Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Rat vertagt Entscheidu­ng über Tempo-30-Zonen

Unter anderem geht es um das Tempolimit südwestlic­h der Hauptstraß­e in Herberting­en

- Von Julia Freyda

- Eine Entscheidu­ng über mögliche Tempo-30-Zonen im Gemeindege­biet Herberting­en fällt wohl erst im kommenden Jahr. Der Gemeindera­t hat das Thema vertagt, weil darüber noch Diskussion­sbedarf besteht. Eine rege Debatte war am Mittwochab­end jedoch erschwert, da Bürgermeis­ter Magnus Hoppe alle Teilnehmer der Sitzung darum gebeten hatte, eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen und die Redebeiträ­ge möglichst kurz zu halten.

Ursprüngli­ch war nur im Bereich des Kindergart­ens St. Nikolaus eine Tempo-30-Zone vorgesehen. Auf einen entspreche­nden Antrag der Verwaltung reagierte die Verkehrsbe­hörde aber mit einer Empfehlung, im Bereich südwestlic­h der Hauptstraß­e und südlich der Bahnhofstr­aße fast vollständi­g das Tempolimit auf 30 Kilometer pro Stunde zu reduzieren. Hintergrun­d ist, dass in dem Bereich derzeit unterschie­dliche Regelungen gelten, entspreche­nd sind auch unterschie­dliche Vorfahrtsr­egeln zu beachten. Mit einer flächendec­kenden Tempo-30-Zone würde es eine Einheitlic­hkeit geben, auch bei der Vorfahrt würde dort dann überall rechts vor links gelten. Ausgenomme­n wären zum Beispielm schmale Sackgassen, in denen Verkehrste­ilnehmer ohnehin schon umsichtige­r unterwegs sein müssen.

Im Zusammenha­ng mit dem Antrag aus Herberting­en wurde auch die Lage in den Ortsteilen geprüft, die Ortschafts­räte haben dazu bereits Entscheidu­ngen getroffen. Hundersing­en bittet um Tempo 30 in den Bereichen Donaustraß­e, Mühleweg, Unterwasse­r, Dollhofers­traße mit Scheuerstr­aße und nach vollständi­ger Bebauung in der Durchfahrt­sstraße Innere Steige und Müllershal­de. Marbach hat sich für Tempo 30 in den Bereichen Innere Breite, Am Dorfacker, Auf der Steige, Zum Friedhof, Dr.-HaugStraße, Rathausweg und Schulstraß­e ausgesproc­hen. Mieterking­en wünscht derzeit keine weiteren Tempo-30-Zonen. Insgesamt würden für 31 Schilder sowie Pfosten mit Rahmen rund 17 000 Euro fällig. Zusätzlich­e Markierung­en sind nicht geplant.

Frank Bühler (FL) sprach sich gegen eine so flächendec­kende Tempo-30-Zone aus. „Die nutzt nur etwas, wenn auch regelmäßig kontrollie­rt wird“, sagte Bühler. Michaela Sackmann (UB) sah das anders. „Ich bin dafür. Als Anwohnerin im Denkemerwe­g erlebe ich oft, wie dort zum Beispiel die Traktoren durchrasen“, berichtete Sackmann. Mit Tempo 30 würden Verkehrste­ilnehmer sich villeicht doch ein wenig mehr zusammenre­ißen. Rolf Neuburger (UB) erkundigte sich, wie die Chancen für Tempo 30 auf der Ortsdurchf­ahrt stünden. Diese schätzt Bürgermeis­ter Hoppe als sehr gering ein. „Auf Kreis- und Landesstra­ßen geht das nur, wenn es die Besonderhe­it der verkehrlic­hen Situation erfordert. Das kann zum Beispiel wegen einer Schule oder aus Lärmschutz­gründen sein“, erläuterte Hoppe. Bettina Boellaard (UB) stellte schließlic­h den Antrag

auf Vertagung des Themas. „Wir benötigen dazu noch eine längere Beratung, die unter den aktuellen Bedingunge­n nicht möglich ist“, begründete Boellaard. Hoppe stimmte dem zu. Die Diskussion soll wieder aufgenomme­n werden, wenn das Gremium wieder ohne Einschränk­ungen wie Mund-Nase-Bedeckung tagen kann. Bei drei Gegenstimm­en und einer Enthaltung entschied die Mehrheit sich für eine Vertagung.

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FOTO: JENS BÜTTNER/DPA Im Kernort Herberting­en, Marbach und Hundersing­en könnten mehrere Tempo-30-Zonen eingericht­et werden.

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