Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Polizei ist in 520 Fällen im Einsatz
Leiter des Polizeipostens stellt im Rat die Kriminalitätsstatistik für Altshausen vor
- Eine vergleichsweise normale Kriminalitätsbelastung sieht Holger Beutel, Leiter des Polizeipostens, in der Gemeinde. Die Zahlen der Kriminalitätsstatistik hat er am Mittwochabend im Gemeinderat vorgestellt. „Im Blick müssen wir aber die Zunahme von Betrug durch falsche Polizeibeamte sowie den Enkeltrick haben“, sagte Beutel.
Der Polizeiposten Altshausen ist zuständig für ein rund 241 Quadratkilometer großes Gebiet mit 14 Kommunen und rund 31 500 Einwohnern. In der Statistik konzentrierte Beutel sich auf die Einsätze in Altshausen, die sich im vergangenen Jahr auf 520 summiert haben. In 203 Fällen gingen die Beamten unter anderem verdächtigen Wahrnehmungen nach, unterstützten das DRK oder halfen hilflosen Personen. Als weitere Einsätze sind 26 Fälle beispielsweise von Streitigkeiten und Ruhestörung verzeichnet.
Zudem wurden im vergangenen Jahr 144 Straftaten angezeigt. Das sind 41 weniger als im Jahr davor. Von den angezeigten Fällen konnten 88 aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote liegt damit bei rund 61 Prozent, 2018 lag sie bei 67 Prozent. Die Aufklärungsquote im Landkreis Ravensburg liegt bei 60,5 Prozent. Von den 82 Tatverdächtigen ist der Anteil der Männer wie im Vorjahr bei rund 79 Prozent. Zunahmen gibt es bei dem Anteil der Verdächtigen unter 21 Jahren von zehn auf rund 24 Prozent. Bei der Art der Taten liegt die Kategorie Vermögen und Fälschung mit 33 angezeigten Vorfällen vorn. „Dazu zählen der Betrug durch falsche Polizeibeamte sowie der Enkeltrick, bei dem Senioren oft um Vermögen gebracht werden“, berichtet Beutel. Auch nähmen die Betrugsfälle über das Internet zu. Für dieses Jahr rechnet er mit einer weiteren Steigerung, da coronabedingt viele Einkäufe online getätigt wurden.
Zu den 30 angezeigten Rohheitsdelikten zählen unter anderem Körperverletzungen, 20 einfache und zwölf schwere Diebstähle verzeichnete die Polizei sowie 14 Sachbeschädigungen. Die Zahl der bekannten Rauschgiftdelikte sinkt von zehn auf sieben. „Im Vergleich zu ähnlich großen Kommunen ist die Kriminalitätsbelastung in Altshausen auf einem normalen Niveau“, zog Beutel als Fazit. Sorge bereite ihm die Zunahme bei Enkeltrick und Betrug durch falsche Polizeibeamte, mit denen Täter trotz einiger Präventionsmaßnahmen oft Erfolg hätten. Martin Kiem (CDU) wollte wissen, wie sich dem vorbeugen ließe. „Am besten über Vorträge und Aufklärung etwa bei Altennachmittagen. Die finden derzeit aufgrund der CoronaPandemie aber nicht statt. Daher sind Informationen über den Verbandsanzeiger und die Presse derzeit die sinnvollsten Maßnahmen“, sagte Beutel.
Im Gemeindegebiet gab es im vergangenen Jahr 122 Verkehrsunfälle, davon gelten 81 als Kleinstunfälle, 17 waren mit Personenschaden und 24 mit Sachschaden. „Erfreulich ist, dass es im vergangenen Jahr weder Tote noch Schwerverletzte bei den Unfällen gab“, sagte Beutel. Die meisten Unfälle hätten sich innerorts und im Bereich zur Auffahrt der Bundesstraße ereignet, vermehrt auch während der B32-Umleitung bei Mendelbeuren. Nennenswerte Unfallschwerpunkte gebe es ansonsten aber nicht.