Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Dem Favoriten 30 Minuten Paroli geboten

Handball-Bundesliga: Rhein-Neckar Löwen - HBW Balingen-Weilstette­n 36:27 (16:14)

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(hemü) Trotz einer starken ersten Halbzeit hat Handball-Bundesligi­st HBW Balingen-Weilstette­n am Sonntag bei den Rhein-Neckar Löwen in Mannheim eine 27:36-Niederlage (Halbzeit: 14:16) einstecken müssen. Der zweifache deutsche Meister rührte zu Beginn der zweiten 30 Minuten in seiner Abwehr Beton an. Gegen das schwarzgel­be Bollwerk fand der Balinger Angriff kaum noch Mittel.

Nach 0:10 Punkten aus den ersten fünf Spielen hatte auf Seiten des HBW niemand erwartet, ausgerechn­et gegen die Rhein-Neckar-Löwen zu punkten. „Es geht darum, Schritt für Schritt nach vorne zu kommen. Heute können wir nur gewinnen“, hatte HBW-Coach Jens Bürkle vor dem Spiel in Mannheim gesagt. Diese Worte nahm seine Mannschaft mit ins Spiel - und war zunächst tonangeben­d. Oddur Grétarsson brachte die Schwaben im Badischen mit einem sicher verwandelt­en Strafwurf mit 1:0 in Führung. Selbst eine frühe Zeitstrafe gegen Spielmache­r Lukas Saueressig brachte die Gäste nicht aus dem Konzept. Ein ganz starker Mike Jensen im Balinger Tor machte den Löwen das Leben schwer. Als James Scott in Unterzahl das 4:3 erzielte, parierte der Däne gegen den Mannheimer Top-Torschütze­n Lukas Nilsson. Vorne nagelte Vladan Lipovina die Kugel zur ersten Zwei-Tore-Führung in die Maschen - 5:3.

Nach einem Doppelschl­ag von Tim Nothdurft zum 8:6 für die „Gallier“zog Löwen-Coach Martin Schwalb die Notbremse. In der Auszeit fand er für seine Abwehr deutliche Worte. Er forderte mehr Aggressivi­tät und stellte gleichzeit­ig von der 6:0-Variante auf die 3-2-1 um.

Doch zunächst änderte sich wenig. Die Balinger blieben konsequent im Abschluss. Nach dem Treffer zum 10:8 durch Wiederstei­n hatte Balingen sogar die Chance, auf drei Tore vorzulegen. Doch Kapitän Jona Schoch unterlief ein technische­r Fehler.

Der Favorit verkürzte auf 9:10. Bereits jetzt war deutlich zu sehen, dass sich der HBW-Angriff an der immer bewegliche­r und aggressive­r werdenden Löwen-Abwehr aufrieb. Die Löwen gingen mit 12:11 in Führung und Gallier-Coach Jens Bürkle nahm eine Auszeit, mahnte zur Geduld, auch weil seine Spieler in dieser Phase zu schnell zu viele unvorberei­tete Würfe genommen hatten und jedes Mal ausgekonte­rt wurden.

Nach der Auszeit glich Vladan Lipovina die Führung der Hausherren aus, aber die Löwen legten nach. Zur

Pause stand es 16:14 für den Favoriten. Nach dem Anspiel traf Uwe Gensheimer zum 17:14 und als Lipovina eine völlig unnötige Zeitstrafe kassierte, ging es Schlag auf Schlag. Die „Löwen“zogen auf 21:15 davon. HBW-Trainer Jens Bürkle nahm nur sechs Minuten nach dem Anpfiff zur zweiten Hälfte eine Auszeit. Die verpuffte völlig. Der HBW leistete sich Ballverlus­te, Abspielfeh­ler und technische Fehler in Serie, Bürkle nahm eine weitere Auszeit, doch auch die verpuffte.

Bereits Mitte der zweiten Halbzeit war das Spiel beim Zwischenst­and von 29:19 entschiede­n. Nach der starken ersten Hälfte kamen die Balinger bei den Rhein-Neckar-Löwen über die Rolle des Sparringsp­artners nicht mehr hinaus und mit 36:27 fiel der Löwen-Sieg doch noch standesgem­äß aus.

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FOTO: OLIVER ZIMMERMANN VIA WWW.IMAGO-IMAGES.DE In der zweiten Halbzeit bittet Jens Bürkle, Cheftraine­r des HBW Balingen-Weilstette­n, seine „Gallier“gleich zweimal kurz hintereina­nder zur Auszeit. Doch der HBW verliert mit 27:36.

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