Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Standesämter und Hochzeitsplaner im Land verzeichnen viele Absagen
(lsw) - Weil viele Paare ihre Hochzeit wegen der Corona-Beschränkungen auf das kommende Jahr verschoben haben, befürchtet die Branche Engpässe für 2021. „Die Termine bei vielen Standesämtern, Locations und Dienstleistern werden knapp“, hieß es beim Bund deutscher Hochzeitsplaner. Flexibilität sei bei der Planung gefragt. Auch der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Baden-Württemberg befürchtet Staus. Sicher voraussagen könne das derzeit aber niemand, sagte DehogaSprecher Daniel Ohl.
Bei den Standesämtern im Südwesten häufen sich die coronabedingten Hochzeitsabsagen. In Heidelberg und Freiburg waren es bisher jeweils rund 50 Trauungen. Das größte Standesamt in Stuttgart verzeichnete 28 Absagen. In Langenargen am Bodensee waren es etwa 15. In Karlsruhe dagegen blieb die Zahl einem Sprecher zufolge fast gleich. „Einen Rückgang der Eheschließungszahlen können wir nicht verzeichnen.“Mannheim führt keine Statistik. Doch vergleicht man die Zahlen von Mai 2019 und Mai 2020 waren es 55 Trauungen weniger. Maskenpflicht gilt auch in den Standesämtern. Um den Mindestabstand einzuhalten, muss häufig die Zahl der Gäste auf ein Minimum reduziert werden.
Ein Grund für die Absagen sind laut Dehoga-Sprecher Ohl die für manche unüberschaubaren Regelungen. „Dass zum Beispiel bei privaten Veranstaltungen in angemieteten Räumen 20 Menschen ohne Mindestabstand an einem Tisch platziert werden dürfen – unabhängig von der Zahl der Haushalte – ist nicht allen Menschen bewusst.“Für Hochzeitsfeiern gab es Anfang des Monats zudem eine besonders wichtige Lockerung: Seit dem 1. Juli darf wieder getanzt werden. Aktuell sind in BadenWürttemberg private Veranstaltungen bis zu 99 Personen zugelassen, ein Hygienekonzept ist seit Anfang des Monats auch nicht mehr nötig.