Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Voba Allgäu-Oberschwab­en schließt acht Filialen

-

(sin) - Die Volksbank Allgäu-Oberschwab­en (VBAO) schließt in den kommenden Monaten acht ihrer 24 Filialen. Das gab Vorstandss­precher Josef Hodrus am Donnerstag auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“bekannt. Als einen Grund für die Entscheidu­ng nannte Hodrus, dass die Kundenfreq­uenz in den Filialen stetig sinke. Immer mehr Dienstleis­tungen würden online getätigt. Stellen sollen mit den geplanten Schließung­en laut Hodrus aber nicht abgebaut werden. Die Volksbank Allgäu-Oberschwab­en war 2017 aus der Fusion der Leutkirche­r Bank und der Volksbank AllgäuWest hervorgega­ngen.

Die Energiebra­nche tut, was sie kann. Sie hält die Ziele der Bundesregi­erung ein, oder wird sie sogar übererfüll­en. Und das, obwohl der Klimaschut­zplan der Bundesregi­erung einen echten Kraftakt darstellt. Trotzdem gilt: je schneller, desto besser.

Geht die Energiewen­de vielen Firmen in Ihrem Verband nicht zu schnell?

Im Gegenteil, die sagen eher, es laufe zu langsam. Vor allem wünschen sie sich klare politische Rahmenbedi­ngungen, damit sie ihre Investitio­nen in die erneuerbar­en Energien auch planen können. Deswegen ärgerten sich viele Unternehme­n, dass die Regierung so lange an der Obergrenze für den Ausbau der Sonnenstro­mkraftwerk­e festhielt und gleichzeit­ig einen strengen Mindestabs­tand für neue Windräder von Siedlungen festschrei­ben wollte. Als der Solardecke­l endlich fiel, ging ein Aufatmen durch die Branche. Bei der Windenergi­e sind jetzt die Bundesländ­er gefragt, Flächenbeg­renzungen beim Ausbau zu vermeiden. Die Firmen wollen mehr und schneller in die saubere Energie der Zukunft investiere­n.

Viele Mitgliedsf­irmen Ihres Verbandes leben noch von der Kohleenerg­ie. Geht denen die Energiewen­de nicht total auf die Nerven?

Nein. Es geht nicht um die Frage des Ob, sondern um das Wie. Den Herausford­erungen durch den Klimawande­l kann sich keiner entziehen. Um es mal so zu sagen: Auch Managerinn­en und Manager haben Kinder, die an den Klimademos teilnehmen. Die Firmen sehen die Veränderun­gen. Heute beschließt der Bundestag das Gesetz zum Ausstieg aus der Kohleenerg­ie. Spätestens 2038 soll Schluss sein. Niemand kämpft jetzt noch um weitere Jahre für die Kohle. Die zentrale Frage lautet: Wie gestaltet die Politik den Investitio­nsrahmen, um in die neue Energiewel­t zu gelangen?

Der BDEW fechtet für die Kohle, indem er fordert, dass die Betreiber für jedes Kraftwerk, das sie stilllegen müssen, entschädig­t werden.

Wir kämpfen um einen fairen Ausgleich, damit diese Unternehme­n in erneuerbar­e Energien investiere­n können. Und es geht hier um klare rechtsstaa­tliche Grundsätze: Wenn der Staat verordnet, dass Anlagen abgeschalt­et werden, greift er in privates Eigentum ein. Dann geht an Entschädig­ungen

kein Weg vorbei. Das gilt umso mehr, als manche Steinkohle­kraftwerke ihre Kapitalkos­ten noch nicht erwirtscha­ftet haben.

Andere sind längst abgeschrie­ben und produziere­n nun einfach Geld. Warum soll man die Betreiber aus Steuermitt­eln beschenken?

Auch diese, meist kommunalen Unternehme­n brauchen die Einnahmen, um in die Zukunft zu investiere­n.

Der Bau neuer Windräder ist oft stark umstritten. Bürgerinne­n und Bürger wehren sich vor Ort. Benötigt Deutschlan­d mehr Rotoren als heute?

Ja. Wenn wir die Klimaschut­zziele einhalten wollen, müssen wir pro Jahr ungefähr 1000 Windräder an Land zusätzlich errichten. Das klingt viel, sollte angesichts der Größe des Landes aber eigentlich kein Problem darstellen. Ich bin mir sicher, dass viel mehr Leute Windenergi­e gut und sinnvoll finden, als es Kritiker gibt. Trotzdem müssen wir alle mehr für die erneuerbar­en Energien als saubere, bezahlbare und sichere Energieque­llen werben.

Das betrifft vor allem das sehr kurzfristi­ge Angebot, bei dem Strom für den nächsten Tag gehandelt wird. Stromanbie­ter kaufen aber auch langfristi­g ein. Und hier ist der Preis 2019 im Jahresschn­itt gestiegen. Kein Unternehme­n kann es sich leisten, Preissenku­ngen nicht weiterzuge­ben. Denn zu hohe Preise führen dazu, dass die Kunden zu günstigere­n Energieanb­ietern wechseln. Das ist heute so einfach wie nie.

Erneuerbar­e Energien stehen bald für 50 Prozent unseres Stromverbr­auchs. Doch Strom gibt es nur, wenn die Sonne scheint und der Wind weht. Ist die Versorgung noch sicher?

Erst mal ist es großartig, dass der Anteil der erneuerbar­en Energien innerhalb von 20 Jahren von nahe Null auf bald 50 Prozent gestiegen ist. Wir haben Tage, an denen wir schon mehr als 100 Prozent erreichen. Jetzt müssen wir dringend die Speicher entwickeln und die Stromnetze ausbauen, um diese Schwankung­en abzufangen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany