Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Grabschmuck als Respektsbekundung
Das Allerheiligen-Fest begehen Katholiken bereits seit den Anfängen der Christenheit. Der Name ist dabei Programm: Jedes Jahr am 1. November gedenken sie aller Heiligen und Märtyrern. Am Nachmittag wird schließlich die Gräbersegnung begangen, wobei die Gräber traditionell mit Blumengebinden geschmückt und Grablichter angezündet werden.
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REGION (red/lile) - Da vielerorts die Priester die Gräber segnen und die Verwandten an Allerheiligen den Friedhof besuchen, ist es Tradition, die Grabstätten vor dem Friedhofsgang zu schmücken und neu zu bepflanzen.
Vorarbeiten für die Grabpflege zu Allerheiligen
Die Feiertage läuten anfangs November die kalte Jahreszeit ein. Bei einer frische Grabbepflanzung muss deswegen unbedingt darauf geachtet werden, dass diese den Winter überstehen kann. Sie sollte aufgrunddessen schnee- und frostsicher sein.
Mit der Grabpflege zu Allerheiligen sollte mehrere Wochen zuvor begonnen und die Sommerpflanzen entfernt werden. Wichtig ist, dem neuen Grün ausreichend Zeit zum Anwurzeln zu geben, damit es den Winter besser übersteht.
Dauergehölze brauchen einen Rückschnitt, damit die jungen
Triebe robust genug sind, um Nachtfröste zu vertragen.
Bevor es daran geht, das Grab neu zu bepflanzen, gilt es, den Boden vorzubereiten. Ein gesundes Wachstum der Pflanzen erfordert einen lockeren Boden, der das Wasser durchlässt. Die meisten Winterpflanzen brauchen einen luftigen und nährstoffreichen Boden als Grundlage. Dies wird erreicht, indem etwa eine Hand breit Torf ausgestreut wird. Alternativ dazu gibt es spezielle Graberde, die mit Ruß schwarz eingefärbt ist.
Da die Grabpflanzen wie alle Gewächse Nahrung brauchen, kann anstatt der schwarzen Erde feiner Kompost auf der Oberfläche verteilt werden. Damit werden die Pflanzen gedüngt und in einem Arbeitsgang eine dunkle Schicht erzielt. Nach dem Anpflanzen heißt es kräftig gießen. Danach sollte nur noch bei Trockenheit gewässert werden.
Ein gepflegtes Grab verträgt kein herumliegendes Laub. Gräber in der Nachbarschaft von Bäumen sind davon allerdings besonders betroffen. Beim Aufsammeln der dürren Blätter muss darauf geachtet werden, keine Gewächse zu beschädigen. Die Laubbeseitigung sollte stets mit Gefühl angegangen werden. Ist das Grab mit Bodendeckern bepflanzt, sollte auch hier auf jeden Fall das Herbstlaub entfernt werden, da ansonsten gerne Fäulnis entsteht. Bei einsetzendem Bodenfrost empfiehlt es sich, die Bepflanzung zu schützen. Hier bieten sich zum Beispiel Tannenzweige an, welche aufs Grab gelegt werden und außerdem gut zur Jahreszeit passen.
Das sind die idealen Winterpflanzen fürs Grab
Bevor mit dem Einkaufen und Anpflanzen begonnen wird, sollte im Vorfeld klar sein, welche Gewächse sich für die raue Jahreszeit eignen. Die Blumen sollen nämlich nicht nur die Feiertage überleben, sondern über Wochen halten und lang andauernde Freude bescheren. Diese winterharten Gewächse eignen sich dafür beispielsweise:
Erika Calluna Scheinbeere Stiefmütterchen Chrysanthemen
Erinnerung an die Toten
Die Hinterbliebenen bekunden mit aufwendigen Grabgestecken zu Allerheiligen, dass die Toten noch in ihren Herzen wohnen. Grabgestecke kommen besonders auf Grabplatten oder auf Bodendeckern zu Geltung. Zudem können Hinterbliebene die Gräber mit speziell angefertigen Gedenksteinen verzieren lassen und so ihren verstorbenen Verwandten ihren Respekt zollen.