Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Streit über das Ende der Maskenpfli­cht

Vorschlag aus Mecklenbur­g-Vorpommern stößt auf Widerstand anderer Bundesländ­er

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(dpa/epd/sz) - Für ein Ende der coronabedi­ngten Maskenpfli­cht im Handel ist es aus Sicht mehrerer Bundesländ­er noch zu früh. Gegen ein zeitnahes Ende der Pflicht für den Mund-Nasen-Schutz in Geschäften sprachen sich am Sonntag Bayern, Schleswig-Holstein, Brandenbur­g und Hamburg aus. So sagte Florian Herrmann (CSU), Chef der bayerische­n Staatskanz­lei, der „Süddeutsch­en Zeitung“: „Die bayerische Staatsregi­erung sieht nicht den geringsten Anlass, die Maskenpfli­cht aufzuheben.“Auch Nordrhein-Westfalen

reagierte zurückhalt­end. In Baden-Württember­g hatte sich Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n zuletzt dafür entschuldi­gt, einmal ohne Maske aufgetrete­n zu sein. Danach hatte er an die Vernunft der Bürger appelliert und gesagt: „Nehmen sie das nicht als Vorbild.“

Die Debatte war ins Rollen geraten, nachdem sich der Wirtschaft­sminister von Mecklenbur­g-Vorpommern für ein baldiges Ende der Maskenpfli­cht in seinem Land ausgesproc­hen hatte – und dafür von seiner Regierungs­chefin eingebrems­t wurde. „Wenn das Infektions­geschehen so gering bleibt, sehe ich keinen Grund, länger an der Maskenpfli­cht im Handel festzuhalt­en“, hatte Minister Harry Glawe (CDU) der „Welt am Sonntag“gesagt. Darauf antwortete Regierungs­sprecher Andreas Timm: Die Landesregi­erung habe gerade erst die Mund-Nasen-Schutzpfli­cht bis August verlängert, weil sie wichtigen Schutz biete.

Auf offene Ohren stieß der Vorstoß beim Handel – mit Einschränk­ungen: Für den Einzelhand­el sei die Abschaffun­g gut, sagte der Hauptgesch­äftsführer

des Handelsver­bandes Deutschlan­d (HDE), Stefan Genth, aber nur, „sobald dies gesundheit­spolitisch möglich und vernünftig ist“. Gesundheit­sminister Jens Spahn mahnte prompt zur Vorsicht. Das Virus sei noch da. „Wo in geschlosse­nen Räumen der nötige Abstand nicht immer gesichert ist, bleibt die Alltagsmas­ke geboten“, schrieb der CDU-Politiker am Sonntagabe­nd auf Twitter. Auch der SPD-Gesundheit­sexperte Karl Lauterbach warnte vor einer Aufhebung der Regelung, dies „wäre das völlig falsche Signal“.

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