Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Freibad öffnet frühestens im Juli
Die Bauarbeiten in Sigmaringen dauern noch etwa vier Wochen
- Wenn es nach der Landesregierung geht, könnte das Sigmaringer Freibad schon während der Pfingstferien wieder öffnen. Laut einem Beschluss von Donnerstag soll die Öffnung ab 6. Juni möglich sein. Doch so schnell wird es mit dem Sigmaringer Freibad nicht gehen. Die Stadtwerke rechnen damit, dass das Bad Anfang Juli fertiggestellt ist. „Die Bauarbeiten dauern noch vier Wochen“, sagte Vertriebsleiter Manfred Henselmann. Zuletzt war von einer Fertigstellung Mitte Juni die Rede. Aktuell werden die Becken mit Wasser gefüllt, danach beginnt der Probebetrieb.
Parallel zu den Bauarbeiten müsse ein Hygienekonzept erarbeitet werden. Laut den Empfehlungen des Bäderverbands ist es so, dass Badegäste über das Internet reservieren müssen. Ein spontaner Badebesuch wäre also unzulässig. Zudem sollen die Schwimmzeiten begrenzt werden. Pro Tag könnten so mehrere Zeitfenster angeboten werden. Zwischen den Badezeiten müsse zur Reinigung
jeweils geschlossen werden.
Ob das Freibad unter diesen Umständen öffnet, müsse der Gemeinderat entscheiden, kündigte Bürgermeister Marcus Ehm in der Sitzung am Mittwoch an. „Wünschenswert wäre, dass wir zumindest während der Sommerferien öffnen könnten“, sagte Vertriebsleiter Henselmann. In der Sitzung hieß es, dass die Stadtwerke einer Öffnung generell offen gegenüberstehen, um nach der Modernisierung die Kinderkrankheiten auszumerzen.
In der Sitzung sind zudem die Eintrittspreise beschlossen worden: Kinder bezahlen künftig 2,50 Euro (bislang 1,70), Erwachsene vier Euro (bislang drei). Zehnerkarten kosten für Kinder 20 und für Erwachsene 35 Euro. Neu ist eine Saisonkarte für Familien: Zwei Erwachsene mit unbegrenzt vielen Kindern zahlen für sie 100 Euro. Zum Vergleich: Eine vierköpfige Familie würde beim Kauf 80 Euro sparen. Die Jahreskarte für Erwachsene kostet 60, für Kinder 30 Euro.
Zudem ist geplant, beim Kauf von Saisonkarten für Stadtwerke-Kunden
einen Rabatt anzubieten. Für Frühbucher soll es Ermäßigungen geben „Das werden wir in diesem Jahr aber nicht mehr umsetzen können“, sagte Vertriebsleiter Henselmann mit einem Augenzwinkern. Ebenfalls schwer vorstellbar ist, dass die Stadtwerke noch Saisonkarten ausgeben werden.
Unklar ist noch, ob es Familientageskarten und eine Ermäßigung für Senioren geben wird. Ursula Voelkel von den Grünen brachte die Ermäßigung für Familien ins Gespräch, Karlheinz Gonschorek (CDU) machte sich als Vorsitzender des Seniorenkreises für diese Bevölkerungsgruppe stark. Diese Vorschläge werden nun in die Kalkulation eingearbeitet und danach erneut im Gemeinderat besprochen, kündigte Bürgermeister Ehm an. Deshalb musste über die beiden Vorschläge nicht separat abgestimmt werden.
Im Jahr 2018 vor der renovierungsbedingten Schließung des Bades wurden knapp 30 000 Einzelkarten verkauft. Die Zahl der Saisonkarten lag bei knapp 1700, Zehnerkarten wurden 350 abgesetzt. Durch die Renovierung
rechneten die Stadtwerke mit einem Besucherplus von zehn Prozent. Das bedeutet: Wäre die Corona-Pandemie nicht ausgebrochen, hätten die Stadtwerke mit Einnahmen von rund 205 000 Euro gerechnet.
Diese Zahlen sind zwischenzeitlich Makulatur, könnten aber als Blaupause für die Zeit nach der Pandemie dienen, zumal der heimische Tourismus als Wirtschaftsfaktor zunehmend wichtiger wird.
Aktuell wird mit Hochdruck an der Fertigstellung des Bades gearbeitet. Im Kinderbecken ist bereits das Wasser eingelassen. Im Schwimmerbecken bringen Arbeiter die Markierungen der Bahnen an. Danach soll auch hier der Testbetrieb beginnen. Zudem fehlen noch die Möbel des Umkleidebereichs und der Kassenautomat sowie rund um den Eingang beginnen die Pflasterarbeiten.
So sieht’s aktuell im Freibad aus. Ein Video: