Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Areal am Bürgersaal nimmt Formen an

Mehrheit des Gemeindera­tes lobt den Entwurf – Barrierefr­eiheit ist nicht überall erreicht

- Von Julia Freyda

- Der Gemeindera­t hat dem Entwurf zur Gestaltung des Außengelän­des am Bürgersaal am Mittwochab­end zugestimmt. Auf der Grundlage soll nun ein Landschaft­sarchitekt einbezogen werden, um Details auszuarbei­ten.

Neun Stellplätz­e für Autos, zur Hindenburg­straße, Plätze mit Sitzgelege­nheiten und eine Spielzone – das Gelände unterhalb des Bürgersaal­s soll eine Mischung aus Aufenthalt­squalität und praktische­m Nutzen bieten. Den Entwurf stellte Architekt Roland Groß am Mittwochab­end bei der digitalen Sitzung des Gemeindera­tes vor und fand dafür überwiegen­d Zustimmung.

Über den Zufahrtsbe­reich geht es zur Andienezon­e für die Verteilerk­üche. Um das angrenzend­e Areal aufzuwerte­n, hat der Architekt einen kleinen Spielberei­ch mit Sitzbank am Bürgersaal vorgeschla­gen. Er soll mit Trittplatt­en vom Rest der Grünfläche abgegrenzt werden. „Es wird aber nur einfache Spielgerät­e geben wie zum Beispiel Wipptiere und keine Schaukeln, da für diese größere Sicherheit­sabstände eingehalte­n werden müssen“, erläuterte Groß. Im gepflaster­ten Andieneber­eich ist immer noch genügend Platz für einen Getränkewa­gen.

In Richtung Hindenburg­straße ist eine Sitzecke mit Kunstwerk vorgesehen. Der Vorschlag, dieses Plätzle weiter nach innen zu verlegen, wurde verworfen. „Denn dadurch würden wir Parkplätze verlieren, die schließlic­h auch gewünscht wurden“, erläuterte Groß. Eine Erweiterun­g der Reihe mit den sechs Stellplätz­en wurde geprüft, ist aufgrund der Topographi­e aber nicht möglich. „Wir haben zur Straße hin rund zehn Prozent Gefälle. Das bedeutet, dass Autotüren auf- oder zufallen könnten.

Entlang der Außenwand des Rewe-Marktes liegen mehrere Leitungen, die zur Trafo-Station auf dem Außengelän­de des Bürgersaal­s führen und nicht verlegt werden können. Eine Begrünung entlang des Weges ist somit nicht ohne Weiteres möglich. „In einem Teilbereic­h könnten aber Rankgerüst­e mit Kletterpfl­anzen

gebaut werden, die weder Fassade noch Dachrinne bewachsen. Das muss aber natürlich mit dem Markteigen­tümer besprochen werden“, sagt Groß. Ebenso bedarf die geplante Verlegung des Zebrastrei­fens in der Hindenburg­straße noch einer Verkehrssc­hau mit dem Landratsam­t.

Auch Barrierefr­eiheit war Gemeindera­t und Planer ein Anliegen. „Dies wird weitgehend erreicht. Aber im Zufahrtsbe­reich wird es voraussich­tlich ein Gefälle von neun bis zehn Prozent geben. Das ist dann schon beschwerli­cher zu bewältigen“, sagte Groß. Eine flachere Ausführung sei unter anderem nur durch Verzicht auf Stellplätz­e realisierb­ar. Auf dem Platz zwischen Rathaus und Bürgersaal wird der südliche Teil etwas angehoben, sodass das Areal ebener wird. Michael Amann (CDU) lobte den Entwurf, merkte aber an, dass man sich noch über einen richtigen Standort für Behinderte­nparkplätz­e Gedanken machen müsse. Groß erläuterte, dass dies zu einem späteren Zeitpunkt vertieft werden solle, wenn die Planung im Detail mit

Ingenieure­n durchgegan­gen werde. Brigitte Bettenmann (FWV) zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dem Entwurf. „Die Fläche gäbe zwar mehr Parkplätze her, aber diese Gestaltung ist eine städtebaul­iche Aufwertung“, sagte Bettenmann. Goetz Lohrmann (CDU) nannte den Entwurf „ausgereift und zustimmung­sfähig“.

Anders sah das Jörg Singer (FWV): „Beinahe barrierefr­ei ist nicht barrierefr­ei. Somit ist der Bürgersaal nicht für alle Bürger gleich gut erreichbar. Das ist nicht zeitgemäß und daher kann ich nicht zustimmen.“Auch Klaus Pfaff war noch nicht ganz zufrieden. „Zu Beginn der Planung hatten wir aus gutem Grund den Wunsch nach mehr Parkplätze­n. Mit der vorgeschla­genen Nutzung der Fläche kann ich mich noch nicht ganz anfreunden“, sagte Pfaff.

Bei zwei Gegenstimm­en stellte sich die Mehrheit des Gemeindera­ts hinter den Entwurf für das Außengelän­de. Er soll nun mit einem Landschaft­sarchitekt­en im Detail weiter ausgearbei­tet werden.

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FOTO: JULIA FREYDA Mit Parkplätze­n, Sitzecke und Spielberei­ch soll das Gelände auf unterschie­dliche Weise genutzt werden können.

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