Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Stiftungsbus wird kostenlos verliehen
Vereine und gemeinnützige Organisationen können das neue Angebot nutzen
- Die Bürgerstiftung Mengen hat seit Kurzem einen eigenen VW-Bus, den sie bei Bedarf kostenlos an Vereine, Schulen, Kindergärten, Kirchengemeinden und gemeinnützige Organisationen im Stadtgebiet verleiht. Möglich wird das Angebot, weil die Volksbank die Stiftung im Rahmen des Sozialprojekts beim Gewinnsparen berücksichtigt hat.
Drei Jahre lang übernimmt die Volksbank die Leasingraten für den Neunsitzer. „Einen eigenen Bus haben wir uns schon lange gewünscht“, sagt Joachim Gäbele, der Vorsitzende der Bürgerstiftung. Aus eigener Erfahrung als Vorsitzender des SV Ennetach wisse er, wie praktisch es für Vereine wäre, wenn sie für den Spieltag einer Jugendmannschaft oder eine Schulungsfahrt am Wochenende einen kleinen Bus zur Verfügung
hätten. „Es wird immer schwieriger, Eltern als Fahrer einzuspannen“, sagt er. „Aber ein Mietwagen ist oft einfach zu teuer.“Deshalb hätte es beim Stiftungsvorstand eigentlich schon seit der Gründung die Vision gegeben, einen Stiftungsbus anzuschaffen. „Gescheitert ist das bislang an der Finanzierung. Die Zinslage ist derzeit ja auch nicht besonders gut“, sagt er.
Patrick Remensperger, der Kassierer der Bürgerstiftung, ist Regionalleiter der Volksbank und weiß, dass von den Spenden der Gewinnsparer oft Autos geleast werden, die den Trägern sozialer Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Auf seine Initiative hin, hat sich die Bürgerstiftung um ein solches Fahrzeug beworben. Dass sie auch den Zuschlag bekommen hat, darauf hatte Remensperger keinen Einfluss mehr. „Umso mehr hat es mich freut, dass es geklappt hat.“Möchte künftig also ein Lehrer mit einer Kleingruppe an Schülern beispielweise eine Ausstellung besuchen oder der Seniorenklub Alte Füchse ein paar Mitglieder zu einer Einkehr fahren, kann der Bus ausgeliehen werden. „Wichtig ist die Gemeinnützigkeit der Ausfahrt, damit unser Stiftungszweck erfüllt bleibt“, betont Remensperger. Wer mit dem Bus einen privaten Junggesellenabschied feiern will, wird ihn nicht ausgeliehen bekommen.
Die Koordination der Termine und der Fahrzeugübergaben übernimmt zunächst Joachim Gäbele. Vergeben werde der Bus nach dem Windhundprinzip. „Wer eine Anfrage hat und der Zeitraum frei ist, kann den Bus bekommen“, sagt er. Möglich sei auch, den Bus für eine mehrtägige Tour zu leihen. „Die Nachfrage und die Erfahrungen in den nächsten Monaten werden dann zeigen, ob wir das Vorgehen anpassen müssen.“
Die Ausleiher müssen den Nutzungsbedingungen zustimmen und eine Kaution von 50 Euro hinterlegen. Wenn sie den Bus unbeschädigt, sauber und vollgetankt zurückbringen, gibt es auch die Kaution zurück. Derzeit steht der Wagen noch an der Kanzlei von Gäbele. „Wir suchen noch nach einem etwas publikumswirksamen Platz, um den Menschen unser Angebot in Erinnerung zu rufen“, so Gäbele. Je nachdem, wie die drei Jahre laufen, könne sich der Stiftungsvorstand vorstellen, den Bus anschließend zu übernehmen.
Die Nutzungsbedingungen und das Anmeldeformular sind unter
(Soziales, Gesellschaft, Bürgerstiftung) abrufbar.