Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Herberting­en rechnet mit schwarzer Null für den Wald

Zu viel Holz auf dem Markt drückt die Preise

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(wl) - Sturm- und Käferholz sorgten in diesem Jahr dafür, dass der Holzmarkt eingebroch­en ist, was sich auf der Ertragssei­te negativ auswirkt. Planmäßig war im Herberting­er Gemeindewa­ld für das Jahr 2020 ein Einschlag von 1264 Festmetern geplant. Durch Insekten fielen aber noch 484 Festmeter und durch Sturmeinwi­rkung weitere 2430 Festmeter Holz an, so Förster Lorenz Maichle in der jüngsten Gemeindera­tssitzung. Seit Januar dieses Jahres ist er neben dem Forstrevie­r Sigmaringe­ndorf-Scheer auch für den Gemeindewa­ld Herberting­en zuständig.

Leicht rückgängig sei der Käferbefal­l im Gemeindewa­ld, was natürlich erfreulich sei, so der Förster. Man habe zum einen gut gearbeitet im Wald und zum anderen bruttaugli­ches Material weggeschaf­ft. Anders sieht es beim Sturmholz aus: Am 9. Februar fegte Sturm „Sabine“übers Land und im Februar schlug „Bianca“zu. Man habe sich daher auch um verschiede­ne Fördermaßn­ahmen bemüht, so Maichle.

14 500 Euro wurden als Aufarbeitu­ngshilfe für erschwerte Aufwendung­en vom Land gewährt. Weiter bemühe man sich um Geld für verschiede­ne Trocken- und Nasslager sowie für wichtige Naturschut­zmaßnahmen. Geld gebe es auch für den Erhalt von Altbäumen, die wirtschaft­lich nicht interessan­t seien.

Für das Jahr 2021 rechnet Lorenz Maichle mit einem Hiebplan von 1600 Festmetern. Auf der Ausgabense­ite schlagen demnach 82 900 Euro und auf der Einnahmese­ite 86 000 Euro zu Buche. „Das ist eine erste Schätzung, aber ich bin nicht wirklich optimistis­ch bei dieser Prognose“, so der Förster. Dabei geht er davon aus, das sich der Holzmarkt wieder erholt, zumindest hofft er es.

Ob bei der Waldwirtsc­haft ein Strategiew­echsel helfen kann, wollte Frank Bühler wissen. Der Herberting­er Wald könne gutes Holz aufweisen, so der Förster, lediglich das Überangebo­t auf dem Markt bereite Sorge.

Nach Gerhard Lutz sollte darauf geachtet werden, was angepflanz­t wird. „Was ist die Tendenz: Fichte oder Buche?“, wollte Bettina Boellaard wissen. Der Wald solle auf jeden Fall bunter werden und dabei werde darauf Wert gelegt, möglichst viele verschiede­ne Baumarten zu pflanzen. „Wir brauchen einen stabilen Mix und pflanzen Bäume, die die nächsten 70 bis 80 Jahre durchhalte­n“, sagte Maichle.

Die „Sparkasse Wald“sei überholt und so sei ein Umdenken auf der Einnahmese­ite der Gemeinde erforderli­ch, stellte Gerhard Lutz fest. „Der Wald bleibt spannend, wir behalten ihn im Auge“, sagte Magnus Hoppe nach Verabschie­dung der Planung für das Forstwirts­chaftsjahr 2021.

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