Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Neues Konzept soll Wartezeit reduzieren
Kreistag beschließt Optimierung der Entsorgungsanlage in Ringgenbach
- Das Warten an der Entsorgungsanlage Ringgenbach hat ein Ende – oder soll wenigstens verkürzt werden. Denn der Kreistag hat bei seiner jüngsten Sitzung am Montag in der Binger Sandbühlhalle einstimmig die Erweiterung, Sanierung und Optimierung der Anlage beschlossen.
„Wir wollen etwas für die Bürgerund Kundenfreundlichkeit tun“, sagte Landrätin Stefanie Bürkle über die Planungen für die Erweiterung der Entsorgungsanlage in Ringgenbach. Wie diese Pläne genau aussehen, erklärte Holger Kumpf, Leiter der Kreisabfallwirtschaft. „Wir möchten die Grüngutaufbereitung vor Ort ausbauen. Es sollte so sein, dass alles in einem geschlossenen Bereich stattfindet. Zudem soll im Norden eine zweite Waage installiert werden, über die bestehende Waage verlassen die Kunden dann die Entsorgungsanlage wieder“, beschrieb Kumpf das Vorhaben. Die zweite Waage führe dazu, die Taktung um den Faktor 1,5 zu erhöhen, so Kumpf. Der Clou: Mit der Installation einer zweiten Waage würde auf dem Gelände ein Rundweg entstehen und es zu keiner Zeit zu Begegnungsverkehr kommen, Ein- und Ausfahrt könnten unabhängig voneinander stattfinden.
Zur Verkürzung des zeitlichen Aufwands eines Besuchs der Entsorgungsanlage sollen zudem weitere Container beitragen. Zwischen dem derzeitigen Kompostplatz und den Containerstandorten soll Platz für weitere Container geschaffen werden, heißt es in der Sitzungsvorlage. „Es handelt sich dabei um Plätze für Rest- und Biomüll“, so Kumpf, der zudem sagt: „Die geplanten Arbeiten sind in verschiedene Abschnitte gegliedert, der Betrieb ist stets gewährleistet.“
Neben der Optimierung wird vom Landkreis auch die Sanierung einiger Teile der Anlage geplant. So sollen laut Sitzungsvorlage Asphaltflächen saniert und Containerstellflächen ertüchtigt werden. Des Weiteren soll das Waaghaus künftig außerhalb der Betriebszeiten videoüberwacht werden, da es immer wieder zu Einbrüchen wegen Wertstoffen und der Kasse gekommen sei. Der Kostenrahmen für Sanierung und Umbau wird in der Sitzungsvorlage mit 956 000 Euro angegeben.
Mit insgesamt fast 1,5 Millionen Euro schlagen der Neubau des Kompostplatzes im Norden der Anlage sowie ein Regenklärbecken in Verbindung mit einem Regenrückhaltebecken zu Buche. Für die Neustrukturierung der Wertstoffannahme sind rund 345 000 Euro veranschlagt, für den Umbau und die Sanierung der Grüngutfläche ebenfalls. Der Kostenrahmen für die Errichtung von Photovoltaikanlagen wird in der Sitzungsvorlage mit 227 000 Euro angegeben. Diese könnte unter anderem nach einer Prüfung auf der bestehenden Maschinenhalle und einer Lagerhalle entstehen, so Kumpf.
Für die Umsetzung aller Maßnahmen zur Sanierung, Optimierung und Erweiterung der Entsorgungsanlage Ringgenbach plant der Landkreis mit 3,4 Millionen Euro. Mit den bis Sommer 2022 dauernden Bauarbeiten könnte im Herbst kommenden Jahres begonnen werden, so Kumpf, der auch von den Auswirkungen der Maßnahmen auf die jährliche Müllgebühr sprach: „Es werden wahrscheinlich zwischen vier und fünf Euro mehr pro Haushalt .“