Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Rennen um den Impfstoff
Pharma-Konzerne arbeiten fieberhaft an einem Corona-Wirkstoff – mit völlig verschiedenen Herangehensweisen
- Die einzig realistische Hoffnung auf ein rasches Ende der Pandemie ruht auf der Verfügbarkeit von Impfungen noch vor Ende des Winters. Mit vier völlig unterschiedlichen Ansätzen nähert sich ein Dutzend Pharma-Hersteller bereits der Marktreife. Aus dem Gesamtbild spricht eine ermutigende Botschaft: In den kommenden Monaten kommt nicht nur ein Impfstoff auf den Markt, sondern es gehen mehrere konkurrierende Verfahren in den Praxiseinsatz. Weder die Last der Produktion für die Gesamtbevölkerung – noch die zu erwartenden Riesengewinne – konzentrieren sich damit bei einem Unternehmen. Stattdessen verteilen sich die Anstrengungen auf verschiedene Konzerne aus Europa, Asien und Amerika.
Impfstoffe basierend auf Boten-Ribonukleinsäure (mRNA)
Zahl der Nebenwirkungen ist also vermutlich höher als beim mRNAVerfahren.
Inaktive Viren als Impfung
Hier tritt der Bösewicht, gegen den die Impfung am Ende helfen soll, selbst in Erscheinung. Sars-CoV-2 wird allerdings so abgeschwächt oder getötet, dass es keine echte Infektion hervorruft.
Der chinesische Hersteller liegt mit seinem Wirkstoff weit vorn. Er befindet sich bereits im Praxiseinsatz: China impft damit bereits seit Juli medizinisches Personal und den Zoll. Inzwischen sind auch Mitarbeiter von staatlichen Großunternehmen hinzugekommen, die viel in Risikogebiete reisen. Laut Mitteilung der Behörden haben sich alle Teilnehmer freiwillig für das Programm gemeldet. Insgesamt will China noch in diesem Jahr über 600 Millionen Impfdosen herstellen. Der indische Anbieter
will seinen Wirkstoff Covaxin bis Sommer 2021 auf den Markt bringen.
Wirkung: In der Spritze sind echte Corona-Erreger, die das Immunsystem als Feind erkennt und mit Bildung von Antikörpern bekämpft. Weil die Viren jedoch entscheidend geschwächt sind, kommt es nicht zur Infektion.
Vorteile: Das Verfahren ist grundsätzlich schon seit 200 Jahren erprobt. Viele Pharmafirmen haben die nötige Ausrüstung, um solche Impfstoffe herzustellen.
Nachteile: Die Anzucht der Viren braucht Zeit und große Produktionseinrichtungen.
Hersteller: Sinopharm Biotech Protein-basierte Impfstoffe Bharat