Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Was ist die Medizinisch-Psychologische Untersuchung?
Die Polizei hat den Führerschein weggenommen, meldet den Vorfall bei der Führerscheinstelle. Gründe hierfür können Drogen- oder Alkoholkonsum im Straßenverkehr sein sowie häufige Verkehrsverstöße. Laut ADAC können Betroffene bei der Führerscheinstelle einen Antrag stellen, um die Fahrerlaubnis wiederzuerlangen. In aller Regel, so Sebastian Schneider, Leiter der Suchtberatungsstelle, muss derjenige dafür die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) absolvieren. Der Betroffene kann sich selbst die Begutachtungsstelle aussuchen, Vorgaben von der FühDrogen rerscheinstelle gibt es nicht, teilt der ADAC mit. Die MPU besteht aus drei Teilen: einem medizinischen Check, einem Leistungstest am Computer und einem psychologischen Gespräch. Die etwa einstündige Unterhaltung wird dokumentiert, sei es schriftlich oder inzwischen auch auf Band oder per Video, so der Automobilclub. Beim psychologischen Gespräch soll laut Suchtberatungsstelle Sigmaringen herausgefunden werden, ob der Betroffene sein Vergehen einsieht und das Problem erkennt, was die Hintergründe waren, wie sich möglicher Konsum von Alkohol oder
entwickelt hat, welche Mengen im Spiel waren und schließlich, wie sich derjenige in einer vergleichbaren Situation heute verhalten würde. Die MPU kostet laut ADAC zwischen 350 und 750 Euro, die der Betroffene selbst tragen muss. Fällt das Gutachten positiv aus, kann die Fahrerlaubnis bei der Führerscheinstelle bei Abgabe des Gutachtens abgeholt werden. Ist das Gutachten negativ, müssen die Empfehlungen umgesetzt werden. In der Regel, so die Suchtberatungsstelle, kann die MPU sechs Monate später wiederholt werden. (mke)