Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Passagiere stranden neben dem Gleis
Zug von Ulm nach Stuttgart bleibt zwischen Herbertingen und Bad Saulgau liegen
- Ein Zug ist am Montagmorgen gegen 7 Uhr auf der Strecke zwischen Herbertingen und Bad Saulgau liegengeblieben. Das machte nicht nur der Bahn Probleme, sondern auch den Reisenden, denn während die einen am Bahnhof Herbertingen nach Lösungen suchen mussten, um weiterzukommen, strandeten andere direkt neben dem Gleis.
Unter den am Bahnhof in Herbertingen Gestrandeten ist eine SZ-Leserin. Sie meldet sich und berichtet, dass sie auf dem Weg von Riedlingen nach Bad Saulgau in Herbertingen umsteigen wollte, um den Anschlusszug zu nehmen. Doch das funktionierte eher schlecht als recht, denn der Zug kam nicht. Durch eine Durchsage am Bahnhof habe sie erfahren, dass ein Zug liegengeblieben sei. Die Bahn, die sie nach Bad Saulgau hätte bringen können, sollte den Zug abschleppen. „Ich stand da und wusste nicht, wie lange das dauert“, sagt sie. Auch der Bahnmitarbeiter vor Ort habe nicht weiterhelfen können. Also beschloss sie, weil sie zur Arbeit musste, ein Taxi zu rufen. 30 Euro habe sie die Fahrt gekostet, 20 Minuten sei sie zu spät gekommen. „Ich werde probieren, die Rechnung einzureichen“, sagt sie.
Zu diesem Versuch rät auch die Bahn. „Ich empfehle, dass sich die Passagiere an den Kundendialog wenden, dann wird die Anfrage geprüft“, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn. Der Grund für das Liegenbleiben des Interregio-Expresses, der von Ulm nach Stuttgart fährt, sei eine technische Störung gewesen, die nach Angaben des Schaffners in absehbarer Zeit nicht zu beheben war. Daher habe der Zug abgeschleppt werden müssen. Genaueres zur Ursache wollte der Bahnsprecher nicht mitteilen. Die 30 Passagiere in der Bahn seien vom Zugführer evakuiert worden. Weil die Strecke eingleisig sei, habe zu keiner Zeit Gefahr für die Menschen bestanden. Eine Lösung zur Weiterreise gab es aber nicht: „Die Passagiere haben die Weiterfahrt selbst organisiert.“Ein Schienenersatzverkehr sei kurzfristig nicht möglich gewesen, auch nicht von Herbertingen bis Bad Saulgau.
Der Zug, der Richtung Bad Saulgau fahren sollte, schleppte schließlich die liegengebliebene Bahn ab. Dafür sei ein baugleiches Fahrzeug nötig, denn es müsse kompatibel sein. Das ging schließlich auch zügig: Um 9.05 Uhr war die Strecke wieder frei.
„Die Passagiere haben die Weiterfahrt selbst organisiert“,
sagt ein Sprecher der Bahn.