Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Selbstbewusst zum zweiten Heimsieg
Handball-Bundesliga: HBW Balingen-Weilstetten – HSG Nordhorn-Lingen (Do., 19 Uhr)
(sz) - Am Donnerstagabend, 1. April, um 19 Uhr ist für die Gallier wieder Heimspieltag in der Balinger Sparkassenarena. Nach dem sensationellen Auswärtssieg gegen die MT Melsungen trifft der HBW Balingen-Weilstetten in seinem Wohnzimmer auf den Tabellennachbarn HSG Nordhorn-Lingen.
Mit dem Husarenstreich der Gallier gegen die MT Melsungen hat wohl kaum einer gerechnet. Aber es war wie schon einige Male in dieser Saison: Immer, wenn man am wenigsten mit ihnen rechnet, schlagen die Gallier zu. Zu denen, die einen Sieg gegen Melsungen aber nicht ausgeschlossen haben, gehörte auf jeden Fall HBW-Trainer Jens Bürkle. Er hatte bereits im Vorfeld darauf hingewiesen, dass die Nordhessen eine Mannschaft sind, die seiner Mannschaft liegt. Dass das dann auch alles so funktioniert hat, wie er sich das vorgestellt hatte, machte ihn umso stolzer. „Ich muss meinen Jungs ein riesiges Kompliment machen. Sie sind von Anfang an richtig gut aufgetreten. Auch als wir mit vier Toren hinten lagen, haben sie sehr viele Sachen sehr gut gemacht“, so Bürkle.
Dass der Balinger Coach auch davon sprach, dass die Gallier am Schluss auch etwas Glück gehabt hätten – geschenkt. Bei der Balinger Heimniederlage in der Vorrunde sprach MT-Coach Gudmundur Gudmundsson davon, dass der MT-Sieg glücklich war, dass Balingen den Sieg auch verdient gehabt hätte. Es wäre der erste Sieg der Gallier in der Balinger Sparkassenarena gewesen und wer weiß, wie die Saison danach verlaufen wäre. Darüber zu spekulieren ist allerdings müßig. Fakt ist, dass der HBW zu Hause erst ein Spiel (gegen den HSC 2000 Coburg) gewonnen hat, und mit nur drei Punkten, das Schlusslicht der Heimspiel-Tabelle ist. Das soll sich am Donnerstagabend ändern. Gegen die HSG Nordhorn-Lingen möchten die Gallier unbedingt nachlegen. Angesichts der Tabelle wäre das auch dringend notwendig, denn die Nordhorner sind dem HBW ganz dicht auf den Fersen.
Die Situation ist indes ähnlich wie am letzten Spieltag im vergangenen Dezember. Die Gallier hatten einen Punkt Vorsprung auf die HSG und mussten nach der ärgerlichen 27:29Niederlage auf dem ersten Abstiegsplatz überwintern.
Sie hatten damals den Start in die Partie komplett verschlafen und lagen zeitweise mit fünf Toren im Rückstand. Im zweiten Durchgang konnten die Balinger das Ergebnis zwar zu ihren Gunsten drehen, aber nicht für sich entscheiden. Nordhorn erkämpfte sich die Führung zurück und am Ende war es der Ex-Balinger Robert Weber, der den Deckel drauf machte und das Spiel zu Gunsten von
Nordhorn entschied. Neben Torhüter Björn Buhrmester war Weber am vergangenen Sonntag auch der herausragende Spieler beim Heimsieg gegen TUSEM Essen. Mit dem Selbstvertrauen aus dieser Partie und der Überzeugung, dass sie gegen die Gallier gewinnen können, werden die Nordhorner in der Sparkassensarena auflaufen.
Da sich die Balinger ihrerseits vorgenommen haben, das Selbstvertrauen und den Kampfgeist aus dem Spiel gegen die MT Melsungen mit in die Waagschale zu werfen, darf man eine spannende und ganz sicher kampfbetonte Partie erwarten. Neben den beiden Langzeitverletzten Marcel Niemeyer und Tobias Heinzelmann werden die Gallier wahrscheinlich auch auf ihre Nachverpflichtung Kristian Beciri verzichten müssen.
Deshalb wird wahrscheinlich Kreisläufer Christoph Foth aus dem Balinger Nachwuchsteam sein nächstes Comeback in der Bundesliga geben.