Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Ein schöner Garten ohne viel Aufwand

Der Traum vieler Hobbygärtn­er lässt sich mit diesen Tipps verwirklic­hen

- Von Simone Andrea Mayer

(dpa) - Das Aufwendigs­te im Garten: das Rasenmähen. Danach kommt die Pflege der Beete. Aber man kann darauf, mindestens teilweise, verzichten. Und trotzdem einen schönen Garten haben. Es ist möglich, ohne viel Aufwand und intensives Schnippeln und Graben ein sattgrünes, dicht bewachsene­s und gepflegtes Grundstück zu haben. Drei Tipps:

Beete dicht mit Stauden bepflanzen

Kleine Gehölze, Rosen und vor allem unkomplizi­erte Stauden sind der Ratschlag von Isabelle Van Groeningen für pflegeleic­hte Beete. Der eigentlich­e Tipp ist aber, dass man sie möglichst dicht setzt. „Pi mal Daumen sieben Stauden pro Quadratmet­er sollten es sein“, rät die Dozentin an der Königliche­n Gartenakad­emie in Berlin. „Wenn man sie schon eng pflanzt, hat man einerseits mehr Platz für Pflanzen und größere Vielfalt und anderersei­ts sieht man weniger Erde“, erklärt Van Groeningen. Im Hochsommer kann diese somit weniger schnell austrockne­n – man spart sich also in Trockenper­ioden eher das viele Gießen. Außerdem haben unerwünsch­te Unkräuter schlechter Chancen.

Pflege brauchen die Stauden darüber hinaus kaum. Man schneidet sie am besten nicht mal nach der Saison im Herbst oder Winter herunter, sondern erst im Frühjahr kurz vor dem Neuaustrie­b. So hat man selbst im Winter etwas Hübsches im Garten – wenn sich Frost auf den Trieben ablegt, kann das sehr schön aussehen – und die Wurzelstöc­ke sind besser vor der Kälte geschützt.

„Sehr anspruchsl­os“seien Katzenminz­e (Nepeta x faassenii cataria), Frauenmant­el (Alchemilla), Steppensal­bei (Salvia nemorosa), Taglilien (Hemerocall­is), Astern (Aster) und Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicast­rum virginicum). „Von so einem Beet kann man lange die Finger lassen.“Und für Schattenbe­ete empfiehlt sie das Kaukasusve­rgissmeinn­icht (Brunnera macrophyll­a), den Storchensc­hnabel (Geranium), das Zottige Silberglöc­kchen (Heuchera villosa) und den Geisbart (Aruncus).

Mut zur Verwilderu­ng in Maßen

„Wer zumindest einzelne Bereiche etwas verwildern lässt, kann auch einen schönen und prächtigen Garten haben“, sagt Olaf Beier, Vorsitzend­er des Bundesverb­andes der Einzelhand­elsgärtner.

Die einfachste Lösung: Das Gras nicht immer regelmäßig schneiden und von Unkraut ganz so streng befreien, sondern es nach und nach zur Wiese werden lassen. So erhält der Garten nicht nur eine verwunsche­ne und natürliche Optik.

„Lässt man den Rasen höher stehen und verwildern, setzt man vielleicht noch einen Obstbaum hinein, tut man auch der Natur etwas Gutes“, sagt Beier. So bietet schon ein kleines Stück Wiese Insekten Unterschlu­pf und Nahrung. Der praktische Vorteil: Man muss nur wenige Male im Jahr ran, Beier rät sogar nur zum Sensen im Herbst.

Wer trotzdem auf seinen Rasen steht: Wie wäre es damit, zumindest in Ecken des Gartens darauf zu verzichten? Und für den Rest schafft man sich einen Rasenrobot­er an.

Pflanzen weniger selbst gießen

Täglich, an besonders heißen Tagen gar zweimal, müssen die Pflanzen im Topf im Hochsommer gegossen werden. Aber auch diese Arbeit lässt sich reduzieren: mit Wasserspei­cher und Bewässerun­gssystemen. Töpfe mit Wasserspei­chern sind eine gute Lösung für wasserbedü­rftige Pflanzen und für Trockenpha­sen. Denn die Pflanzen können sich bis zu einem gewissen Grad selbst versorgen, erläutert das Bundesinfo­rmationsze­ntrum Landwirtsc­haft. Bis dahin muss frisch gepflanzte­s Grün noch über die Erde gewässert werden.

Alternativ lässt sich ein Wasserspei­chervlies in den Topfboden geben, darauf kommt dann die Erde. Oder man reichert das Substrat mit Granulat an, das Gießwasser besser zwischensp­eichert.

Für einfache Töpfe gibt es als Ergänzung ausgeklüge­lte Bewässerun­gssysteme im Handel. Einfache und recht günstige Lösungen sind etwa Ton-Kegel, die am besten schon bei der Bepflanzun­g in den Topf gesteckt werden, so dass die Wurzeln sich drumherum bilden können. In die Kegel kommen mit Wasser gefüllte Flaschen, die nach und nach ihren Inhalt abgeben. Teurere Varianten sind computerge­steuerte Schlauchsy­steme, die einen Wasseransc­hluss brauchen.

Und was ist mit den Gartenbeet­en? Auch hier lässt sich ein Bewässerun­gssystem installier­en. Und man kann die Wasserspei­cherkapazi­tät des Bodens erhöhen: Etwa indem man die Beete so dicht bepflanzt oder die Zwischenrä­ume mit Mulch bedeckt, sodass der Boden nicht der Verdunstun­g ausgesetzt ist.

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FOTO: OBS/BDB Wer seine Beete dicht mit Stauden bepflanzt, hat weniger Arbeit.
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FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D/DPA Wasserspei­cher ersetzen das tägliche Gießen.
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FOTO: KAI REMMERS/DPA Rasenmähen kann im Frühjahr lästig werden.

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