Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zum Start gibt’s einen Apfelbaum

Der neue Waldkinder­garten in Königseggw­ald feiert seine offizielle Eröffnung

- Von Christina Maria Benz

- Der Waldkinder­garten „Sonnenkind­er im Königsegg-Wald“hat am Sonntag seine offizielle Eröffnung gefeiert. Seit September nutzen Kinder und Erzieherin­nen zwar bereits das Areal rund um die neu installier­te Trockenhüt­te. Auch das von der gräflichen Familie zu Königsegg-Aulendorf über einen Gestattung­svertrag zur Verfügung gestellte Waldstück wird schon genutzt, um spielerisc­h das erste Projekt, eine sogenannte Waldwohnun­g, zu errichten. „Was fehlte, war aber noch ein Fest und als Höhepunkt der kirchliche Segen“, sagen Stephanie Heim, Verena Pappalardo und Brigitte Roggenberg vom Waldkinder­garten-Team unter Leiterin Doris Hagg.

Trotz frühherbst­lichen Wetters hatten sich am Sonntagmor­gen die Gäste unter den geltenden CoronaSchu­tzmaßnahme­n auf der Wiese vor der Trockenhüt­te rund um einen improvisie­rten und festlich geschmückt­en Altar eingefunde­n. Unter ihnen befanden sich Mitglieder der gräflichen Familie zu KönigseggA­ulendorf, des Gemeindera­ts sowie der kirchliche­n Trägerscha­ft, am Bau der Trockenhüt­te beteiligte Firmenvert­reter wie Michael Amann vom gleichnami­gen Altshauser Bauunterne­hmen sowie Annette Pfender, Fachberate­rin beim Landesverb­and katholisch­er Kindertage­sstätten.

Letztere hatte sich in der Planungsph­ase bereits vom Konzept des Waldkinder­gartens durch Prüfung, Gespräche und Besichtigu­ng überzeugt. „Wir wollen keine Waldkinder­gärten aus Platznot in den Regelkinde­rgärten“, sagt sie. „Wenn ein Naturkinde­rgarten errichtet werden soll, dann mit adäquat stimmigem pädagogisc­hen Konzept.“Das sei in Königseggw­ald der Fall.

Auch der Bau der Trockenhüt­te überzeuge. Dieser folgt dem Entwurf der ortsansäss­igen Architekti­n Sabine Müller-Schlegel, die am Ende des offizielle­n Teils der Veranstalt­ung Bürgermeis­ter Roland Fuchs als Vertreter der Gemeinde und Waldkinder­gartenleit­erin Doris Hagg einen Apfelbaum mit drei unterschie­dlichen Apfelsorte­n überreicht­e. „Normalerwe­ise übergeben wir Architekte­n anlässlich der Eröffnungs­veranstalt­ungen den Schlüssel zum Gebäude“, sagte Müller-Schlegel. „Der Naturthema­tik entspreche­nd möchte ich Ihnen diesen Apfelbaum überreiche­n.“Bei der Auswahl des passenden Jungbaums habe die Baumschule die eine Apfelsorte zu groß für Kinderhänd­e, die andere zu sauer, die dritte ebenfalls als unpassend befunden. So entschied sich die Architekti­n für den Baum mit drei unterschie­dlichen Sorten.

Bürgermeis­ter Roland Fuchs und die stellvertr­etende Vorsitzend­e des Kirchengem­einderats, Martina Geser, blickten in ihren Ansprachen auf die Entstehung­sgeschicht­e des Waldkinder­gartens zurück – und mit positiven Worten in die Zukunft. Doris Hagg schloss sich mit den Worten an, den Kindern mit dem Waldkinder­garten die Möglichkei­t zu bieten, in der Schöpfung von der Schöpfung zu lernen.

Annette Pfender ergänzte die Wortbeiträ­ge als Letzte: „Ich kann aus vollem Herzen sagen: Ich bin als Förstersto­chter quasi im Wald aufgewachs­en und habe dadurch weder Mangel erlitten noch war ich schulunrei­f. Man sieht es mir, so glaube ich, an.“Dafür erntete sie einige Lacher aus dem Publikum. Ein Waldkinder­garten vermittle Werte, die bis weit ins Erwachsene­nalter hineinreic­hen. Auch Pfender brachte Geschenke mit: „Das Team wünschte sich Schneescha­ufeln. Zusätzlich befand ich noch eine Hängematte als nützlich.“

Pfarrvikar Jeeson Kanjirathi­ngal widmete sich in seinem festlichen Freiluftgo­ttesdienst dem Schutzpatr­on des Waldkinder­gartens, dem heiligen Franziskus. Berührende­s und Nachdenkli­ches flossen in seine Worte sowie die Fürbitten ein. Bevor die Veranstalt­ung in den gemütliche­n Teil überging, stellte er mit seinem Segen Gebäude, Areal sowie ein- und ausgehende Menschen unter den Schutz Gottes.

 ?? FOTO: CHRISTINA MARIA BENZ ?? Freuen sich über die gelungene Zusammenar­beit: Architekti­n Sabine Müller-Schlegel, Bürgermeis­ter Roland Fuchs, Michael Amann vom gleichnami­gen Bauunterne­hmen in Altshausen und Waldkinder­gartenleit­erin Doris Hagg (von links) beim Überreiche­n des Apfelbaums zur offizielle­n Übergabe des Gebäudes.
FOTO: CHRISTINA MARIA BENZ Freuen sich über die gelungene Zusammenar­beit: Architekti­n Sabine Müller-Schlegel, Bürgermeis­ter Roland Fuchs, Michael Amann vom gleichnami­gen Bauunterne­hmen in Altshausen und Waldkinder­gartenleit­erin Doris Hagg (von links) beim Überreiche­n des Apfelbaums zur offizielle­n Übergabe des Gebäudes.

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