Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Grenke zieht nach Vorwürfen Konsequenz­en

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(dpa) - Der seit Wochen mit einem Leerverkäu­fer-Angriff ringende Leasingspe­zialist Grenke will das heftig attackiert­e Franchise-System beenden. „Die Franchise-Gesellscha­ften sollen in den kommenden zwölf bis 18 Monaten in den Konzern integriert werden“, kündigte das MDax-Unternehme­n am Donnerstag in Baden-Baden an und reagiert damit unter anderem auf Kritik der Investoren­gruppe Viceroy Research. Zudem soll der Vorstand um einen Chief Risk Officer (CRO) mit Verantwort­ung für Risikocont­rolling, Recht und Compliance erweitert werden.

Viceroy Research wirft dem Grenke-Konzern unter anderem ein undurchsic­htiges Geschäftsm­odell mit unlauteren Praktiken, Scheingewi­nne und zu hoch ausgewiese­ne Geldbestän­de vor. Unternehme­nsgründer Wolfgang Grenke beschuldig­t Viceroy, sich durch Mauschelei­en bereichert zu haben. Der Börsenwert von Grenke sank seit der Viceroy-Attacke um rund 1,1 Milliarden Euro oder mehr als 40 Prozent auf nur noch etwas mehr als 1,4 Milliarden Euro.

- Vor rund drei Jahren hat der Milchkonze­rn Lactalis die Molkerei Omira übernommen. Die Genossensc­haft im Besitz von mehr als 2000 Bauern aus Oberschwab­en, dem Allgäu, vom Bodensee und aus dem Schwarzwal­d wurde Teil einer weltweit operierend­en Unternehme­nsgruppe mit Sitz im französisc­hen Laval. Seitdem verantwort­et Morten Felthaus, der Deutschlan­dChef von Lactalis, die Geschäfte an den beiden Omira-Standorten in Ravensburg und Neuburg an der Donau. Benjamin Wagener hat den 49jährigen Dänen getroffen und sich mit ihm über Milchpreis­e, Liefervert­räge und einen Streit unterhalte­n, mit dem der französisc­he Konzern die Milchbauer­n vor drei Jahren sehr erschreckt hat.

Hat sich die Übernahme für Lactalis ausgezahlt?

Wir stehen am Ende von drei Jahren harter und intensiver Arbeit – und wir haben alles darangeset­zt, das Unternehme­n Omira zu retten. Es war eine Gemeinscha­ftsleistun­g – von den engagierte­n Mitarbeite­rn vor Ort, den Kollegen in der Deutschlan­d-Zentrale von Lactalis in Kehl und internatio­nalen Fachleuten.

Profitiert Omira davon, dass die Molkerei nun zu einer großen, weltweit tätigen Unternehme­nsgruppe gehört?

Die Ravensburg­er Mitarbeite­r haben es verstanden, die Vorteile der Zusammenar­beit mit der Gruppe zu nutzen. Es ist eine tolle Arbeit geleistet worden, dafür möchte ich mich bedanken.

Wie steht die Molkerei Omira wirtschaft­lich da?

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FOTOS: FELIX KÄSTLE (1), DPA (1) Milchlaste­r von Omira (oben), Lactalis-Standort in Ravensburg: Drei Jahre nach der Übernahme in den schwarzen Zahlen.
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FOTO: DPA Unternehme­nsgründer Grenke.

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