Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
In Trippelschritten zum Vermögen
Wer hohes Risiko vermeiden möchte, sollte ratenweise in Aktien und Fonds investieren
- Natürlich kann man als Anleger einen ganzen Batzen Geld auf einmal in eine Aktie, einen aktiv gemanagten Fonds oder einen börsengehandelten Indexfonds ETF (Exchange Traded Fund) stecken. Die Frage ist dann immer, ob der Zeitpunkt des Einstiegs klug gewählt wurde. Denn wer zu Höchstkursen investiert, bezahlt nicht nur einen hohen Preis, sondern muss auch noch mit Rückschlägen rechnen. Diese Bedenken sind insbesondere dann angebracht, wenn man als Anleger einen eher kurzen Anlagehorizont von drei bis fünf Jahren hat.
Um dieses Problem zu umgehen, kann sich ein Fonds- oder Aktiensparplan anbieten, bei dem die Anleger Anteile in gleichbleibenden Raten erwerben. Dies gilt erst recht für Sparer, die in Trippelschritten ein Vermögen aufbauen wollen, monatlich aber nur kleinere Beträge entbehren können. Über einen solchen Fondssparplan erwerben die Anleger jeden Monat Anteile an einem Investmentfonds in Höhe einer festgelegten Rate. Bei den meisten Banken sind Sparpläne ab 50 Euro im Monat möglich, bei manchen geht es schon ab 25 Euro los. Ein solcher Sparplan eignet sich auch, wenn man bei Geldanlage und Altersvorsorge auf die Rendite achten und gleichzeitig flexibel bleiben möchte. Denn sollte es dem Anleger einmal nicht möglich sein, die Raten zu bedienen, kann er die Zahlungen aussetzen. Umgekehrt gilt das Gleiche – man kann die Zahlungen auch erhöhen. „Die Raten lassen sich beliebig und kostenlos erhöhen, reduzieren oder wenn nötig, für einen bestimmten Zeitraum aussetzen“, heißt es dazu beim Fondsverband BVI. Ohnehin gilt, dass das Risiko bei einem Fonds, der in eine Vielzahl von Wertpapieren investiert, breit gestreut ist.
Anlegern, die regelmäßig einen konstanten Betrag investieren, kommt der sogenannte Durchschnittkosteneffekt (Cost Average Effect) zugute. Die Sparer kaufen ja für einen gleichbleibenden Betrag bei fallenden Kursen mehr Anteile und bei steigenden Kursen weniger Anteile. Damit erzielen die Anleger bei einem längerfristigen Fondssparplan einen günstigeren Durchschnittspreis für ihre Fondsanteile, als bei einem einzelnen Kauf. Die Auswirkungen des CostAverage-Effekt fallen umso stärker aus, je länger der Fondssparplan läuft und je volatiler der Kurs der Fonds ist, in die investiert wird. Klar, wer einen Sparplan beginnen will, braucht auch ein Wertpapierdepot.
Da Aktienkurse zum Teil stark schwanken, schwankt auch der Wert von ETFs oder gemanagten Fonds. Es ist also möglich, dass ein Aktiensparplan zwischenzeitlich ins Minus gerät. Am besten ist es deshalb, wenn man nur das Geld in den Sparplan steckt, das zumindest vorläufig nicht benötigt wird. Schließlich wurden auf lange Sicht Verluste in der Vergangenheit immer wieder aufgeholt. Wer also beim Fondssparen einen langen Atem hat, ist besser dran. Beispielsweise hätte ein börsengehandelter Indexfonds, der den Weltaktienindex MSCI World nachbildet, von Jahresbeginn 2005 bis Jahresende 2019 bei einer monatlichen Sparrate von 100 Euro eine durchschnittliche Rendite von 9,6 Prozent pro Jahr erzielt – und das nach Abzug der Kaufkosten.
Das Verbraucherportal Finanztip zieht für Sparpläne die kostengünstigen ETFs den deutlich teureren aktiv gemanagten Fonds vor. Die Gebühren, die die Fondsgesellschaften für die Verwaltung der Fonds in Rechnung stellen, bewegen sich je nach ETF jährlich zwischen 0,2 und 0,5 Prozent des Fondsvermögens. Dagegen erheben aktiv verwaltete Aktienfonds Gebühren zwischen 1,0 und 2,5 Prozent pro Jahr oder sogar mehr, weil die Portfolios intensive Beobachtung, Marktanalysen und häufige Umschichtungen erfordern. Hinzu kommt ein einmaliger Ausgabeaufschlag, der bis zu fünf Prozent betragen kann.
Auch die Kaufkosten müssen beachtet werden, weil niedrige Gebühren den Ertrag begünstigen. Anbieter wie etwa Onvista oder DKB, über die man die Fondsanteile an der Börse erwirbt, berechnen pauschal einen Euro beziehungsweise 1,50 Euro pro Sparplan-Ausführung, die Postbank fordert gar nur 90 Cent. Vielfach aber offerieren die Onlinebanken ETF-Sparpläne zum Nulltarif. So bietet etwa die Comdirect derzeit 130 gebührenfreie Sparpläne. Auch SBroker, ING oder die Consorsbank haben kostenfreie Sparpläne im Programm.
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