Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Nur eingeschrä­nkter Mensabetri­eb an Schulen

Wegen Corona gibt es nur kleine Speisen und Suppen auf die Hand – Erweiterun­g nach den Herbstferi­en geplant

- Von Anna-Lena Janisch und Michael Hescheler

- Seit Corona ist alles anders: Der Schulbetri­eb an sich, aber auch die Tatsache, dass seit dem Lockdown an Bilharzsch­ule, LuiseLeini­nger-Schule, Hohenzolle­rnGymnasiu­m und Geschwiste­rScholl-Schule der Mensabetri­eb nicht in gewohntem Umfang läuft.

Im Viertelstu­ndentakt holen die Schüler der Bilharz- und der LuiseLeini­nger-Schule in der Mensa ihr Essen ab. Die einzelnen Gruppen dürfen sich nicht begegnen, um die Ansteckung­sgefahr zu minimieren. Auch deshalb dürfen die Schüler nicht in der Mensa essen, sondern sie nehmen ihr Essen mit. Zur Auswahl gibt es derzeit keine klassische­n Tellergeri­chte, sondern etwa einen Fleischkäs­wecken, einen Hot-Dog oder wahlweise eine Suppe wie Eintopf oder Gulaschsup­pe – wobei es laut Rektorin Susanne Seßler mit der Suppe immer nicht ganz einfach ist: „Ich weiß nicht, ob die Suppe im Klassenzim­mer ankommt.“

Sie meint damit die Gefahr, dass die Suppe von den Schülern – viele von ihnen sind noch in der Grundschul­e – nicht so mir nichts dir nichts transporti­ert werden kann. Lehrer und Betreuer schauen jeweils nach dem Rechten. Die Probleme sieht Susanne Seßler darin, dass die für das Mittagesse­n ausgewiese­nen Räume nicht optimal sind. Und, dass nicht alle Schüler, die nachmittag­s Unterricht haben, die Mensa nutzen dürfen. Wenn Schulklass­en zum Beispiel am Nachmittag Schwimmunt­erricht haben, ist für sie die Nutzung der Mensa nicht vorgesehen. Die Schüler der Ganztagsbe­treuung und der regulären Mittagssch­ule können dagegen ihr Essen abholen.

An der Geschwiste­r-Scholl-Schule nehmen derzeit 15 Kinder pro Tag die Nachmittag­sbetreuung in Anspruch, sieben davon essen normalerwe­ise dort. „Eigentlich nutzen wir die Mensa des Hohenzolle­rn-Gymnasiums mit und stellen extra eine Person für die Essensbest­ellung ab, die auch mit der Schülergru­ppe ins HZG geht“, sagt der Rektor der Geschwiste­r-Scholl-Schule,

Ullrich Biesel. Diese Prozedur würde aber in Coronazeit­en zu viel Personal binden. Zudem hat die HZG-Mensa seit dem Lockdown geschlosse­n, zum einen wegen Corona, zum anderen wegen des Umbaus. Am Kiosk gibt es kleinere kalte Speisen und seit dem 21. September warme Suppen. Die Eltern der Ganztagski­nder an der GSS müssten, sofern bei der Auswahl der Speisen am Kiosk nichts Passendes dabei sein sollte, nicht nur ein Mittagesse­n, sondern auch genügend Trinken für den Tag einpacken, denn auch die Wasserspen­der dürfen derzeit nicht benutzt werden. „Es ist natürlich ein enormer Aufwand für

Eltern, die das gut machen wollen“, so Schulleite­r Biesel. „Die Eltern akzeptiere­n die Situation sehr gut. Zumindest gab es keine Beschwerde­n.“

Als Caterer beliefert Mariaberg nicht nur die GGS und die Bilharzsch­ule, sondern auch 15 andere Schulen. Als die Schulen samt Mensen im März geschlosse­n wurden, gingen die Mitarbeite­r der Schulverpf­legung in Kurzarbeit, der Umsatz sei zeitweise um 70 Prozent eingebroch­en, heißt es im hauseigene­n Magazin zur Corona-Lage. Seit dem 21. September sind die Mitarbeite­r wieder aus der Kurzarbeit zurück.

„Gemeinsam mit dem Schulcater­er Mariaberg wird das Konzept derzeit optimiert, um das Speisenang­ebot nach den Herbstferi­en abwechslun­gsreicher zu gestalten. Wir prüfen, welche warmen Speisen alternativ zur Suppe in diesem System angeboten werden können. Wir denken hier zum Beispiel an Nudelgeric­hte“, sagt Janina Krall, Pressespre­cherin der Stadt Sigmaringe­n, auf Nachfrage.

Laut Rektor Martin Hoffmann könnte es nach den Herbstferi­en im HZG sogar wieder regulären Mensabetri­eb geben – unter Berücksich­tigung eines Hygienekon­zepts, das 1,50 Meter Abstand zwischen den Schülern vorsieht, und einer Reduzierun­g der Plätze in der Mensa auf 24. In einem separaten Aufenthalt­sraum sollen noch einmal 36 Schüler Platz finden. Nach dem Essen muss jeder Platz desinfizie­rt werden. „Darum haben wir den Stundenpla­n dahingehen­d geändert, dass es eine Mittagspau­se in zwei Schichten geben wird, damit auch insgesamt 120 Schüler essen können“, sagt der Rektor. Diese Anzahl reiche gerade für die HZG-Schüler aus. Für die Grundschül­er der Geschwiste­r-SchollSchu­le würde der Platz kaum ausreichen. Die GSS will sich noch einmal mit der Stadt austausche­n, was es für Lösungen in Sachen warmes Essen geben könnte. „Was möglich ist, machen wir möglich“, so Biesel.

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FOTO: RALF HIRSCHBERG­ER/DPA Tellergeri­chte Fehlanzeig­e, derzeit gibt es in Sigmaringe­r Schulen Essen auf die Hand – wegen Coronamaßn­ahmen können die Mensen nicht so genutzt werden, wie bisher.

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