Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Kulinarische Weltreise
Schon allein für das Cover bekommt dieses Kochbuch einen Pluspunkt. Denn die Oberfläche ist mit leichtem Stoff überzogen und fühlt sich so samtig an wie ein frischer Pfirsich. Netter Gag – der Titel lässt grüßen.
„Von der Kunst, einen Pfirsich zu essen“ist das fünfte Buch der in Nordirland aufgewachsenen Diana Henry, das in Deutschland erschienen ist. Für ihre journalistische Arbeit und ihre insgesamt neun Kochbücher hat die britische Food-Autorin inzwischen zahlreiche Preise bekommen. Denn mit ihren Rezepten stößt sie in eine kulinarische Lücke: Diana Henry stellt ganze Menüs vor, die meistens aus drei, manchmal auch aus fünf Gängen bestehen – perfekt aufeinander abgestimmt, versteht sich.
Aufgeteilt in die beiden großen Kapitel „Frühling und Sommer“sowie „Herbst und Winter“geht es dabei rund um den Globus, denn für Diana Henry sind auch die mit bestimmten Orten verbundenen Emotionen wichtig, wie sie im Vorwort schreibt: „Es steckt eine Art Poesie in Menüs. Sie können an die bretonische Küste oder nach Manhattan versetzen.“Deshalb streut sie auch immer wieder persönliche Geschichten und Erinnerungen ein.
Nun aber zum Essen und Trinken. Da gibt es zum Beispiel aus Frankreich „Kir breton, Lauch mit bretonischer Vinaigrette sowie Rillettes, danach Mouclade und zum Dessert Crêpes dentelles mit sautierten Äpfeln und Karamell. Oder aus Thailand „Galoppierende Pferde (Hähnchen und Garnelen mit Ananas), Garnelen-Stir-Frey mit Zuckerschoten, Basilikum, Chili und Limette, koreanischer Gurkensalat, geschmorte Schweinsbacken mit Ingwer und Sternanis sowie Jennys Sago (Tapioka mit Zucker und Kokosmilch)“. Aus Amerika kommen „Austern mit Mignonette, Nierenzapfen mit roter Bete und Meerettichcreme sowie Manhattan-Cremetöpfchen mit Zitruskaramell“.
Man merkt: Spartanisch geht anders. Dafür ersetzt dieses Kochbuch in Corona-Zeiten die tatsächliche Reise in fremde Länder. Auch gut.