Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Mehrere Tausend Tests sind gemacht
Teststellen im ganzen Kreis ziehen eine Zwischenbilanz
(jek/job/SeK/ hel/jul/tha) - Ob im Auto, mit oder ohne Anmeldung: Im Kreis Sigmaringen gibt es an unterschiedlichen Orten Teststellen. Die „Schwäbische Zeitung“hat bei den Kommunen nachgefragt, wie das Angebot angenommen wird, wie viele Tests bereits durchgeführt worden sind – und natürlich auch, wie hoch die Anzahl der positiven Testergebnisse ist.
Seit Beginn der Schnelltestungen sind in der Stadt Sigmaringen (bis Donnerstagabend, 25. März) bei der Freiwilligen Feuerwehr Sigmaringen (seit 22. Dezember 2020), bei der Teststelle „In den Burgwiesen“neben dem Feuerwehrhaus (seit 8. März) und der Teststelle an der Zeppelinstraße, die vom DRK betrieben wird seit 15. März, insgesamt knapp 2300 Schnelltests durchgeführt worden, davon waren 17 positiv Getestete, das teilt der Erste Beigeordnete der Stadt, Manfred Storrer, auf Anfrage mit. Dazu kommen laut ihm noch gut 1000 getestete Schülerinnen und Schüler an den städtischen Schulen – hier habe es keine positiven Testergebnisse gegeben.
Seit der Eröffnung des Testzentrums an der Mengener Ablachhalle am 21. Februar sind dort insgesamt 2022 Schnelltests durchgeführt worden. Dabei wurden sechs positive Ergebnisse verzeichnet. Zu Anfang waren die Tests auf Lehrkräfte und Erzieherinnen beschränkt, seit dem 19. März dürfen sich hier alle Interessierten testen lassen. Seit dem 15. März testen sich an den Mengener Schulen die Schüler im Präsenzunterricht zweimal in der Woche selbst. Weil die bestellten Lollytests noch nicht geliefert wurden, wird derzeit auf Spuck- und Stäbchentests ausgewichen. Hier kommen pro Woche rund 1700 Tests zusammen. In der ersten Woche hat es drei Verdachtsfälle gegeben, die sich bei einem weiteren Test durch Fachpersonal nicht bestätigt haben. Seit November hat es außerdem rund 500 anlassbezogene Tests für Schulklassen, Verwaltungsmitarbeiter und Angehörige von Feuerwehr und Rettungsdienst gegeben. Dabei wurden fünf Infektionen entdeckt. Der Großteil der Tests, die in Mengen zum Einsatz kommen, hat die Stadt Mengen selbst beschafft und finanziert. Das hatte Bürgermeister Stefan Bubeck in einer Eilentscheidung entschieden und eine Summe von 15 000 Euro dafür freigegeben. Erst Wochen später konnte geklärt werden, dass die Summe erstattet wird.
Drei Termine, 702 Tests: „So wie es läuft, war es eindeutig die richtige Entscheidung“, sagt Bad Saulgaus DRK-Bereitschaftsleiterin Carmen Gessler. Vor der Eröffnung des Drive-In-Testzentrums für Bürgerinnen und Bürger aus Bad Saulgau,
Herbertingen und Hohentengen am Mittwoch, 17. März, hatten die Verwaltung, das DRK und die Feuerwehr Bad Saulgau mit etwa 50 Autos pro Stunde auf den beiden Fahrspuren gerechnet. Das wären pro Termin 200 Autos gewesen. „Es war bislang viel mehr los als wir dachten“, ergänzt Carmen Gessler. Das DRK reagierte auf den großen Andrang zwischen 18 und 20 Uhr, stockte das Personal auf. „Wir haben einen Testauswerter und einen Mitarbeiter für die Dokumentation mehr im Einsatz, um die Wartezeiten zu verkürzen“, so Gessler. 15 Minuten nach dem Abstrich erhalten die Getesteten ihr Ergebnis. Die meisten von ihnen warten auf dem Parkplatz. Bei neun Menschen fiel das Testergebnis positiv aus. Für die kommende Woche stehen die nächsten Termine auch schon fest – am Mittwoch, 31. März, von 18 bis 20 Uhr und am Karsamstag, 27. März, von 15 bis 17 Uhr.
74 Frauen und Männer haben sich bei bislang zwei Terminen in Gammertingen auf das Coronavirus testen lassen – keiner davon mit einem positiven Ergebnis. Hinzu kommen 28 Tests im Ortsteil Feldhausen, die ebenfalls alle negativ ausfielen. „Die Terminvergabe hat gut geklappt, die Leute waren gut vorbereitet“, sagt Daniel Zeiler, Kommandant der Gammertinger Feuerwehr, die die Teststellen gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Team der Zentral-Apotheke betreibt. Bei einigen wenigen Bürgern, die ohne vorherige Terminabsprache aufkreuzten, drückten die Verantwortlichen ein Auge zu: Auch sie kamen an die Reihe.
In Meßkirch werden die Schnelltests seit 16. März per Drive-in auf dem Stadthallenvorplatz durchgeführt. „Das Angebot wird gut angenommen“, sagt Armin Seyfried, der Bereitschaftsleiter des DRK. Vor allem für Menschen, die einen Besuch bei älteren Verwandten machen wollten, seien die Schnelltests eine willkommene Absicherung. An insgesamt drei Terminen dienstags und freitags hätten sich bislang insgesamt 205 Personen testen lassen, nur zwei der Tests am Freitag, 19. März, seien positiv ausgefallen.
Krauchenwies testet im Drive-inVerfahren vor der Sporthalle neben der Geschwister-Scholl-Schule. Die Tests werden in der Sporthalle ausgewertet. Von bislang 195 durchgeführten Tests waren zwei positiv, wie Bürgermeister Jochen Spieß mitteilt. Inzwischen habe die Feuerwehr vor Ort ihre Testkapazitäten ausgedehnt, so der Schultes, der zudem eine „Annahme durch die Bevölkerung mit steigender Tendenz“wahrnimmt. In Krauchenwies wird zudem in der Arztpraxis Stegen/Hummel getestet.
Im Dorfgemeinschaftshaus in Boms testet das Rathausteam persönlich und hat Unterstützung von der Feuerwehr. „Wir hatten bisher rund 160 Testungen. Davon war eine positiv. Wir konnten damit die ganze Familie absondern. Der PCR-Test war dann ebenfalls positiv und eine Kontaktperson war auch positiv“, berichtet Bürgermeister Peter Wetzel. Im Dorfgemeinschaftshaus werde mittlerweile jeder getestet, nicht nur Einwohner aus dem Gemeindeverwaltungsverband. Auch gebe es keine Altersbeschränkung „Gerade die Nähe zu Bad Saulgau hat aus den benachbarten Teilorten Personen angesprochen“, berichtet Wetzel.
In Ostrach gibt es an zwei Tagen pro Woche ein Drive-In-Testzentrum an der Buchbühlhalle. Pro Woche finden dort rund 200 Tests statt. In der Goetz’schen Apotheke gibt es an drei Nachmittagen pro Woche weitere 75 buchbare Termine. Bürgermeister Christoph Schulz weiß von einem positiven Test aus dem Drive-In, aus der Apotheke lägen keine Daten vor.
Insgesamt wurden im Kreis Sigmaringen bislang 314 positive Antigenteste (Schnelltests) an das Landesgesundheitsamt übermittelt. Das teilt das Landesgesundheitsamt auf eine Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mit. Ein positiver Antigentestbzw. Schnelltest ist demnach zwar als direkter Erregernachweis nach der Covid-19-Falldefinition des Robert-Kochs-Institut meldepflichtig, stellt jedoch nur einen Infektionsverdacht und noch keine fertige Diagnose dar. Die gültige Diagnose, die auch in die Fallzahlstatistik einfließt, wird erst durch einen nachfolgenden RTPCR-Test sowie durch eine ärztliche Beurteilung gestellt.
Von den 314 positiven Schnelltests im Kreis Sigmaringen wurden bis Freitag, 26. März, 259 Fälle bestätigt, was einer Quote von 82,5 Prozent entspricht. Landesweit wurden dem Gesundheitsamt bis 26. März insgesamt 8616 positive Antigenbzw. Schnelltests übermittelt, hiervon wurden 5849 Fälle mittels PCRTests bestätigt, was seiner Quote von 67,9 Prozent entspricht. Laut Landesgesundheitsamt sei jedoch noch mit Nachmeldungen zu rechnen.