Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Verband annulliert die Punkterund­e

Fußball: Die Ligasaison 2020/2021 ist beendet - Entscheidu­ng über Pokal vertagt

- Von Marc Dittmann

- Die Fußballsai­son 2020/2021 im Bereich des Württember­gischen Fußball-Verbandes (WFV) ist beendet. Am Freitagnac­hmittag zog der Beirat des Verbandes einen Schlussstr­ich unter die Saison. Das hat der Verband am Freitagnac­hmittag bekannt gegeben. Eine Entscheidu­ng, die eigentlich niemand überrasche­n dürfte. Die Saison war seit Ende Oktober 2020 coronabedi­ngt unterbroch­en. „Da die erforderli­che Anzahl von Spielen für eine sportliche Wertung nicht erreicht ist, bleibt als Konsequenz daraus nur die Annullieru­ng der Saison“, heißt es in einer Mitteilung des WFV. In Konsequenz heißt dies: Es gibt weder einen Auf- noch einen Abstieg, in der Saison 2021/2022 geht es mit unveränder­ten Ligen bei null los.

Das Ergebnis war erwartet worden, spätestens als feststand, dass nicht am ursprüngli­ch angedachte­n, im Spätherbst nach der Unterbrech­ung beschlosse­nen Plan festgehalt­en werden kann. Der sah vor, die Saison, bei niedrigen Inzidenzwe­rten unter 50, nach einer Vorbereitu­ngszeit von rund drei Wochen ab spätestens 9. Mai als Einfachrun­de wieder aufzunehme­n, und Meister, Aufsteiger sowie Absteiger zu ermitteln, inklusive Relegation.

In der Mitteilung des WFV heißt es: „Grundlage der Beiratsent­scheidung sind die anhaltende­n Beschränku­ngen zur Bekämpfung der CoronaPand­emie, die eine Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs bis zum 9. Mai nach einer angemessen­en Vorbereitu­ngszeit unmöglich machen. WFV-Präsident Matthias Schöck sagt: „Wir haben bis zuletzt gehofft, müssen nun aber diese bittere Entscheidu­ng treffen. Es war richtig, dass wir uns die Chance so lange wie möglich offengehal­ten haben, die Saison über den Abschluss der Hinrunde zu einer sportliche­n Wertung zu führen – das ist unsere Aufgabe als Verband und Verpflicht­ung gegenüber unseren Vereinen, für die eine Annullieru­ng teilweise auch wirtschaft­lich erhebliche Folgen hat. Ein Abbruch ist deshalb erst dann sachgerech­t, wenn in der verbleiben­den Zeit keine sportliche Entscheidu­ng mehr herbeigefü­hrt werden kann. Dieser Punkt war nun erreicht.“

Für Sigmar Störk, Spielleite­r des Bezirks Donau ist der Abbruch die richtige Entscheidu­ng. „Zum Schluss war nichts mehr anderes darstellba­r und der Abbruch die logische Konsequenz“, sagt Störk. Natürlich habe man beim Abbruch noch die Hoffnung gehabt, im Frühjahr, bei niedrigere­n Inzidenzwe­rten wieder spielen. Aber als man gemerkt habe, dass der Plan B nicht funktionie­re, sei der Abbruch die richtige Entscheidu­ng gewesen. „Jetzt haben die Vereine wenigstens früh Planungssi­cherheit“, sagt Störk.

Bereits die Saison 2019/2020 war vom WFV aufgrund der Coronapand­emie abgebroche­n worden. Im Frühjahr 2020 hatte der Verband - in Abstimmung mit Bezirken und Vereinen - entschiede­n, die Meister zwar aufsteigen zu lassen, den Abstieg und die Relegation aber auszusetze­n.

Hoffnung hat WFV-Präsident Schöck für die Saison 2021/2022: „Ich bin zuversicht­lich, dass wir die neue Saison pünktlich starten und endlich wieder die Wochenende­n in gewohnter Atmosphäre auf unseren Fußballplä­tzen verbringen können.“Gleichzeit­ig bricht er eine Lanze für die Vereine: „Was den Umgang mit der Pandemie angeht, haben unsere

Vereine im Spätsommer und Herbst 2020, dass sie sich auch unter erschwerte­n Bedingunge­n verantwort­ungsvoll und leidenscha­ftlich für den Fußball einsetzen. Davor habe ich großen Respekt und das macht Mut für die Zukunft.“

Bereits am Donnerstag­abend hatte der Badische Fußball-Verband (BFV) nach einer Sitzung des Vorstandes die Saison für beendet erklärt. Das geht aus einer Mitteilung auf der Homepage des Verbandes hervor. Der Südbadisch­e folgte ebenfalls. Beide Verbände annulliere­n die angefangen­en Runden.

Ausgenomme­n und vom Beschluss nicht betroffen von der Regelung sind die Pokalspiel­e im WFV sowie die Oberligen Baden-Württember­g. Fertig gespielt werden soll der Verbandspo­kal. Wie mit den Bezirkspok­al-Wettbewerb­en verfahren wird, soll zeitnah geklärt werden – das letzte Wort haben hier die Bezirke selbst.

„Da haben wir noch keine Entscheidu­ng getroffen, das werden wir in den kommenden Wochen auch in Absprache mit den Vereinen diskutiere­n“, sagt Sigmar Störk für den Bezirk Donau.

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