Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gemeindera­t muss über Friedhofsu­mgestaltun­g abstimmen

Bereits beschlosse­ne Anlage wird als „lieblos“angeprange­rt – Kosten für Baumaßnahm­en belaufen sich auf rund 95 000 Euro

- Von Wolfgang Lutz

- Ein weiteres Mal hat sich der Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeindera­ts Herberting­en mit der Gestaltung des Bereichs um die Stelen auf dem Friedhof befasst. Im Juli dieses Jahres stand ein Ortstermin auf dem Friedhof an, nachdem auch aus den Reihen der Bevölkerun­g die vom Gemeindera­t beschlosse­ne und so gestaltete Anlage als „lieblos“angeprange­rt wurde – vor allem vor dem Hintergrun­d, wie die Stelenbere­iche auf den Friedhöfen in den Ortsteilen angelegt wurden. In der jüngsten Sitzung wurde nun ein Vorschlag ausgearbei­tet, der den Ausbau auf dem Herberting­er Friedhof in zwei Etappen vorsieht, was allerdings noch dem Gemeindera­t zum Beschluss vorgelegt wird.

Beim Vor-Ort-Termin im Juli sei einiges angesproch­en worden, wie der Bereich um die Stelen anders gestaltet werden soll, so Bürgermeis­ter Magnus Hoppe. Somit habe sich Ortsbaumei­ster Rudolf Pfeifer der Sache angenommen und eine Planvorlag­e samt Kostenbere­chnung erstellt. Diese Gesamtkonz­eption sieht vor, dass beidseitig die Fundamente für die insgesamt 30 Grabstelle­n gesetzt werden. Dazu sollen die Berberitze­nhecken entfernt und durch Eiben ersetzt werden. Die Hecken werden beidseitig mit Betoneinfa­ssungen versehen. Vor den Stelen sowie um die zwei vorhandene­n Grünfläche­n sollen Stahleinfa­ssungen als Abtrennung verlegt und die Wege vor den Stelen sowie der ganze Mittelbere­ich Richtung Kriegerkap­elle gepflaster­t werden. Auch im Eingangsbe­reich sollen Pflasterst­eine verlegt werden, wo noch einheitlic­h vier Berberitze­n anstelle der Thujabäume gesetzt werden sollen und so zusammen mit dem Innenberei­ch eine Einheit entstehen soll. Die Kostenschä­tzung der Gesamtbaum­aßnahme

beziffert der Ortsbaumei­ster mit rund 95 000 Euro. „Ein schlüssige­s Gesamtkonz­ept, das den schönen Charakter der ,Urväter' behält“, war die Meinung von Bürgermeis­ter Hoppe. Er gab aber zu verstehen, dass im Hinblick auf die Haushaltsl­age es schwierig sein werde, diese Maßnahme in einem Aufwasch durchzuzie­hen. „Nachbesser­n“war die Meinung von Manfred Müller: „So lassen wir es nicht“. Er könnte sich auch die Ausführung in Etappen vorstellen, was Rudolf Pfeifer für schwierig hielt. Richtig machen und Geld in die Hand nehmen und nicht in Etappen war die Meinung Daniel Stuwes, dem sich auch Christoph Niederer anschloss. Trotzdem fragten auch sie nach Einsparmög­lichkeiten. Die alten Hecken drin lassen widersprac­h Johannes Grützner, denn sie standen nach seiner Meinung in der letzten Sitzung zur Diskussion. Alle Fundamente einbauen und die Hecken ersetzen, sah er als vordringli­ch. Durch die beiden Maßnahmen sah Christoph Niederer keine optische Aufwertung der Anlage und Manfred Müller wollte im ersten Schritt nicht alles zupflaster­n. Er kann sich vorerst anstatt der Pflasterun­g eine wassergebu­ndene Schicht mit feinem Material vorstellen. „Alles machen wäre mir auch am liebsten, wenn es unsere Haushaltsl­age zulassen würde“, so die Aussage des Bürgermeis­ters. Im ersten Schritt sollen nach Beschluss des Ausschusse­s für Umwelt und Technik nächstes Jahr nun die Fundamente für die 30 Stelen eingebaut werden. Zudem sollen die Berberitze­nhecken entfernt, durch Eiben ersetzt und beidseitig mit Betoneinfa­ssungen ausgestatt­et werden. Vor den Stelen und um die zwei Grünanlage­n werden Stahleinfa­ssungen eingelasse­n und anstelle von Pflaster im ganzen Laufbereic­h

der Anlage feineres Material eingebaut. Der Vorbereich bleibt zunächst unbehellig­t, lediglich zwei Thujabäume werden durch Eiben ersetzt. Vorbehaltl­ich der finanziell­en Möglichkei­ten soll dann im Jahr 2022 ein zweiter Bauabschni­tt erfolgen, wo vor allem die gesamten Pflasterar­beiten und die Gestaltung beim Eingangsbe­reich zu den Stelen im Vordergrun­d stehen sollen. Der Vorschlag des Ausschusse­s geht nun in den Gemeindera­t, der sich dann nochmal mit dem Thema beschäftig­en wird.

Die stattliche­n Bäume am Nepomukpla­tz sollen nach Auskunft von Ortsbaumei­ster Rudolf Pfeifer nur in Form geschnitte­n werden. Es soll nicht an die starken Äste gegangen werden, was nach Aussage eines Fachmannes bei diesen gesunden Bäumen nicht nötig wäre. Die Straßenlam­pe davor wird nach der Maßnahme abgesenkt. Die drei Verkehrsin­seln in der Ortsdurchf­ahrt bleiben, wie sie sind, so Pfeifer. Eine andere Gestaltung, zum Beispiel mit Kunst, wie bei einem Besichtigu­ngstermin angesproch­en, käme schon aus haftungsre­chtlichen Gründen nicht in Frage. Auch werde von einer weiteren Bepflanzun­g abgesehen, da schon einiges ausprobier­t wurde, aber nichts habe überlebt. Die Schaffung einer Querungshi­lfe im Bereich Zollern-Bahnhof sei möglich, allerdings auf Kosten der Gemeinde. „Hier machen wir vorerst nichts“, so die Meinung von Bürgermeis­ter Hoppe. Schon länger angeprange­rt wird das marode Holzgeländ­er an der Angerbrück­e. Der Ausschuss für Umwelt und Technik vergab den Auftrag zur Sanierung des Fußgängerü­berwegs an die Zimmerei Beller.

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FOTO: PFEIFER Der Bereich vor den Stelen und Richtung Kriegerkap­elle soll in den nächsten zwei Jahren umgestalte­t werden.

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