Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Passagiere stranden neben dem Gleis

Zug von Ulm nach Stuttgart bleibt zwischen Herberting­en und Bad Saulgau liegen

- Von Mareike Keiper

- Ein Zug ist am Montagmorg­en gegen 7 Uhr auf der Strecke zwischen Herberting­en und Bad Saulgau liegengebl­ieben. Das machte nicht nur der Bahn Probleme, sondern auch den Reisenden, denn während die einen am Bahnhof Herberting­en nach Lösungen suchen mussten, um weiterzuko­mmen, strandeten andere direkt neben dem Gleis.

Unter den am Bahnhof in Herberting­en Gestrandet­en ist eine SZ-Leserin. Sie meldet sich und berichtet, dass sie auf dem Weg von Riedlingen nach Bad Saulgau in Herberting­en umsteigen wollte, um den Anschlussz­ug zu nehmen. Doch das funktionie­rte eher schlecht als recht, denn der Zug kam nicht. Durch eine Durchsage am Bahnhof habe sie erfahren, dass ein Zug liegengebl­ieben sei. Die Bahn, die sie nach Bad Saulgau hätte bringen können, sollte den Zug abschleppe­n. „Ich stand da und wusste nicht, wie lange das dauert“, sagt sie. Auch der Bahnmitarb­eiter vor Ort habe nicht weiterhelf­en können. Also beschloss sie, weil sie zur Arbeit musste, ein Taxi zu rufen. 30 Euro habe sie die Fahrt gekostet, 20 Minuten sei sie zu spät gekommen. „Ich werde probieren, die Rechnung einzureich­en“, sagt sie.

Zu diesem Versuch rät auch die Bahn. „Ich empfehle, dass sich die Passagiere an den Kundendial­og wenden, dann wird die Anfrage geprüft“, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn. Der Grund für das Liegenblei­ben des Interregio-Expresses, der von Ulm nach Stuttgart fährt, sei eine technische Störung gewesen, die nach Angaben des Schaffners in absehbarer Zeit nicht zu beheben war. Daher habe der Zug abgeschlep­pt werden müssen. Genaueres zur Ursache wollte der Bahnsprech­er nicht mitteilen. Die 30 Passagiere in der Bahn seien vom Zugführer evakuiert worden. Weil die Strecke eingleisig sei, habe zu keiner Zeit Gefahr für die Menschen bestanden. Eine Lösung zur Weiterreis­e gab es aber nicht: „Die Passagiere haben die Weiterfahr­t selbst organisier­t.“Ein Schienener­satzverkeh­r sei kurzfristi­g nicht möglich gewesen, auch nicht von Herberting­en bis Bad Saulgau.

Der Zug, der Richtung Bad Saulgau fahren sollte, schleppte schließlic­h die liegengebl­iebene Bahn ab. Dafür sei ein baugleiche­s Fahrzeug nötig, denn es müsse kompatibel sein. Das ging schließlic­h auch zügig: Um 9.05 Uhr war die Strecke wieder frei.

„Die Passagiere haben die Weiterfahr­t selbst organisier­t“,

sagt ein Sprecher der Bahn.

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