Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Forscher wollen Hundenasen für Corona-Test trainieren
(epd) - Wissenschaftler der Tierärztlichen Hochschule Hannover wollen Hunde darauf trainieren, an Covid-19 erkrankte Menschen noch vor dem Auftreten von Symptomen zu erkennen. In einem Pilotprojekt hätten Hunde bereits gezeigt, dass sie Proben von Menschen, die mit dem Sars-CoV-2Virus infiziert seien, von anderen Proben mit einer hohen Trefferquote unterscheiden könnten, teilte das niedersächsische Gesundheitsministerium in Hannover mit. Nun suchen die Experten infizierte Freiwillige mit und ohne Symptome, die bereit sind, eine Speichelprobe abzugeben. Damit sollten die Hunde weiter sensibilisiert werden.
Das Coronavirus sei unter anderem so tückisch, weil infizierte Personen bereits einige Tage vor den ersten Symptomen andere anstecken könnten, sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) bei einem Besuch des Forschungsprojekts an der Hochschule. „Wenn wissenschaftliche Belege einen Einsatz der Hunde beispielsweise an Flughäfen ermöglichen, können mögliche Verdachtsfälle früh identifiziert und gezielt getestet werden. Das würde Testkapazitäten
entlasten und Infektionsketten früh unterbrechen.“
Bisher seien die Hunde lediglich mit Proben von positiv und negativ getesteten Menschen trainiert worden, erläuterte der Leiter der Klinik für Kleintiere, Professor Holger Volk. Nun solle untersucht werden, wie gut die Tiere die Proben unterscheiden können. Dazu würden auch Menschen mit anderen Atemwegserkrankungen wie Grippe oder Bronchitis gesucht. Interessierte könnten sich per Mail unter der Adresse vae.kleintierklinik@tihohannover.de melden.