Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Rutenfest muss wohl wieder ausfallen

Heimatfest ist noch nicht abgesagt – Kommission ist aber wenig optimistis­ch

- Von Bernd Adler

- Alles deutet darauf hin, dass das Ravensburg­er Rutenfest wegen Corona auch in diesem Jahr ausfallen muss. Nach Aussage der Veranstalt­erin, der Rutenfestk­ommission (RFK), rechnet man dort damit, dass es mit „98-prozentige­r Sicherheit“im Sommer kein Ravensburg­er Heimatfest geben wird.

Die Tage zwischen dem 23. und 27. Juli werden in Ravensburg in diesem Jahr voraussich­tlich sehr ruhig werden. Auch wenn es noch keine offizielle Absage gibt, geht die RFK davon aus, dass das Rutenfest coronabedi­ngt auch 2021 nicht stattfinde­n wird.

Diese Tendenz passt ins Bild. Fast überall in der Region wurden in diesen Tagen bereits Heimatfest­e abgesagt. Nicht nur im Sommer, auch das Schussenri­eder Oktoberfes­t ist zum Beispiel bereits gecancelt worden. Und die Nachbarsta­dt Weingarten hadert damit, ob es vielleicht im Sommer ein abgespeckt­es Welfenfest geben könnte – in welcher Form auch immer.

Der Vorsitzend­e der Rutenfestk­ommission, Dieter Graf, hat für das Ravensburg­er Kinder- und Heimatfest im Jahr 2021 wenig Hoffnung: „Wir warten die Entwicklun­g ab, bis Mitte April neue Corona-Regelungen ausgegeben werden.

Aber ganz ehrlich: Ich glaube nicht daran, dass wir in diesem Jahr ein Rutenfest feiern dürfen.“Zwar verfolge die RFK „das Ganze“, aber angesichts der Situation und der steigenden Inzidenzza­hlen rechne die Veranstalt­erin „zu 98 Prozent mit einer Absage“, sagt Dieter Graf.

Ein abgespeckt­es Rutenfest erscheint dem RFK-Chef nicht wirklich als Alternativ­e. „Wenn es keinen Festzug gibt und keinen Festplatz, wenn nur zwei Kinder gemeinsam auf einer Bühne stehen dürfen - wie sollen wir da feiern?“fragt Graf.

Die aktuell geltende Corona-Verordnung des Landes Baden-Württember­g vom 22 März untersagt „Veranstalt­ungen, die der Unterhaltu­ng dienen, insbesonde­re Veranstalt­ungen der Breitenkul­tur, sonstige Kunst- und Kulturvera­nstaltunge­n und Tanzverans­taltungen, einschließ­lich Tanzauffüh­rungen sowie Tanzunterr­icht und -proben; Spitzenund Profisport­veranstalt­ungen dürfen nur ohne Zuschauer stattfinde­n, sonstige Veranstalt­ungen mit über 100 Teilnehmen­den“.

„Fakt ist, bei uns ist alles an Vorbereitu­ngen gestoppt“, sagt Dieter Graf. Die RFK tätige keine Ausgaben, sondern bediene lediglich laufende Kosten, wie zum Beispiel für das Rutenfesth­aus.

Konstrukti­ve Gespräche habe es mit der Ravensburg­er Stadtverwa­ltung gegeben, so Graf.

Ob es für die RFK auch in diesem Jahr, bei einem erneut abgesagten Rutenfest, einen Zuschuss der Stadt geben wird, vermag der Vorsitzend­e aber nicht zu sagen. Eine Zusage gebe es noch nicht, das sei die Entscheidu­ng des Gemeindera­ts: „Aber ich denke, wir werden nicht allein gelassen.“

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ARCHIVFOTO: DPA/FELIX KÄSTLE Die Aussichten auf ein Ravensburg­er Rutenfest im Jahr 2021 sind trüb.

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