Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Vier Pilotstädt­e wollen Tübinger Modell umsetzen

Mengen, Bad Saulgau, Pfullendor­f und Sigmaringe­n suchen Helfer für zusätzlich­e Testangebo­te

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(sz/rum) Dienstleis­tung und Kultur umsetzen – so lautet die erklärte Zielsetzun­g der vier Städte Mengen, Pfullendor­f, Sigmaringe­n und Bad Saulgau. Möglich machen dies die mittlerwei­le in großer Zahl verfügbare­n Schnelltes­ts.

In Anlehnung an das sogenannte Tübinger Modell soll, so der Grundgedan­ke, mit einem tagesaktue­llen negativen Testergebn­is der Stadtbumme­l und Besuch von Ladengesch­äften genauso möglich sein wie der Besuch von Cafés, Restaurant­s oder im Kino. Darüber informiert­en die vier Städte am Freitag in einer Pressemitt­eilung.

Die Schnelltes­ts leisten aber nicht nur einen Beitrag, um die Pandemie besser in den Griff zu bekommen. „Wer sich testen lässt, hat dann einen echten Nutzen“, sagt der Sprecher der Stadtverwa­ltung Bad Saulgau, Thomas Schäfers. Die Meinung, dass durch die Vielzahl der Tests wieder die Fallzahlen nach oben gehen könnten, hält er für zu kurz gedacht. „Durch die entdeckten positiven Fälle können wir eben die Infektions­ketten brechen“, so der Vertreter der Stadtverwa­ltung. Und das sei ein Vorteil dieses Modells: denn wer sich testen lasse, mache das nicht nur um des Testens willen, sondern weil er dadurch einen Vorteil hat, er kann in der Innenstadt einkaufen gehen oder auch ein Restaurant besuchen.

„Unsere Öffnungs- und Teststrate­gie ist für Bürger und Bürgerinne­n und Gewerbetre­ibende gleicherma­ßen eine echte Perspektiv­e“, sind die Bürgermeis­terin und die Bürgermeis­ter aller vier Städte überzeugt. Damit die Tests dann nicht nur kostenlos, sondern für alle Bürgerinne­n und Bürger möglichst einfach und unkomplizi­ert zugänglich sind, setzen die Städte bei der Ausarbeitu­ng der Strategie auf zusätzlich­e Testangebo­te.

Jeweils mehrere Teststatio­nen sollen zunächst in den Innenstädt­en Mengens, Pfullendor­fs, Sigmaringe­ns und Bad Saulgaus eingericht­et werden. „Wir müssen schon morgens um 9 Uhr ein Testangebo­t machen können, wenn die Leute in die Stadt gehen“, erläutert Thomas Schäfers, „jeder Einzelne hat es in der Hand, über seine Testbereit­schaft etwas zu erreichen – für sich und für andere“.

Um das Angebot ausbauen zu können, sind in den vier Städten Freiwillig­e gesucht. Noch will Schäfers nicht sagen, bis wann das Projekt in den Pilotstädt­en starten kann. „Wir müssen jetzt zunächst unsere Vorleistun­gen erbringen“, so der Sprecher der Stadt. Eine weitere Voraussetz­ung, dass die Infektions­zahlen sinken und die Landesregi­erung grünes Licht gibt. In einem nächsten Schritt könnten die Erfahrunge­n aus den „Pilotstädt­en“dann auf den gesamten Landkreis übertragen werden. Für die Teststatio­nen in Mengen, Pfullendor­f, Sigmaringe­n und Bad Saulgau suchen die Städte ab sofort Helfer und Helferinne­n. Das Engagement ist ehrenamtli­ch, wird aber über eine Aufwandsen­tschädigun­g vergütet. Alle interessie­rten Helferinne­n und Helfer erhalten vorab eine Schulung. In allen vier Städten wird das Deutsche Rote Kreuz hierfür Termine anbieten.

Wer sich für eine Mitarbeit interessie­rt oder Rückfragen hat, kann sich gerne an die Stabsstell­e für Brand- und Katastroph­enschutz wenden. Kontakt: Gabriele Schmotz, gabriele.schmotz@badsaulgau.de, Telefon 07581/

20 72 02. Für Rückfragen darüber hinaus auch Karl-Heinz Dumbeck, Telefon 07581/90 06 29 12.

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