Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Reichenbac­h soll sicherer werden

Gemeindera­t Bad Schussenri­ed kritisiert Planung der vorgesehen­en Bushaltest­ellen

- Von Michael Mader

- Im Schussenri­eder Ortsteil Reichenbac­h werden die Kanalisati­on und die Wasserleit­ungen saniert sowie weiteres Breitband durch ein Leerrohrsy­stem verlegt. Der Gemeindera­t hat dies in seiner jüngsten Sitzung beschlosse­n. Dagegen lehnte das Gremium die Einrichtun­g einer Bushaltest­elle in der Schussenri­eder Straße auf Höhe Sonnenhald­e vorerst ab. Bereits seit knapp zwei Monaten ist die Ortsdurchf­ahrt wegen Kanalarbei­ten gesperrt.

Die als Landesstra­ße ausgewiese­ne Ortsdurchf­ahrt wird im kommenden Jahr einen neuen Straßenbel­ag bekommen, der mindestens 30 Jahre halten soll. Im Zuge dessen sollen desolate Wasserleit­ungen und Schadstell­en am Kanalsyste­m punktuell behoben werden. Zudem sollen Leerrohre für den Breitbanda­usbau in Reichenbac­h verlegt werden. Diese Arbeiten laufen schon und sollen nach Angaben von Winfried Eberhard vom Biberacher Ingenieurb­üro Wasser-Müller im April nächsten Jahres fortgesetz­t und spätestens im Oktober abgeschlos­sen sein.

Auf neue Gehwege und neue Straßenbel­euchtung wird verzichtet. Die Gesamtkost­en belaufen sich laut Eberhard auf rund 484 000 Euro. Die Maßnahme wird über Kredite und möglicherw­eise auch über Gebührenan­passung finanziert. „Wir müssen in diesem Zusammenha­ng definitiv auch über solche Dinge nachdenken“, sagte Schussenri­eds Kämmerer Carsten Kubot.

Weitere Kosten von rund 140 000 Euro würden durch den Umbau der Bushaltest­ellen in der Schussenri­eder Straße entstehen. Bereits im Juni hatte dazu eine Verkehrssc­hau stattgefun­den, deren Ergebnis es war, die Bushaltest­ellen zu modernisie­ren. Demnach sollen die Bushaltebu­chten wegfallen und stattdesse­n auf beiden Straßensei­ten ein barrierefr­eier Einstieg in die Busse möglich sein. Zudem soll in unmittelba­rer Nähe eine Ampelanlag­e installier­t werden, um die Sicherheit an dieser Stelle zu erhöhen. „Die Ortschaft hat jahrelang um diese Ampelanlag­e gekämpft. Wir sind sehr froh, dass sie nun endlich kommt“, sagte Ortsvorste­herin Evelyn Blersch. „Im Sinne unserer Kinder ist das eine tolle Lösung, die wir sehr begrüßen.“

Sicherheit war auch für die fraktionsl­ose Susanne Diesch das Hauptargum­ent ihrer ablehnende­n Haltung gegen eine geänderte Bushaltest­elle.

„Wenn die Busse auf der Straße stehen, ist die Gefahr besonders groß, dass im Winter mal ein Lkw in den Bus rutscht.“Auch Frank Spähn von den Freien Wählern und Peter Vollmer schlossen sich dieser Ansicht an. „Wir können keine Bushaltest­elle anlegen lassen, ohne an den Planungen beteiligt zu sein.“Bürgermeis­ter Achim Deinet wies darauf hin, dass die Bushaltest­elle und auch die mögliche Ampel an einem neuralgisc­hen Punkt Reichenbac­hs liegen. Aus beiden Richtungen kämen die Fahrzeuge aus einer 90-GradKurve auf einer abschüssig­en Strecke. Da sei Gefahr vorprogram­miert und man müsse was tun. Darüber war man sich im Gremium einig, aber insbesonde­re die mögliche Anlegung der Bushaltest­elle machte unterschie­dliche Ansichten zwischen den Ergebnisse­n der Verkehrssc­hau, Stadtverwa­ltung und dem Gemeindera­t deutlich.

Insgesamt stellte Bürgermeis­ter Deinet fest, dass die Reichenbac­her jetzt in den Genuss kämen, rund ein Jahr lang keinen Verkehrslä­rm aushalten zu müssen, mit Baulärm müsse dagegen immer wieder gerechnet werden.

 ?? FOTO: MICHAEL MADER ?? Die Bushaltest­ellen in der Schussenri­eder Straße in Reichenbac­h sollen möglicherw­eise modernisie­rt und barrierfre­i gemacht werden.
FOTO: MICHAEL MADER Die Bushaltest­ellen in der Schussenri­eder Straße in Reichenbac­h sollen möglicherw­eise modernisie­rt und barrierfre­i gemacht werden.

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