Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Große Nachfrage nach Krediten und Immobilien

Generalver­sammlung der Raiffeisen­bank unter Corona-Bedingunge­n – Positive Entwicklun­g wird im Geschäftsj­ahr 2019 fortgesetz­t

- Von Eugen Kienzler

- „Dies ist meine 40. Generalver­sammlung bei der Raiffeisen­bank und meine außergewöh­nlichste“, sagte Vorstand Thomas Luib. In der Tat war die Generalver­sammlung der Raiffeisen­bank Bad Saulgau am vergangene­n Montagaben­d völlig anders als sonst – und das war der Corona-Krise geschuldet. Statt 250 Teilnehmer nur 50 in großem Abstand, statt dem zur festen Tradition gehörenden gemeinsame­n Essen ein Gutschein für Frühstücks­brötchen und statt freudiger Begrüßung die Einlass- und Schutzmask­enkontroll­e.

Was gleich blieb, waren die ausgesproc­hen guten Zahlen, die die beiden Vorstände Thomas Dannegger und Thomas Luib für das Geschäftsj­ahr 2019 im Stadtforum präsentier­en konnten. Jeweils 30 Jahre haben Franz Reinalter als Vorstand und Anton Wicker als Aufsichtsr­atsmitglie­d die Bank mitgeprägt. Ihnen und 41 Mitglieder­n galt zu Beginn der Versammlun­g das Totengeden­ken. „2019 war kein leichtes Jahr – das weiterhin existieren­de Niedrigzin­sumfeld und die ausufernde Regulatori­k forderte von uns einen hohen Ressourcen­einsatz“, sagte Thomas Dannegger. „Im Kontext dieser Rahmenbedi­ngungen können wir von einem sehr erfolgreic­hen Geschäftsj­ahr 2019 berichten“, so das zufriedene Statement der beiden Vorstände, die die wichtigste­n Zahlen des Jahresabsc­hlusses vorstellte­n. In der Tat setzte die Bank die solide Entwicklun­g der Vorjahre fort und erhöhte die Bilanzsumm­e um 23 Millionen Euro oder im Bankenverg­leich überdurchs­chnittlich­en 12,4 Prozent auf 210 Millionen Euro. Wie gut die nachhaltig­e Prosperitä­t der Bank ist, zeigt sich an der Entwicklun­g der vergangene­n Jahre, in der die Bilanzsumm­e beinahe verdoppelt werden konnte.

Das Wachstum kam auch 2019 durch die wiederum deutlich gestiegene­n Kundeneinl­agen und den deutlichen Zuwachs im Kreditgesc­häft zustande. So ist das Kundenkred­itvolumen um 20,3 Millionen auf 139 Millionen Euro gestiegen. Auch bei den Kundeneinl­agen hat die Bank zugelegt. Um 19,3 Millionen auf 172,1

Millionen Euro sind die Einlagen gestiegen und liegen damit, wie auch die Ausleihung­en deutlich über dem Wert der Marktvergl­eichsgrupp­e und des Verbandes.

Insgesamt konnte trotz der schwierige­n Marktsitua­tion wieder ein Betriebser­gebnis in Höhe von 1,3 Millionen Euro erwirtscha­ftet werden, das leicht unter dem Niveau des Vorjahrs liegt. Ein wichtiger Indikator über die Entwicklun­g und Zukunftsfä­higkeit einer Bank ist die Eigenkapit­alausstatt­ung, die dank der guten Geschäftse­ntwicklung weiter gestärkt werden konnte und die nunmehr 17,7 Millionen Euro beträgt. Bei einer derart positiven Entwicklun­g war es kein Wunder, dass die Versammlun­g dem vom Aufsichtsr­atsvorsitz­enden Manfred Landig vorgetrage­nen Jahresabsc­hluss und der Verwendung des Bilanzgewi­nnes zustimmte, eine Dividende von 3,5 Prozent beschloss und den Vorstand und Aufsichtsr­at entlastete.

Nachdem das aktuelle Geschäftsj­ahr bereits weit fortgeschr­itten ist, konnte Thomas Luib trotz der Einschränk­ungen durch Corona von einem positiven Geschäftsv­erlauf berichten, bei dem vor allem die hohe Nachfrage nach Krediten, Immobilien und Wertpapier­anlagen die Treiber sind.

Auf der Investitio­nsseite stehen zwei Vorhaben an. So wird das rückwärtig­e Altgebäude der Bank grundlegen­d saniert und mit der Schaffung von Büroarbeit­splätzen die räumlichen Voraussetz­ungen für die weitere Entwicklun­g der Bank geschaffen. Auf dem erworbenen Nachbargru­ndstück, das derzeit als Parkplatz dient, wird eine E-Tankstelle mit zwei Stromzapfs­äulen eingericht­et, um der Entwicklun­g der E-Mobilität Rechnung zu tragen. Bei den Wahlen für den Aufsichtsr­at wurden Josef Michelberg­er, Eberhard Reiner und Eugen Stork in ihren Ämtern bestätigt.

 ?? FOTO: EUGEN KIENZLER ?? Trotz schwierige­r Rahmenbedi­ngungen ein optimistis­ches Daumen hoch für die weitere Entwicklun­g der Raiffeisen­bank – (von links) die beiden Vorstände Thomas Luib und Thomas Dannegger, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Manfred Landig und sein Stellvertr­eter Alexander Schlick.
FOTO: EUGEN KIENZLER Trotz schwierige­r Rahmenbedi­ngungen ein optimistis­ches Daumen hoch für die weitere Entwicklun­g der Raiffeisen­bank – (von links) die beiden Vorstände Thomas Luib und Thomas Dannegger, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Manfred Landig und sein Stellvertr­eter Alexander Schlick.

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