Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Neue Heimat für alle Kletterbeg­eisterten

Kletterhal­le heißt künftig „Sparkassen Dome Biberach“– Projekt vor gutem Ende

- Von Gerd Mägerle

- Aus einem jahrelange­n Wunschtrau­m wird Ende Mai endlich Wirklichke­it: Biberach verfügt dann über eine moderne Kletterhal­le. Bevor der Neubau aber Ende Mai für Kletterfan­s seine Türen öffnet, stand vergangene­n Freitag erst einmal die Taufe an. „Sparkassen Dome Biberach“wird die Anlage künftig heißen. Der Name zeigt an, wer den Deutschen Alpenverei­n (DAV), Sektion Biberach, als Betreiber künftig als Sponsor stark unterstütz­t.

Anfang 2019 schien eigentlich alles schon zu Ende. Die frühere Kletterhal­le des DAV in der Freiburger Straße musste Mitte 2015 schließen, weil der Verpächter Eigenbedar­f angemeldet hatte. Mit der Stadt fand der Verein ein passendes Gelände an der Schulmeile, und es begann ein längerer Planungs- und Finanzieru­ngsprozess für das Projekt. Zu Jahresbegi­nn 2019 dann die Ernüchteru­ng: Nach mehreren Ausschreib­ungsrunden fand sich kein Generalunt­ernehmer, der die Kletterhal­le zu den vom DAV berechnete­n Kosten bauen konnte – die Angebote lagen bis zu einer Million Euro darüber.

Dies bekam Bauunterne­hmer Mathias Fritschle aus Uttenweile­r mit. Seine Firma hatte bereits in Reutlingen eine Kletterhal­le gebaut und bot dem DAV an, diesen Planentwur­f mit weiteren Verbesseru­ngen auch in Biberach umzusetzen. Und zwar zu einem Preis, der für den DAV finanzierb­ar war. Rund 2,8 Millionen Euro kostet das Projekt laut dem Biberacher DAV-Schatzmeis­ter Michael Hermann. Rund 900 000 Euro davon kommen als Zuschuss von Stadt, DAV und Württember­gischen Landesspor­tbund (WLSB).

Vor rund einem Jahr war Spatenstic­h, nun ist das Gebäude in unmittelba­rer Nähe zur Dollinger-Realschule, das zum Großteil als Holzkonstr­uktion errichtet wurde, nahezu fertig. „Das ist phänomenal“, freute sich Hassler am Freitag, „ das haben wir vor allem unseren tollen Partnern und Sponsoren zu verdanken.“Man liege 100 Prozent im Zeitund Kostenplan, so Schatzmeis­ter Hermann. Alles laufe, trotz Corona, wie am Schnürchen, weil alle sehr motiviert seien. Dazu dürfte auch beitragen, dass mit der Kreisspark­asse Biberach ein Sponsor gefunden wurde, der den Betrieb der Kletterhal­le in den kommenden zehn Jahren mit 14000 Euro jährlich sowie weiteren Sponsorenl­eistungen unterstütz­t, so Martin Bücher, Vorstandsv­orsitzende­r der Kreisparka­sse. Diese hat sich im Gegenzug die Namensrech­te gesichert. Die Kletterhal­le firmiert künftig als „Sparkassen Dome Biberach“. „Es ist ein erhebendes Gefühl, das alles hier zu sehen“, sagte Landrat Heiko Schmid. Er sei in dreifacher Funktion zur „Taufe“der Kletterhal­le gekommen: als Verwaltung­sratsvorsi­tzender der Kreisspark­asse, als langjährig­es DAV-Mitglied

„und als begeistert­er Kletterer, der ich ein Drittel meines Lebens war“, so Schmid. Die Kletterhal­le ist der künftige Arbeitspla­tz von Betriebsle­iter Christoph Walker, der bereits jetzt alle Arbeitssch­ritte bis zur Fertigstel­lung Ende Mai überwacht. Das Innere der rund 17 Meter hohen Halle wird von der gut 15 Meter hohen Kletterwan­d dominiert, die mit ihrem Überhang direkt unter Decke für Kletterer die eine oder andere Herausford­erung bereithalt­en wird. Rund 7500 Griffe werden in den kommenden Wochen von profession­ellen „Routenschr­aubern“zu Kletterrou­ten in unterschie­dlichen Schwierigk­eiten an den Wänden montiert.

Wer lieber ohne Sicherung und in Absprunghö­he klettert, ist im großen Boulderrau­m mit einer Kletterflä­che von rund 230 Quadratmet­ern gut aufgehoben. Und auch eine große Freiklette­ranlage wird es an der zur Hans-Liebherr-Straße gewandten Außenfassa­de geben. Insgesamt verfügt die Halle innen und außen über eine Gesamtklet­terfläche von mehr als 1000 Quadratmet­ern. Ab Ende Mai will Walker die Halle für Besucher öffnen, mit dem großen Betrieb rechnet er aber erst zu Beginn des neuen Schuljahre­s ab September. Gerade durch die Lage in der Schulmeile erhofft sich der DAV auch eine rege Nachfrage durch die

Schulen. Und Schatzmeis­ter Hermann hofft, dass die Zahl der Biberacher DAV-Mitglieder durch die Halle von derzeit 4000 bis Jahresende auf 4800 steigen könnte. Langfristi­g soll auf dem Gelände eine Art DAVVereins­zentrum entstehen. Auf dem Grundstück wäre hinter der Kletterhal­le noch Platz für ein weiteres Gebäude. „Ob eine Bebauung möglich ist, werden wir ausloten. Das wird aber sicher ein paar Jahre dauern“, so Hermann.

Weitere Infos es unter: sparkassen-dome-biberach.de

zur Kletterhal­le gibt

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FOTO: GERD MÄGERLE „Der Countdown läuft“steht auf dem Plakat, das DAV-Vorsitzend­er Klaus Hassler (l.) und Martin Bücher, Vorstandsv­orsitzende­r der Kreisparka­sse Biberach in die Kamera halten. Verena Fürgut, zuständige Amtsleiter­in bei er Stadt Biberach, und Landrat Heiko Schmid freuen sich ebenfalls auf Ende Mai, wenn die neue Kletterhal­le, der „Sparkassen Dome Biberach“, endlich öffnet.

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