der Empore der Alemannenhalle, hat die Sitzung des Herbertinger Gemeinderats am Mittwochabend verfolgt. Ihr Interesse galt hauptsächlich dem geplanten Neubau eines Netto-Supermarkts. Auf dem Areal „Bahnhofstraße Süd – Innenentwicklung“ist ein neuer Lebensmittelmarkt geplant, der den bisherigen Markt ablösen soll. Der Gemeinderat stimmte dem Entwurf des Bebauungsplans zu. Somit kann nach einem Monat Auslegungsfrist voraussichtlich der Satzungsbeschluss erfolgen.
Das Plangebiet „Bahnhofstraße Süd – Innenentwicklung“umfasst einen Geltungsbereich von knapp 11 500 Quadratmetern. Es gliedert sich in zwei Teile. Auf dem Quartier 2 befindet sich der bestehende Netto-Markt, auf dem Quartier 1 soll das neue Lebensmittelgeschäft entstehen. Die Größe dieses Baugrundstücks beträgt 5144 Quadratmeter. An den Geltungsbereich grenzt im Norden die Bahnhofstraße mit Bushaltestelle und Gehweg sowie die Austraße. Im Osten endet die Grenze an der Langestraße und im Süden schließt sich ein Wohngebiet mit Kleingartenanlage an. Westlich des Areals befindet sich eine landwirtschaftliche Nutzfläche samt Wohnhaus.
Auf dem Quartier 2 soll nun ein Netto-Markt mit einer Verkaufsfläche von rund 800 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen, so Robert Geiss vom Planungsbüro LARS Consult aus Memmingen. Diese Größe an Verkaufsfläche sei notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Man habe bei der Planung die umgebende Bebauung berücksichtigt und alle Vorschriften eingehalten. Dazu zähle auch der erforderliche Grenzabstand zu Nachbargrundstücken und mit einer Dachhöhe von 8,50 Metern wurde den gesetzlichen Vorgaben Rechnung getragen.
Weiter wurde ein Lärmschutzgutachten in Auftrag gegeben, das keine Belästigung über das erlaubte Maß ergeben habe, so Roland Geiss. Neben wasserdurchlässigen Stellplätzen soll entlang des Angergrabens eine Grünanlage mit Obstbäumen angelegt werden. Die Zufahrt zum neuen Netto-Markt erfolgt dann rein über die Austraße. Daher muss die Einmündung Austraße/Bahnhofstraße umgebaut werden. Gerade dabei sah Manfred Müller ein Gefahrenpotenzial,
da die Austraße in die gegenüberliegende Heustraße führt. Zwar wird es keine Ausfahrt von der Angerstraße in die Bahnhofstraße geben, aber rad- und fußläufig ist der Markt in diesem Bereich weiterhin erreichbar. Für Gerhard Lutz bedeutet es eine erhebliche Einschränkung, dass man nicht in Verlängerung der Angerstraße in die Bahnhofstraße einfahren kann.
Auch übte er Kritik am Grenzabstand des Markts zu den östlichen Grundstücksanrainern und auch die Dachhöhe von 8,50 Metern erschien ihm zu hoch. Laut Robert Geiss entspreche alles den Vorschriften und er sehe auch keine weiteren Beeinträchtigungen durch eventuelle Immissionen. Als Anlieger sprach sich Markus Hennes positiv für das Bauvorhaben aus: „Ich bin zufrieden, wie alles geplant ist.“