Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Volksbank-Neubau rückt von Straße ab
Tiefgarage aus Kostengründen gestrichen – Rat erteilt Einvernehmen zu Änderungen
- Die geänderte Planung für den Neubau der Volksbank Altshausen haben Vorstand Gerhard Weisser und Architektin Irene Bidlingmaier am Mittwochabend den Gemeinderäten vorgestellt. Zwar gab es vereinzelt Kritik, aber letztendlich Zustimmung.
Im Juni des vergangenen Jahres hatte die Volksbank die Pläne für ihr Neubauvorhaben im Gremium vorgestellt. „Seitdem hat sich das Projekt in den Detailplanungen weiterentwickelt, aber wir haben uns auch Gedanken über die damaligen Anregungen aus dem Gemeinderat gemacht“, sagte Weisser. Etwa hatten Gemeinderäte Bedenken geäußert, weil das wuchtig wirkende Gebäude sehr nah an die Hindenburgstraße gerückt wäre. Statt Einzelbüros ist eine offene Bürolandschaft vorgesehen, auch die Kundenhalle wird umorganisiert. „Dadurch verringert sich die benötigte Fläche etwas und das Gebäude verkürzt sich, es rückt um 1,35 Meter von der Hindenburgstraße ab“, sagte Architektin Bidlingmaier. Im Erdgeschoss sollen Foyer und Seminarbereich über mobile Wandelemente getrennt sein und bei Bedarf in eine rund 180 Quadratmeter große Fläche vereint werden können. Laut der Architektin ist diese Lösung bereits mit den Anforderungen an den Brandschutz abgestimmt.
Weitere wesentliche Änderung ist der Wegfall der Tiefgarage. Über eine Zufahrt auf die Hindenburgstraße waren dort zehn Stellplätze geplant. „Der Bau hätte pro Platz 60 000 bis 70 000 Euro gekostet, das erschien uns zu teuer, sodass wir umgeplant haben“, erläuterte Weisser. Die 37 erforderlichen Stellplätze sollen nun oberirdisch nachgewiesen werden. 19 sind auf der Fläche hinter dem Gebäude geplant. Eine Einbahnstraße soll um den Neubau herum zur Hindenburgstraße führen, sodass an der Seite acht weitere Plätze entstehen. Drei sind vor dem Gebäude und zwei an der Kreuzgasse geplant. Die noch fehlenden fünf Stellplätze will die Volksbank als Baulast vom Nachbargrundstück übernehmen. Das ist möglich, da sie Eigentümer der Fläche ist. Die drei Parkplätze an der Hindenburgstraße möchte die Bank gerne als Längsparker an die Fahrbahn verlegen, dafür den Gehweg über das eigene Grundstück verlaufen lassen, sodass die Fußgänger nicht vor den aus- und einfahrenden Autos herlaufen müssten. Dies soll aber noch separat entschieden werden, gehörte noch nicht zu den Planungen vom Mittwochabend. Für die übrigen Änderungen wies Bürgermeister Patrick Bauser darauf hin: „Das ist rechtlich so zulässig und aus unserer Sicht können wir das Einvernehmen erteilen.“
Goetz Lohrmann (CDU) hingegen war nicht zufrieden. „Ich kann die Bemühungen verstehen, ein so zentrales Gebäude optimieren zu wollen. Auf eine Tiefgarage zu verzichten, ist aber eine Enttäuschung. Das geht zulasten des Ortsbildes“, sagte Lohrmann. Hermann Fink (FWV) entgegnete: „Ich finde den neuen Entwurf einen Gewinn und die wirtschaftliche Entscheidung zur Tiefgarage muss man dem Bauherrn überlassen.“Bürgermeister Bauser wiederholte, dass die Änderungen baurechtlich zulässig seien, ob sie nun als schön oder nicht empfunden werden. Aus seiner Sicht sei die geänderte Variante städtebaulich besser als die vorherige. Einstimmig erteilte das Gremium schließlich das Einvernehmen.