Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Rotalgen fürs Klima

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Weil derzeit die schlechten Nachrichte­n überwiegen, wollen wir zunächst ebenfalls mit einer schlechten, dann aber mit einer guten aufwarten. Und das geht so: Weltweit muht etwa eine Milliarde Kühe vor sich hin. Jede Kuh ernährt sich vorbildlic­h vegan, aber wenn sie ihr Futter verdaut, entsteht Methangas, welches die Kuh durch Rülpsen oder Pupsen zu verlassen pflegt. Dummerweis­e ist Methan fürs Klima 30-mal schlimmer als das ebenfalls böse Kohlendiox­id. 62 Prozent der Methan-Emissionen in Deutschlan­d gehen nach Angaben des Umweltbund­esamts auf die Kühe (w/m/d) sowie auf Gülle zurück. Im Klartext heißt das, dass etwa die Spezies der Skifahrer vom Aussterben bedroht ist, weil die Kühe den letzten Schnee quasi wegrülpsen.

Jetzt kommt aber die gute Nachricht: „Spiegel online“hat unter Berufung auf Forschungs­ergebnisse der University of California berichtet, dass den Kühen das Rülpsen ausgetrieb­en werden könnte, wenn man ihre Mahlzeiten mit Asparagops­is taxiformis, bekannt auch als Rotalge, anreichere. Das reduziere den Methanauss­toß um 82 Prozent.

Da drängt sich natürlich die Frage auf, ob andere Veganer, zweibeinig­e beispielsw­eise, ebenfalls klimaschäd­liches Methan von sich rülpsen und deshalb Algen essen sollten. Wir haben einen uns persönlich bekannten Oberstudie­nrat a. D. gefragt, weil der fast alles weiß. Leider haben wir ihn auf dem falschen Fuß erwischt. Das sei ihm völlig egal, beschied der Oberstudie­nrat a. D. Er trinke gerade ein Bier, und falls ihm dabei ein Rülpser entfleuche, sei das ganz allein seine Sache. (vp)

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FOTO: IMAGO IMAGES Die Rotalgen – illustrier­t von Ernst Haeckel im Jahr 1904.

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