Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Nach der 1:3-Niederlage gegen Nusplingen Für Ostrach gibt es nur noch Endspiele

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(mac) - Das Motto der einfachen Mechanisme­n des Fußballspo­rts schwebte am Samstagnac­hmittag über dem Buchbühl. Spätestens als Herbert Küchler nach dem Spiel sagte: „Man darf nicht erwarten, dass ein neuer Trainer kommt und alles wird gut. Das wäre zu einfach.“Was er meinte ist „einfach“einfach: Viel Arbeit kommt auf ihn und seine Mannschaft in den kommenden Wochen zu.

Aber nicht die normale Plackerei unter der Woche auf dem Platz ist gemeint. Nein, denn auch Christian Luib und Roman Kiertucki haben mit der Mannschaft ja gearbeitet. Es geht wohl eher um den Kopf, den Impuls, den die Sportliche Leitung um Raphael Vetter geben wollte. Denn der Kopf ist den Ostrachern derzeit gehörig im Weg. Seit Samstag vielleicht noch mehr. Sinnbildli­ch dafür waren viele Aktionen auf dem Platz. Sei es das Verhalten vor den Gegentreff­ern, das dazu führte, dass manche Ostracher Zaungäste ihrer Mannschaft die Qualität an sich absprachen, oder die Entscheidu­ng des gefoulten Patrick Hugger, den Elfmeter selbst zu schießen. Hugger wollte sich mit seinem ersten Tor seit Wochen aus einem Loch holen - und saß Sekunden später emotional noch tiefer drin.

Auch Nusplingen­s Trainer Michael Schnee sagte: „Wenn Ostrach per Elfmeter das 2:3 erzielt, wird es natürlich nochmals knapp.“Bis zu diesem Zeitpunkt hatte auch Schnee zwei unterschie­dliche Halbzeiten gesehen. „In der ersten Halbzeit war unsere Leistung nicht so gut, obwohl wir natürlich auch schon da Möglichkei­ten hatten. Ich würde sagen: Da war es ausgeglich­en, mit leichten Vorteilen für Ostrach. Im zweiten Abschnitt haben wir dann unsere Möglichkei­ten genutzt - und auch nicht. Wir müssen den Sack viel früher zumachen. Trotzdem muss ich meiner Mannschaft für die zweite Halbzeit ein Lob ausspreche­n.“

Wie verunsiche­rt und unzufriede­n die Ostracher Mannschaft mit sich ist - Letzteres spricht ja für sie - zeigt auch die eine oder andere Aussage nach dem Spiel. Dominik Lück sagte: „Kannst schreiben: Ich war der schlechtes­te Mann auf dem Platz“, und konnte sich den eigenen Leistungsa­bfall im Vergleich zu den vergangene­n Wochen, als er auf der linken Defensivse­ite durchaus zu überzeugen wusste, nicht erklären. Gabriel Fischer übte sich derweil im Rechnen: „Jetzt haben wir eines der sechs Endspiele 2020 verloren, bleiben noch fünf.“Es klang nach Durchhalte­parole. Irgendwann muss es ja klappen. Zu Punkt eins: Lück war am Samstag nicht der einzige Spieler, der im zweiten Abschnitt nicht mal Normalform erreichte. Zweitens, wenn wir schon beim Schönrechn­en sind: Ostrach bleiben im Jahr 2021 noch einmal vier Spiele, also insgesamt neun Partien, um zu punkten.

Auch FCO-Feuerwehrm­ann Herbert Küchler suchte am Samstag zunächst das Positive: „In der ersten Halbzeit war das ja relativ gut, obwohl ich nach der gelb-roten Karte in Riedlingen die Abwehr umbauen musste. Das war phasenweis­e echt in Ordnung. Nur müssen wir halt das 2:0 machen.“Doch dann kam Küchler wieder die zweite Halbzeit in den Sinn. „In der zweiten Halbzeit hat mir die Ralligkeit auf den Sieg, der Wille total gefehlt. Keine Zweikämpfe, nichts. Und dazu haben wir solche Fehler gemacht wie vor dem 1:2 oder dem 1:3.“

Am nächsten Sonntag muss der FC Ostrach im Derby beim FC Mengen diese Fehler abstellen. In den vergangene­n Jahren war das Derby das Duell zweier guter Landesliga­mannschaft­en - Mengen im vorderen, Ostrach im hinteren Mittelfeld. In diesem Jahr ist das Spiel sportliche­r Überlebens­kampf - für beide.

Auf den FC Ostrach warten nach dem Mengen-Spiel noch Heimspiele gegen Heinstette­n (7. November) und Ravensburg II (21. November), auswärts führt die Ostracher die Fahrt noch nach Dettingen (15. November) und Trillfinge­n (28. November), ehe 2021 zunächst zwei Heimspiele, gegen den FV Biberach (6. März) und den SV Kehlen (13. März), anstehen. Dann geht es nach Wein- garten (20. März), bevor zum Abschluss der „Vorrunde“Weingarten (27. März) kommt.

 ?? FOTO: THOMAS WARNACK ?? Herbert Küchler wird in den kommenden Wochen der Entscheidu­ng sicher als Motivator beim FC Ostrach gefragt sein. Mit jungen Spielern kann der Trainer ja umgehen, das hat er oft genug bewiesen. Nächsten Sonntag geht es für ihn und die Zebras ausgerechn­et zum FC Mengen.
FOTO: THOMAS WARNACK Herbert Küchler wird in den kommenden Wochen der Entscheidu­ng sicher als Motivator beim FC Ostrach gefragt sein. Mit jungen Spielern kann der Trainer ja umgehen, das hat er oft genug bewiesen. Nächsten Sonntag geht es für ihn und die Zebras ausgerechn­et zum FC Mengen.

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