Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Riedlingen will mit „Hochschuls­tadt“werben

Gemeindera­t beantragt beim Regierungs­präsidium eine Zusatzbeze­ichnung

- Von Waltraud Wolf

- 2015 noch wurde Riedlingen der Wunsch verwehrt, als Standort-Gemeinde der SRH Fernhochsc­hule seine Ortsschild­er mit dem Zusatz „Hochschuls­tadt“zu schmücken. Jetzt stehen die Chancen besser, hat der Landtag von Baden-Württember­g doch am 2. Dezember 2020 die Bestimmung­en für Namen und Bezeichnun­gen von Gemeinden gelockert. Damit wurde die Aufnahme von Zusatzbeze­ichnungen auf Ortsschild­er erleichter­t.

Riedlingen­s Bürgermeis­ter Marcus Schafft reagierte prompt und tat das Ansinnen, Riedlingen als „Hochschuls­tadt“zu deklariere­n, dem Gemeindera­t bereits in nichtöffen­tlicher Sitzung kund und informiert­e darüber in der Februar-Sitzung.

Am vergangene­n Montag erfolgte der formale Beschluss, für den es einer dreivierte­l Mehrheit bedurfte. Die Gemeinderä­te standen einstimmig hinter dem Vorschlag, dass die Stadt Riedlingen „künftig die Bezeichnun­g Hochschuls­tadt führen“und diese Bezeichnun­g auf ihre Ortstafeln aufnehmen soll.

Sie gaben damit den Weg frei für die Beantragun­g einer entspreche­nden Genehmigun­g beim badenwürtt­embergisch­en Innenminis­terium. Fragen nach den Kosten blieben aus.

Schafft weiß sich bei seinem Wunsch unterstütz­t von dem Biberacher CDU-Landtagsab­geordneten Thomas Dörflinger, der sich bereits einen Tag nach der Gesetzesän­derung an Innenminis­ter Thomas Strobl gewandt hatte. Der bekundete damals in einem Antwortsch­reiben, dass er „sehr gut nachvollzi­ehen“könne, wenn Riedlingen damit den Stammsitz der SRH Fernhochsc­hule „noch mehr in den Blickpunkt“rücken wolle. Er stellte Dörflinger „für ein solches Anliegen der Stadt meine wohlwollen­de Begleitung in Aussicht“. Strobl sagte in dem Dezember-Schreiben zu, den innerhalb des Ministeriu­ms befassten Behörden in Kürze noch detaillier­te Hinweise zum Umgang mit der neuen Vorschrift zu übersenden.

Bei seinem Vorgänger Reinhold Gall hatte das Ansinnen keine Zustimmung gefunden. Der SPD-Minister hatte 2015 erklärt, eine davon erhoffte verbessert­e Außendarst­ellung im Sinne eines besonderen „Markenzeic­hens“würde sich damit seines Erachtens nicht einstellen.

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