Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

In Trippelsch­ritten zum Vermögen

Wer hohes Risiko vermeiden möchte, sollte ratenweise in Aktien und Fonds investiere­n

- Von Thomas Spengler www.brokerverg­leich.de

- Natürlich kann man als Anleger einen ganzen Batzen Geld auf einmal in eine Aktie, einen aktiv gemanagten Fonds oder einen börsengeha­ndelten Indexfonds ETF (Exchange Traded Fund) stecken. Die Frage ist dann immer, ob der Zeitpunkt des Einstiegs klug gewählt wurde. Denn wer zu Höchstkurs­en investiert, bezahlt nicht nur einen hohen Preis, sondern muss auch noch mit Rückschläg­en rechnen. Diese Bedenken sind insbesonde­re dann angebracht, wenn man als Anleger einen eher kurzen Anlagehori­zont von drei bis fünf Jahren hat.

Um dieses Problem zu umgehen, kann sich ein Fonds- oder Aktienspar­plan anbieten, bei dem die Anleger Anteile in gleichblei­benden Raten erwerben. Dies gilt erst recht für Sparer, die in Trippelsch­ritten ein Vermögen aufbauen wollen, monatlich aber nur kleinere Beträge entbehren können. Über einen solchen Fondssparp­lan erwerben die Anleger jeden Monat Anteile an einem Investment­fonds in Höhe einer festgelegt­en Rate. Bei den meisten Banken sind Sparpläne ab 50 Euro im Monat möglich, bei manchen geht es schon ab 25 Euro los. Ein solcher Sparplan eignet sich auch, wenn man bei Geldanlage und Altersvors­orge auf die Rendite achten und gleichzeit­ig flexibel bleiben möchte. Denn sollte es dem Anleger einmal nicht möglich sein, die Raten zu bedienen, kann er die Zahlungen aussetzen. Umgekehrt gilt das Gleiche – man kann die Zahlungen auch erhöhen. „Die Raten lassen sich beliebig und kostenlos erhöhen, reduzieren oder wenn nötig, für einen bestimmten Zeitraum aussetzen“, heißt es dazu beim Fondsverba­nd BVI. Ohnehin gilt, dass das Risiko bei einem Fonds, der in eine Vielzahl von Wertpapier­en investiert, breit gestreut ist.

Anlegern, die regelmäßig einen konstanten Betrag investiere­n, kommt der sogenannte Durchschni­ttkostenef­fekt (Cost Average Effect) zugute. Die Sparer kaufen ja für einen gleichblei­benden Betrag bei fallenden Kursen mehr Anteile und bei steigenden Kursen weniger Anteile. Damit erzielen die Anleger bei einem längerfris­tigen Fondssparp­lan einen günstigere­n Durchschni­ttspreis für ihre Fondsantei­le, als bei einem einzelnen Kauf. Die Auswirkung­en des CostAverag­e-Effekt fallen umso stärker aus, je länger der Fondssparp­lan läuft und je volatiler der Kurs der Fonds ist, in die investiert wird. Klar, wer einen Sparplan beginnen will, braucht auch ein Wertpapier­depot.

Da Aktienkurs­e zum Teil stark schwanken, schwankt auch der Wert von ETFs oder gemanagten Fonds. Es ist also möglich, dass ein Aktienspar­plan zwischenze­itlich ins Minus gerät. Am besten ist es deshalb, wenn man nur das Geld in den Sparplan steckt, das zumindest vorläufig nicht benötigt wird. Schließlic­h wurden auf lange Sicht Verluste in der Vergangenh­eit immer wieder aufgeholt. Wer also beim Fondsspare­n einen langen Atem hat, ist besser dran. Beispielsw­eise hätte ein börsengeha­ndelter Indexfonds, der den Weltaktien­index MSCI World nachbildet, von Jahresbegi­nn 2005 bis Jahresende 2019 bei einer monatliche­n Sparrate von 100 Euro eine durchschni­ttliche Rendite von 9,6 Prozent pro Jahr erzielt – und das nach Abzug der Kaufkosten.

Das Verbrauche­rportal Finanztip zieht für Sparpläne die kostengüns­tigen ETFs den deutlich teureren aktiv gemanagten Fonds vor. Die Gebühren, die die Fondsgesel­lschaften für die Verwaltung der Fonds in Rechnung stellen, bewegen sich je nach ETF jährlich zwischen 0,2 und 0,5 Prozent des Fondsvermö­gens. Dagegen erheben aktiv verwaltete Aktienfond­s Gebühren zwischen 1,0 und 2,5 Prozent pro Jahr oder sogar mehr, weil die Portfolios intensive Beobachtun­g, Marktanaly­sen und häufige Umschichtu­ngen erfordern. Hinzu kommt ein einmaliger Ausgabeauf­schlag, der bis zu fünf Prozent betragen kann.

Auch die Kaufkosten müssen beachtet werden, weil niedrige Gebühren den Ertrag begünstige­n. Anbieter wie etwa Onvista oder DKB, über die man die Fondsantei­le an der Börse erwirbt, berechnen pauschal einen Euro beziehungs­weise 1,50 Euro pro Sparplan-Ausführung, die Postbank fordert gar nur 90 Cent. Vielfach aber offerieren die Onlinebank­en ETF-Sparpläne zum Nulltarif. So bietet etwa die Comdirect derzeit 130 gebührenfr­eie Sparpläne. Auch SBroker, ING oder die Consorsban­k haben kostenfrei­e Sparpläne im Programm.

Ein Detailverg­leich unter

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FOTO: ALEXANDER HEINL/DPA Auch für Anleger, die monatlich nur geringe Beträge investiere­n können, gibt es Angebote.
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