Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
„Ennetacher Berg hat viel Erholungswert gewonnen“
Nabu begrüßt die Maßnahmen ausdrücklich
(sz) - Die Mitglieder des Naturschutzbundes (Nabu) sind mit der Art und Weise, wie die Maßnahmen auf dem Ennetacher Berg durch die Mitarbeiter des Bauhofs und die beiden beteiligten Firmen umgesetzt worden sind, zufrieden. Das teilt Werner Löw, der sich als Ennetacher vor Ort bestens auskennt und in der Nabu-Ortsgruppe der Beauftragte für Landschaftspflege und Artenschutz ist, in einer Pressemitteilung mit. Die Arbeiten seien ein „gelungenes Beispiel, wie man für Mensch und Natur etwas Gutes tun kann“.
Er sei von vielen besorgten Naturfreunden gefragt worden, ob er mitbekommen habe, was auf dem Ennetacher Berg passiere, schreibt Löw. Viele Hecken seien verschwunden, die doch wichtige Nistplätze für Vögel bieten. Doch er habe erklären können, dass es auch einmal gut sei, überalterte Hecken auf den Stock zu setzen, um sie zu verjüngen. „Solang nichts zubetoniert oder asphaltiert wird, geht dabei der Natur nichts verloren. Aus den verbliebenen Wurzelstöcken treibt schnell wieder üppiges Leben“, so Löw.
Besonders die alten Haselgebüsche hätten sich überall breit gemacht und beinahe als Monokultur weite Bereiche, teils auch sonnige Raine, überschattet und vieles unterdrückt. Aus diesem Grunde hätten Nabu-Mitglieder bereits 2004 eine umfangreiche Entbuschung auf dem Ennetacher Berg durchgeführt und besonders die sonnige Wiese unterm „Forenwäldle“wieder freigestellt. Dort hatten sich die Schlehen großflächig ausgebreitet. Dem Verlust von Nistplätzen durch die Entfernung
der Hecken stellt Löw die Entwicklung einer artenreicheren Pflanzengesellschaft gegenüber, die durch eine nachhaltige Pflege der nun freigestellten und wieder besonnten Grünflächen entstehen könne. Dies wäre auch der Artenvielfalt unter den Insekten und somit einem guten Nahrungsangebot für die Vögel förderlich.
Das sei auch im Sinne des Projekts „Blühender Naturpark“. „Die Mitarbeiter des Bauhofes Mengen unter Anleitung von Frank Baur sind nach Einschätzung des Nabu sensibel mit den verschiedenen Biotopbereichen umgegangen und es wurden wertvolle neue Biotopelemente angelegt“, so Löw. „Wo dabei offenen Bodenstellen entstanden sind, soll im Frühjahr standortgerecht eingesät werden. In der Bilanz von Verlusten und Gewinnen bei der ganzen Maßnahme, dürfte die Artenvielfalt gewonnen haben.“
Weil der Ennetacher Berg ein Landschaftsschutzgebiet mit vielen kartierten Biotopen sei, musste diese Pflege- und Gestaltungsmaßnahme von der unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt Sigmaringen im Voraus geprüft werden. Sie sei nach einer eingehenden Besichtigung für gut befunden und genehmigt worden, weiß Löw weiter und zieht folgendes Fazit: „Der Ennetacher Berg wirkt wieder licht und leicht und wie ein Park mit trotzdem viel Natur. Die bereits wieder zahlreichen Spaziergänger empfinden das auch so und sind begeistert. Auch mit den teils aufwändig wieder hergerichteten Wegen hat er enorm an Erholungswert gewonnen.“