Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Auch die EU will h Remdesivir sichern
(dpa/AFP) - Nach den USA will sich auch die Europäische Union ausreichende Mengen des CoronaMittels Remdesivir sichern. Darüber werde mit dem Hersteller Gilead Sciences verhandelt, teilte ein Sprecher der EU-Kommission am Donnerstag mit. Er bekräftigte zugleich, dass das Mittel voraussichtlich Ende dieser Woche für den europäischen Markt zugelassen werden soll.
Remdesivir gilt als eine von wenigen wirksamen Arzneien bei schweren Fällen der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Es kann Studien zufolge den Krankenhausaufenthalt verkürzen. Die US-Regierung hatte eine Vereinbarung mit Gilead bekannt gemacht, wonach sie praktisch die gesamte Produktionsmenge des Mittels für die nächsten Monate aufgekauft hat. Allerdings hat zum Beispiel Deutschland bereits Vorräte des Mittels angelegt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verlautbarte am Donnerstag, der Konzern Gilead habe die Pflicht, Remdesivir auch nach Europa zu liefern.
Der EU-Kommissionssprecher sagte, man verhandele mit dem Hersteller ebenfalls über eine Reservierung für eine ausreichende Zahl von Behandlungsdosen des ursprünglich gegen Ebola benutzten Mittels. Über die Menge und die Kosten wollte er nichts sagen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hatte vorige Woche eine Zulassung des Wirkstoffs für die Behandlung von Covid-19 in bestimmten Fällen empfohlen. Die letzten Schritte zur Zulassung ist eine Zustimmung der EUStaaten sowie die formelle Entscheidung der EU-Kommission.