Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Neues Konzept soll Wartezeit reduzieren

Kreistag beschließt Optimierun­g der Entsorgung­sanlage in Ringgenbac­h

- Von Lukas M. Heger

- Das Warten an der Entsorgung­sanlage Ringgenbac­h hat ein Ende – oder soll wenigstens verkürzt werden. Denn der Kreistag hat bei seiner jüngsten Sitzung am Montag in der Binger Sandbühlha­lle einstimmig die Erweiterun­g, Sanierung und Optimierun­g der Anlage beschlosse­n.

„Wir wollen etwas für die Bürgerund Kundenfreu­ndlichkeit tun“, sagte Landrätin Stefanie Bürkle über die Planungen für die Erweiterun­g der Entsorgung­sanlage in Ringgenbac­h. Wie diese Pläne genau aussehen, erklärte Holger Kumpf, Leiter der Kreisabfal­lwirtschaf­t. „Wir möchten die Grüngutauf­bereitung vor Ort ausbauen. Es sollte so sein, dass alles in einem geschlosse­nen Bereich stattfinde­t. Zudem soll im Norden eine zweite Waage installier­t werden, über die bestehende Waage verlassen die Kunden dann die Entsorgung­sanlage wieder“, beschrieb Kumpf das Vorhaben. Die zweite Waage führe dazu, die Taktung um den Faktor 1,5 zu erhöhen, so Kumpf. Der Clou: Mit der Installati­on einer zweiten Waage würde auf dem Gelände ein Rundweg entstehen und es zu keiner Zeit zu Begegnungs­verkehr kommen, Ein- und Ausfahrt könnten unabhängig voneinande­r stattfinde­n.

Zur Verkürzung des zeitlichen Aufwands eines Besuchs der Entsorgung­sanlage sollen zudem weitere Container beitragen. Zwischen dem derzeitige­n Kompostpla­tz und den Containers­tandorten soll Platz für weitere Container geschaffen werden, heißt es in der Sitzungsvo­rlage. „Es handelt sich dabei um Plätze für Rest- und Biomüll“, so Kumpf, der zudem sagt: „Die geplanten Arbeiten sind in verschiede­ne Abschnitte gegliedert, der Betrieb ist stets gewährleis­tet.“

Neben der Optimierun­g wird vom Landkreis auch die Sanierung einiger Teile der Anlage geplant. So sollen laut Sitzungsvo­rlage Asphaltflä­chen saniert und Containers­tellfläche­n ertüchtigt werden. Des Weiteren soll das Waaghaus künftig außerhalb der Betriebsze­iten videoüberw­acht werden, da es immer wieder zu Einbrüchen wegen Wertstoffe­n und der Kasse gekommen sei. Der Kostenrahm­en für Sanierung und Umbau wird in der Sitzungsvo­rlage mit 956 000 Euro angegeben.

Mit insgesamt fast 1,5 Millionen Euro schlagen der Neubau des Kompostpla­tzes im Norden der Anlage sowie ein Regenklärb­ecken in Verbindung mit einem Regenrückh­altebecken zu Buche. Für die Neustruktu­rierung der Wertstoffa­nnahme sind rund 345 000 Euro veranschla­gt, für den Umbau und die Sanierung der Grüngutflä­che ebenfalls. Der Kostenrahm­en für die Errichtung von Photovolta­ikanlagen wird in der Sitzungsvo­rlage mit 227 000 Euro angegeben. Diese könnte unter anderem nach einer Prüfung auf der bestehende­n Maschinenh­alle und einer Lagerhalle entstehen, so Kumpf.

Für die Umsetzung aller Maßnahmen zur Sanierung, Optimierun­g und Erweiterun­g der Entsorgung­sanlage Ringgenbac­h plant der Landkreis mit 3,4 Millionen Euro. Mit den bis Sommer 2022 dauernden Bauarbeite­n könnte im Herbst kommenden Jahres begonnen werden, so Kumpf, der auch von den Auswirkung­en der Maßnahmen auf die jährliche Müllgebühr sprach: „Es werden wahrschein­lich zwischen vier und fünf Euro mehr pro Haushalt .“

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ARCHIVFOTO: LANDRATSAM­T SIGMARINGE­N Der Kreistag hat dafür gestimmt, die Entsorgung­sanlage in Ringgenbac­h zu erweitern und zu sanieren.

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