1500 Schüler bekommen eine schicke Mensa

Landkreis investiert fast 16 Millionen Euro ins berufliche Schulzentrum in Bad Saulgau – Eigene Küche

- Über 1500 Schüler der Willi-Burth-Schule und der Helene-Weber-Schule im beruflichen Schulzentrum in Bad Saulgau können sich über eine neue Mensa freuen. Sie ist Teil der 16-Millionen-EuroInvestition des Landkreises Sigmaringen in das berufliche Schulzentrum am Wuhrweg. Die Mittel fließen vor allem in die energetische Ertüchtigung und die Infrastruktur für die Digitalisierung. Die Mensa ist damit der sichtbarste Teil der Maßnahme. Am Donnerstag wurde sie der Bestimmung übergeben.

„Ich finde es klasse, dass hier frisch gekocht wird“, sagte beim kleinen Festakt in den neuen Räumen Architekt Robert W. Böhler. Für den Architekten jedenfalls war es etwas Besonderes, eine Mensa mit einer voll ausgebauten Küche zu planen. Die Regel sei es nicht. Meist werde Essen für Mensen angeliefert. Für die Versorgung mit frisch gekochten Mahlzeiten sind das Ehepaar Konrad und Martina Lang verantwortlich. Sie betreiben die Mensa seit 15 Jahren. Konrad Lang war sichtlich bewegt. „Danke für diese schöne Mensa“.´, sagte er.

Mehr als verdoppelt hat sich die Fläche gegenüber der früheren Mensa. Eine großzügige Ausgabetheke, 110 Sitzplätze und eine Kapazität von 300 Mahlzeiten mit entsprechenden Küchen-, Lager- und Kühlkapazitäten, nannte Landrätin Stefanie Bürkle als Eckpunkte. „Damit haben wir die Hardware geliefert“, sagte die Landrätin. Die nötige Software liefere der Pächter. „Da haben wir einen Glücksgriff getan“, schwärmte sie. Seit vielen Jahren koche Konrad Lang regional und saisonal und die Schüler seien entgegen anderer kritischer Aussagen zu Schulkantinen „sehr zufrieden“.

Mit der Mensa ist der erste Teil der Gesamtsanierung der WilliBurth-Schule

abgeschlossen. Die Sanierung der Schule stand schon einmal in den Jahren 2007 bis 2010 auf der Agenda, wurde damals aber, so Landrätin Bürkle, als Folge der Finanzkrise verschoben. Ein Förderprogramm des Bundes Anfang 2018 kam gerade richtig. Für die Investition konnte ein Förderantrag schnell eingereicht werden. Landrätin Bürkle: „Es ist schon gut, wenn man Pläne

schon im Schreibtisch hat.“Von den Gesamtinvestitionen in Höhe von 15,7 Millionen Euro bekomme der Landkreis 7,5 Millionen Euro Zuschuss. „Fast 50 Prozent Zuschuss bekommen wir selten bei Projekten“, freute sich die Landrätin. Auch aktuell konnte sie Erfreuliches vermelden: „Wir sind im Plan, es gab keine Überraschungen. Jetzt hoffen wir, dass uns Corona weiterarbeiten lässt“. Allein der Einbau neuer Fenster reduziere den Wärmeverlust um 70 Prozent. 120 Tonnen Kohlendioxid im Jahr könnten durch die energetischen Maßnahmen eingespart werden, rechnete Architekt Robert W. Böhler vor. Spannend empfand es der Planer bei dieser Maßnahme, das Schulgebäude „im Look der 70erJahre in die heutige Zeit zu übertragen“. Pächter Konrad Lang will nach den Herbstferien am 2. November erstmals in der neuen Mensa kochen. Um den Andrang der Schüler bewältigen zu können, ist es mit den Schulleitungen abgesprochen, dass die Schüler zu drei verschiedenen Zeiten Mittagspause haben.

Die vergrößerte Ausgabetheke der neuen Mensa will er auch für vegane und vegetarische Angebote nutzen.

FOTO: RUDI MULTER Ein Kochlöffel für den Koch und Betreiber: Mit der Übergabe von Architekt Robert W. Böhler aus Überlingen (rechts) an den Mensa-Betreiber Konrad Lang geht die neue Mensa in Betrieb. Das beobachten Landrätin Stefanie Bürkle zusammen mit den Schulleitern Henning Schmidt-Beyrich von der Willi-Burth-Schule (links) und Sebastian Vosseler von der Helene-Weber-Schule.