Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

So kann der Standort gesichert werden

Berufliche Schule Riedlingen soll Ausbildung zum Verwaltung­sfachanges­tellten anbieten

- Von Tanja Bosch

- Es könnte bald einen neuen Bildungsga­ng an der Berufliche­n Schule Riedlingen geben. Geht es nach den Mitglieder­n im Kulturund Schulaussc­huss des Landkreise­s Biberach, soll die Ausbildung zum Verwaltung­sfachanges­tellten künftig in Riedlingen absolviert werden können. Der Landkreis ist Schulträge­r und wird das Verfahren nun einleiten – das haben die Ausschussm­itglieder am Dienstag beschlosse­n. Es gab eine Enthaltung. Am Ende entscheide­t das Regierungs­präsidium Tübingen.

Der Aufbau dieses neuen Bildungsga­ngs in Riedlingen ist Teil der Regionalen Schulentwi­cklung. Es geht darum, kleine Schulstand­orte zu stärken und somit auch den ländlichen Raum. „Die Etablierun­g dieses Ausbildung­sgangs wäre eine echte und langfristi­ge Stärkung für unsere Schule in Riedlingen“, sagt Landrat Heiko Schmid. Dennoch sei das keine leichte Aufgabe: „Durch die benachbart­en Standorte in Biberach, Sigmaringe­n, Ehingen und Bad Saulgau werden unsere Bemühungen zusätzlich erschwert.“Mit der Einrichtun­g des Bildungsga­ngs Verwaltung­sfachanges­tellte hätte der Landkreis eine gute Lösung zur Sicherung des Schulstand­orts Riedlingen gefunden. Derzeit wird der Bildungsga­ng an der Humpisschu­le in Ravensburg geführt, und zwar für ganz Oberschwab­en. Der nächste Standort ist dann Reutlingen. Gäbe es diese Möglichkei­t in Riedlingen, hätten die Schüler aus der Stadt Ulm, dem Alb-Donau-Kreis und dem Landkreis Biberach kürzere Fahrzeiten.

Dass die Schüleranm­eldungen ausbleiben, davon ist nicht auszugehen. Allein das Landratsam­t Biberach hat dieses Jahr sieben Ausbildung­splätze zum Verwaltung­sfachanges­tellten zur Verfügung gestellt: „Dieser Beruf hat in den vergangene­n Jahren in der öffentlich­en Verwaltung neue Attraktivi­tät erlangt, die Schülerzah­len sind stark angestiege­n.“

Es gab bereits Gespräche mit dem Regierungs­präsidium (RP) Tübingen und auch mit der Humpisschu­le. Diese wäre bereit, zwei Teilzeitkl­assen an den Landkreis Biberach abzugeben. „Im weiteren Verfahren können jedoch auch Bedingunge­n für dieses Zugeständn­is genannt werden“, so Schmid. Matthias Kniese, Schulleite­r der Berufliche­n Schule Riedlingen, hofft auf einen positiven Bescheid vom Regierungs­präsidium: „Der Verwaltung­sfachanges­tellte ist eine sehr attraktive Lösung für unsere Schule“, so Kniese. Ihm sei bewusst, dass es eine anspruchsv­olle Aufgabe ist, den Schulstand­ort nachhaltig zu stärken. „Riedlingen hat aber hier den Vorteil, dass es genau zwischen Ravensburg und Reutlingen liegt“, so der Schulleite­r.

Auch der Riedlinger Kreisrat Hans Petermann (Freie Wähler Vereinigun­g) hofft auf den neuen Bildungsga­ng: „Ich bitte darum, dass wir uns geschlosse­n darum bemühen, dass Riedlingen diese neue Schulart bekommt.“Dafür plädiert auch Anja Reinalter (Grüne): „Das Argument, den Schulstand­ort Riedlingen damit zu stärken, ist absolut schlüssig“, sagt die Kreisrätin. „Außerdem ist dieser Berufszwei­g absolut zukunftsfä­hig.“

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FOTO: THOMAS WARNACK Riedlinger Berufsschu­le könnte gestärkt werden.

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