Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Eugen Kienzler hört als Geschäftsführer beim Chorverband auf
Stellvertreterin Andrea Ewert übernimmt das Amt – Hilfe beim Neustart nach Pandemie geplant
(sz) - Um die Weichen für die Zukunft zu stellen, haben sich die Delegierten des Oberschwäbischen Chorverbandes (OCV) online zu ihrer Mitgliederversammlung für die Jahre 2020 und 2021 getroffen. Insgesamt waren mehr als 75 Delegierte beteiligt und verfolgten die Sitzung an ihren Rechnern.
Auf die aktuelle Situation reagierend ging der Oberschwäbische Chorverband in diesem Jahr einen neuen Weg. In einer Zoom-Videokonferenz trafen sich die Funktionäre des Präsidiums des Verbandes. Von zu Hause aus konnten sich die Delegierten aus den Vereinen virtuell zuschalten, mitdiskutieren und vor allem auch ihr Wahlrecht wahrnehmen. Möglich wurde dies durch eine auf Initiative mehrerer Chorverbände – darunter auch der Schwäbische Chorverband – entwickelte neue Wahlsoftware. Das neue System wurde von den Delegierten freudig aufgenommen.
Nach einer kurzen Einführung wurden die Teilnehmer durch das Team von „ProStimme“, einem Unternehmen des Schwäbischen Chorverbandes, zugeschaltet. Achim W. Schwörer, Präsident des OCV, eröffnete die Versammlung und begrüßte die Vereinsvertreter der Mitgliedsvereine. Er vermisse schon den persönlichen Kontakt zu den Delegierten. Trotzdem sei es für das Präsidium eine Herzensangelegenheit, für die Vereine in dieser schwierigen Zeit da zu sein. Er hoffe, dass ab Herbst wieder Leben in die Vereine einkehrt, falls man wieder mit der Probenarbeit beginnen könne.
Dass mit dem heutigen Tag die Ära des langjährigen Geschäftsführers, Eugen Kienzler, zu Ende geht, sei eine Zäsur in der Historie des OCV. 20 Jahre im Präsidium, davon 15 Jahre als Geschäftsführer, sei ein Zeugnis von Verbundenheit zum Chorgesang. Aber nicht nur in diesem Gremium, sondern an vielen anderen Schnittstellen habe sich Eugen Kienzler eingebracht. Er denke da an das 125-jährige Jubiläum im Jahr 2010, als Chorvorstand des OCV-Männerchores und als Organisator zahlreicher Chorreisen. Für diese Verdienste werde Eugen Kienzler nach der Pandemie in einem würdigen Rahmen zum Ehrenmitglied ernannt, so der Präsident.
In seinem letzten Bericht als Geschäftsführer blickte Eugen Kienzler auf seine Zeit beim OCV zurück. Er stellte sich nicht mehr zur Wahl. Als designierte Nachfolgerin hat sich seine bisherige Stellvertreterin Andrea
Ewert bereits bestens eingearbeitet.
Verbandschorleiterin Anne-Regina Sieber erinnerte an die hoffnungsfrohe Hauptversammlung 2019. Niemand habe ahnen können, dass das Jahr 2020 so ganz anders verlaufen würde. Plötzlich sei Singen gefährlich und singen in einer größeren Gruppe oder gar im Chor ist seit einem Jahr unmöglich geworden. „Zum Glück hatten wir einen sehr schönen Sommer und so haben sich immer mehr Sängerinnen und Sänger in kleinen Gruppen im Freien getroffen um zu singen und den sozialen Kontakt zu halten“, berichtete Sieber. So wie es derzeit aussehe, werde es bis zum Neustart noch dauern und dieser dann besondere Herausforderungen mit sich bringen.
Verbandsjugendchorleiterin Birgit Barth blickte mit etwas Optimismus auf den Herbst. Sie plane, nach den Sommerferien die Einladungen zum Chorjugendwochenende in Ochsenhausen zu verschicken. Schatzmeister Franz Zinser berichtete von einem positiven Ergebnis. Aufgrund der ausgefallenen Veranstaltungen waren die Ausgaben stark zurückgegangen. Bei der Abstimmung über die Verwendung hierfür war die Mehrheit der Delegierten für den Verbleib beim OCV zur Verwendung für Starthilfen und Schulungsangebote nach der Pandemie.
Bei den Wahlen wurden gewählt: die neue Geschäftsführerin Andrea Erwert, Vizepräsident Erwin Gering, Schriftführer Alois Cornely und Pressereferent Klaus Haid. Die Hauptversammlung im kommenden Jahr soll in Vogt stattfinden.