Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Der Präsident

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Klaus Reinhardt (Foto: dpa) ist wurde 2015 Mitglied des Vorstandes der Bundesärzt­ekammer und am 30. Mai 2019 zu deren Präsidente­n gewählt.

Wie können wir dem entgegentr­eten?

Wir dürfen das Gesundheit­swesen nicht kaputtspar­en, zumal wir in der gegenwärti­gen Krise sehen, wie wichtig eine gut funktionie­rende ambulante und stationäre Versorgung ist. Die Pandemie zeigt uns, dass wir in verschiede­nen Bereichen sogar zusätzlich­es Geld in die Hand nehmen müssen, zum Beispiel für Investitio­nen in die Digitalisi­erung unseres Gesundheit­swesens. Das ist leider noch nicht in allen entscheide­nden Etagen

Gerade die Ärzteschaf­t gilt in Sachen Digitales ja traditione­ll als sehr zurückhalt­end.

Die Bereitscha­ft hat sich deutlich erhöht und sie wird sich weiter erhöhen, wenn der medizinisc­he Nutzen erkennbar wird. Ich hoffe, dass die positiven Erfahrunge­n beispielsw­eise aus der Telemedizi­n auch auf andere Bereiche wirken. Da gibt es etwa die medizinisc­he Überwachun­g aus der Ferne von zum Beispiel Herzpatien­ten, deren Vitalwerte ständig geprüft werden können. Oder denken Sie an Diabetiker, deren Blutzucker­einstellun­g elektronis­ch übermittel­t werden kann. Zudem können uns digitalisi­erte Verfahren einen besseren Überblick verschaffe­n, welche Medikament­e ein Patient nimmt und welche Wechselwir­kungen zu berücksich­tigen sind. Ärzte verschiede­ner Fachrichtu­ngen können bei wichtigen Therapieen­tscheidung­en einbezogen und per Knopfdruck mit allen medizinisc­hen Werten versorgt werden. Wir können mit telemedizi­nischen Verfahren auch die Bereitscha­ft der Patienten stärken, sich an die Therapie zu halten und sich aktiv einzubring­en.

Eine gute Nachricht zum Schluss?

Ich glaube, dass die Grippesais­on in diesem Jahr glimpflich verlaufen wird.

Warum?

Wir halten derzeit so viel Abstand und die Hygienereg­eln so gut ein, dass die Grippe viel weniger Chancen hat, sich zu verbreiten.

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