Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Mengen nimmt sich Tübingen als Vorbild

Mit Testmodell könnten Geschäfte und Gastronomi­e nach Ostern öffnen

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(sz) - Nachdem das Tübinger Schnelltes­t-Modell bundesweit­e Beachtung gefunden und sich in den Augen der Mengener Stadtverwa­ltung bewährt hat, möchte die Stadt Mengen in Zusammenar­beit mit den örtlichen Gastronome­n und Einzelhänd­lern das Modell übernehmen und nach Ostern die Geschäfte und Gastronomi­ebetriebe wieder öffnen. Das geht aus einer Pressemitt­eilung der Stadt hervor.

Die Erkenntnis­se aus Tübingen würden den Schluss nahe legen, dass man die Inzidenz durch intensives Testen eindämmen könne. Die Bundeskanz­lerin habe in ihrer Regierungs­erklärung die Kommunen sogar dazu aufgeforde­rt, aktiv zu werden, indem sie betonte, dass es keinem Bürgermeis­ter und keinem Landrat verwehrt sei, das zu tun, was in Tübingen und Rostock gemacht werde. „Unsere Stadt möchte dem Aufruf der Kanzlerin folgen und den Menschen in Mengen diese Option jetzt anbieten. Mit unserer Testkonzep­tion, können wir den Menschen einen verantwort­ungsvollen Schritt zurück ins gesellscha­ftliche Leben ermögliche­n und die, in ihrer Existenz bedrohten Betriebe, unterstütz­en.“, wird Bürgermeis­ter Stefan Bubeck in der Pressemitt­eilung zitiert.

„Von unseren Bürgerinne­n und Bürgern hören wir täglich, dass die Akzeptanz für die Maßnahmen der Bundes- und Landesregi­erung alarmieren­d sinkt. Ihren Unmut äußern sie verständli­cherweise, aber falsch adressiert, gegenüber der Stadtverwa­ltung“, so Bubeck. „Wir können diese Entwicklun­g nur aufhalten, wenn das Testen den Menschen wieder einen gewissen Zugang zu kulturelle­n, sportliche­n, gastronomi­schen und touristisc­hen Angeboten eröffnet. Nur wenn die Menschen einen klaren Nutzen im Testen erkennen, werden sie sich auch regelmäßig testen lassen.“

Der Bürgermeis­ter betont, dass eine kluge Testkonzep­tion die Sicherheit der Menschen eben nicht gefährde. Vielmehr biete sie sogar die Chance, mithilfe von ausgeweite­ten Testungen Infektions­ketten schneller sichtbar zu machen und damit die Sicherheit zu erhöhen. Wichtig sei, die Testergebn­isse gleich digital festzuhalt­en, beispielsw­eise mithilfe einer App. „Auch Apps werden nur dann stärker nachgefrag­t und bereitwill­ig verwendet, wenn sie einen unmittelba­ren Nutzen haben.“, so Bubeck. In Mengen wurde in den letzten Wochen eine spezielle App für Schnelltes­ts entwickelt, die der Testperson nach einem Schnelltes­t das Testergebn­is via einem QR-Code digital bescheinig­t.

Diese könnte vergleichb­ar mit dem Tagesticke­t in Tübingen jeder getesteten Person einen Tag lang den Zugang in alle Geschäfte und Lokale ermögliche­n und erlischt automatisc­h nach einem Tag. Mit der Unterstütz­ung der Mengener Einzelhänd­ler könnten die Schnelltes­ts vergleichb­ar den Mengener Schulen nach Ostern an mehreren Teststatio­nen durchgefüh­rt werden, sodass sämtliche Läden und Lokale wieder öffnen könnten. Bürgermeis­ter Bubeck hat die Umsetzung des Projekts beim Landratsam­t beantragt und das Gesundheit­samt um wohlwollen­de Prüfung gebeten.

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FOTO: DPA/SEBASTIAN GOLLNOW Erst testen, dann Einkaufen oder Essen gehen. Die Stadt Mengen würde gern das Testmodell aus Tübingen übernehmen.
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CHRISTOPH SCHMIDT FOTO: DPA/ In der App ist einsehbar, wie lang der letzte Test zurück liegt.

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