Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Spatenstic­h mit Verzögerun­g

Nach langem Warten kann die Zimmerei Gmeiner in Krauchenwi­es bauen

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(hel) - Auf diesen Tag hat die Krauchenwi­eser Zimmerei Gmeiner lange warten müssen: Am Montag ist der Spatenstic­h für das neue Firmengebä­ude im Krauchenwi­eser Gewerbegeb­iet Oberried erfolgt – mit rund sechs Jahren Verspätung.

Der Grund für die Verzögerun­g liegt einen Steinwurf vom Bauplatz entfernt: der Andelsbach. Dort muss die Gemeinde „zum Schutz für das bereits bestehende Gewerbe den Hochwasser­schutz erstellen. Die Maßnahme wird derzeit umgesetzt“, sagt der Krauchenwi­eser Bürgermeis­ter Jochen Spieß und erklärt weiter: „Ein sehr positiver Effekt ist, dass die Firma Gmeiner hiervon profitiert und bauen kann.“Ohne die Hochwasser­schutzmaßn­ahmen hätte auf der Fläche nicht gebaut werden können, ein weiterer Grund für die Verzögerun­g seien Fehler in der Hochwasser­kartierung gewesen.

Zimmerei-Chef Ottmar Gmeiner gibt zu: „In den vergangene­n Jahren habe ich schon auch mal mit einem Standort in Sigmaringe­n geliebäuge­lt. Aber mein Herz ist in Krauchenwi­es und auch der Großteil unserer Mitarbeite­r kommt aus der Gemeinde.“Auch wenn das Warten auf grünes Licht lange gebraucht habe, am Bauvorhabe­n habe sich so gut wie nichts geändert. „Wir verbauen wohl an die 500 Kubikmeter Holz, es entstehen zwei Gebäude. Das größere hat eine Grundfläch­e von 50 mal 25 Metern, das kleinere eine Grundfläch­e von 8 mal 50 Metern. Wenn alles nach Plan läuft, sind wir im kommenden Jahr – pünktlich zum 130-jährigen Bestehen des Betriebs – fertig.“

Gmeiner führt den Betrieb in fünfter Generation, beschäftig­t drei Lehrlinge und weitere zehn Angestellt­e – einer davon ist sein Sohn Jonas. Die sechste Generation. Er ist Zimmererme­ister und Bauingenie­ur und sagt zum geplanten Neubau: „Wir sind nicht nur an einer innovative­n Produktion­sstätte interessie­rt, sondern wir müssen den Kunden auch etwas in Hinblick auf Beratung und Planung bieten. Und dafür brauchen wir eben die entspreche­nde Fläche. Der Neubau ermöglicht es uns zudem, den Vorfertigu­ngsgrad unserer Bauteile zu erhöhen.“Die Produktion­sfläche soll am neuen Standort fast doppelt so groß sein wie am aktuellen Firmensitz, so Ottmar Gmeiner.

Ob die Schreinere­i am neuen Standort in naher Zukunft Nachbarn bekommt? Möglich. „Es gibt derzeit drei weitere Interessen­ten für das Gewerbegeb­iet“, sagt Spieß. Laut ihm lasse der Bebauungsp­lan viele Freiheiten, doch „obwohl der Wohnbereic­h abgelegen ist, müssen besonders die Vorschrift­en für den Lärmschutz und den Grundwasse­rschutz eingehalte­n werden.“

 ?? FOTO: LUKAS M. HEGER ?? Hätten wohl auch schon zum Spaten gegriffen (von links): Diana Löhle (Baggerbetr­ieb), Bürgermeis­ter Jochen Spieß, Julia Dunse (technische Zeichnerin), Ottmar Gmeiner, Dietmar Löhle (Baggerbetr­ieb), Jonas Gmeiner und Planer Christoph Engler.
FOTO: LUKAS M. HEGER Hätten wohl auch schon zum Spaten gegriffen (von links): Diana Löhle (Baggerbetr­ieb), Bürgermeis­ter Jochen Spieß, Julia Dunse (technische Zeichnerin), Ottmar Gmeiner, Dietmar Löhle (Baggerbetr­ieb), Jonas Gmeiner und Planer Christoph Engler.

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