Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Anstieg der Arbeitslosigkeit flacht ab
Arbeitslosenquote im Kreis Ravensburg liegt bei 3,6 Prozent – Das ist die kommenden Monate zu erwarten
(sz) - Die Zahl der Arbeitslosen in der Region BodenseeOberschwaben ist im Juni erneut gestiegen. Im Bezirk Konstanz-Ravensburg waren 17 120 Frauen und Männer ohne Beschäftigung gemeldet, schreibt die Agentur für Arbeit in einer Pressemitteilung. Das sind 271 mehr als im Vormonat (plus 1,6 Prozent).
Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit um 6116 Menschen zugenommen. Dies entspricht einer Steigerung von 55,6 Prozent. Im Landkreis Ravensburg waren im Juni 5948 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 255 mehr als noch im Mai und entspricht einer Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent.
„Nach dem sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit im Mai verlief die Entwicklung im Juni deutlich moderater. Jedoch rechnen wir auch in den kommenden Monaten mit einer Zunahme. Für die Prognose einer Trendwende ist es eindeutig noch zu früh", resümiert Jutta Driesch, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz- Ravensburg. Nach wie vor sei die schnelle Auszahlung von Arbeitslosenund Kurzarbeitergeld die vordringlichste Aufgabe der Agentur. Im Bezirk Konstanz-Ravensburg sind im Juni 254 neue Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen, davon sind maximal 3766 Beschäftigte betroffen. In der Summe sind somit von März bis Juni insgesamt 9115 Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen, von denen 143 163 Menschen betroffen sind.
Besonders betroffen waren Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie, des Einzelhandels sowie des Hotellerie- und Gaststättengewerbes. „Wie viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tatsächlich in Kurzarbeit waren, wird sich erst mit einer zeitlichen Verzögerung von mehreren Monaten zeigen", erklärt Jutta Driesch.
Für das neue Ausbildungsjahr haben Unternehmen und Behörden 5007 Lehrstellen gemeldet. Davon waren Ende Juni noch 2357 unbesetzt. „Die Unternehmen zeigen nach wie vor eine hohe Bereitschaft, Ausbildungsplätze anzubieten.
Im abgelaufenen Monat waren noch 1306 junge Menschen ohne Lehrstelle. Da die Durchführung von Lehrstellenbörsen und Berufsinformationsveranstaltungen aufgrund der Corona-Einschränkungen in den meisten Fällen noch nicht möglich ist, bieten immer mehr Veranstalter Online-Messen und Telefonberatungen an.